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Sa, 08:39 Uhr
16.12.2017
Ein wenig Sorgfalt senkt das Pannenrisiko

Zahnbürste ins Handschuhfach

Ein Blick in die Pannenstatistik des Mobilitätsdienstleisters JimDrive offenbart, dass auch die zuverlässigsten Autos einer gewissen Zuwendung durch ihre Halter bedürfen. Rund ein Drittel aller Pannen hätten sich alleine dadurch vermeiden lassen, wenn zuvor ein prüfender Blick auf Motor, Batterie und Reifen gefallen wäre – für Betroffene bei Herbst- und Winterwetter besonders ärgerlich...


Führt die nachlässige Pflege zu Problemen, ist Geduld erforderlich: Fast jede zehnte Panne zog eine Übernachtung nach sich. Eine Zahnbürste im Handschuhfach wäre daher schon eine ernsthafte Überlegung wert.

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Das Auto, des Deutschen liebstes Kind, wird zunehmend sich selbst überlassen: In den letzten zehn Jahren ließen Autobesitzer ihre Fahrzeuge durchgängig seltener von Profis durchchecken, als von den Herstellern empfohlen (Quelle: Gfk, 2016). Dabei ist der Aufwand generell gesunken, denn die Abstände zwischen den von den Autoherstellern angeratenen Wartungsintervallen werden immer länger.

Der Trend zur Nachlässigkeit bei der Fahrzeugpflege passt in das Bild, das sich aus der Pannenstatistik des Mobilitätsdienstleisters JimDrive ergibt: Etwa die Hälfte (4.863 Schadensfälle bzw. 48,4 Prozent) der über 10.000 ausgewerteten Pannen sind ursächlich auf Defekte an den Top 3 Schadensquellen Motor, Batterie oder Reifen zurückzuführen*. In den Herbst- und Wintermonaten steigen die Zahlen in den Kategorien noch einmal an. Auffällig ist die Zunahme der Pannen im kältesten Monat Januar (+ 45,8 Prozent gegenüber Dezember), gerade bei Motor und Batterie. Insofern sollte die regelmäßige Pkw-Pflege gleich zu den guten Vorsätzen für das neue Jahr gehören.

„Auch außerhalb der Inspektionen benötigen Autos ein gewisses Maß an Pflege“, sagt Timo Weltner, Mitgründer und Geschäftsführer von JimDrive. „Wer sich zumindest ab und zu um das eigene Fahrzeug kümmert, kann die Wahrscheinlichkeit einer Panne mit geringem Aufwand minimieren. Das ist insbesondere in Herbst und Winter wichtig, da die Beanspruchung des Materials durch Kälte und Nässe zunimmt.“

Angesichts der möglichen Folgen im Falle einer Panne lohnt sich der zeitliche Aufwand für die Vorsorge meist. Auch wenn es das primäre Ziel von Mobilitätsanbietern wie JimDrive und deren Partnern ist, Pannenhilfe zu leisten und Autos unmittelbar wieder flott zu machen:
  • In über 30 Prozent der Fälle rückte der Abschleppdienst an,
  • in knapp 9 Prozent der Fahrzeugausfälle ging es per Mietwagen weiter und
  • in rund 9 Prozent aller Pannen übernachteten Fahrzeuginsassen sogar im Hotel.

Pannenseuche: Das verflixte siebte Jahr

Gedanken sollten sich vor allem die Halter von älteren Fahrzeugen machen – und die sind zahlreich: Im Schnitt sind die 45,1 Millionen in Deutschland zugelassenen Autos mittlerweile 9,2 Jahre alt. Nach Auswertungen der Pannenhelfer von Europe Assistance, Logistikpartner von JimDrive, steigt die Anfälligkeit für einen Defekt mit abnehmendem Baujahr teils rapide an. So lag allein der Pannenanteil der siebenjährigen Pkw (Baujahr 2011) in der Statisik bei 16,28 Prozent – eine Quote, die deutlich höher ausfällt, als alle Schadensfälle der Baujahre 2013 bis 2017 zusammen (13,84 Prozent).

Tipps für den Hausgebrauch

Nachlässigkeit bei der Fahrzeugpflege führt nicht nur zu Pannen, sondern kann auch gefährliche Folgen haben. Zu wenig Kühlwasser kann den Motor stark überhitzen lassen und sogar zu einem Fahrzeugbrand führen. Mit geringer Batteriespannung funktionieren wichtige elektronische Systeme an Bord eventuell nicht mehr. Darüber hinaus ist in der Dunkelheit kaum eine Absicherung möglich, da sich Licht und Warnblinkanlage nicht einschalten lassen. Gleiches gilt für die Bereifung: Ein platzender Reifen auf der Autobahn ist ein vermeidbares Horror-Szenario. Darüber hinaus verursacht zu niedriger Luftdruck in den Pneus ein schwammiges, unpräzises Fahrverhalten, erhöht den Kraftstoffverbrauch sowie den Verschleiß und verlängert den Bremsweg teils um etliche Meter. Das Liegenbleiben am Straßenrand lässt sich mit wenig Aufwand erheblich reduzieren:

Motor-Check

  • Flüssigkeitsstände wie Kühlwasser und Öl im Blick behalten, dabei auf ausreichend Frostschutz achten
  • Regelmäßig Öl wechseln und nur vom Hersteller freigegebene Sorten verwenden
  • Motor langsam warmfahren und unnötige Kurzstrecken vermeiden – speziell in der kalten Jahreszeit

Batterie-Check

  • Ruhespannung prüfen: Eine voll geladene Batterie weist 12,7 Volt Ruhespannung auf. Spätestens bei 12,4 Volt nachladen.
  • Oberfläche der Batterie sauber und trocken halten.
  • Kabelanschlüsse auf festen Sitz überprüfen.
  • Flüssigkeitsstand regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf mit destilliertem Wasser bis zum maximalen Stand der Anzeige nachfüllen.

Reifen-Check

  • Alle vier Wochen den Reifendruck überprüfen.
  • Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen lassen Reifen altern. Nach zehn Jahren unbedingt auswechseln. Die vierstellige DOT-Nr. auf der Reifenflanke verrät das Alter (Kalenderwoche + Produktionsjahr).
  • Reifen regelmäßig auf Risse, Nägel oder Scherben sowie Beulen überprüfen. Eindringende Feuchtigkeit kann zur Rostbildung der Karkasse führen – ein Reifenplatzer droht.
  • Reifendruck bei erhöhter Zuladung anpassen.
Datenquelle: Für die Analyse hat JimDrive insgesamt 10.046 Pannenmeldungen seiner Mitglieder aus dem Zeitraum zwischen dem 25.10.2016 und dem 31.07.2017 zugrunde gelegt.
Autor: red

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