Di, 17:08 Uhr
24.10.2017
Auktion
Mansfelder Münzen werden in Leipzig versteigert
Eine der umfangreichsten und bedeutendsten Sammlungen Mansfelder Münzen wird am 27. Oktober 2017 im Auktionshaus Höhn in Leipzig zur Versteigerung angeboten.
In nicht weniger als 380 Einzellosen präsentiert sich die Privatsammlung Detlev Höhne, welche die Münz- und Geldgeschichte der Thüringer Grafschaft vom Mittelalter bis zur Moderne widerspiegelt. Die abwechslungsreiche Geschichte der Grafen von Mansfeld hat sich über die Jahrhunderte hinweg in seinen Quellen der Nachwelt bewahrt. Gerade durch ihre imposante Prägetätigkeit offenbaren uns dies die Münzen und Medaillen dieser Region auf außergewöhnliche Weise.
Tres solidi denariorum novorum Islevensis monete (lat.: drei Schilling der neuen Pfennigsorte der Münze zu Eisleben). So steht es in einer der ersten urkundlichen Erwähnungen Mansfelder Münzen aus dem Jahre 1306 geschrieben. Die Münzen der Grafschaft Mansfeld hatten von jeher eine besondere Stellung in der Numismatik inne. Schließlich zeigt doch alleine die geschichtliche Entwicklung des Hauses mit seinen weitreichenden genealogischen Verzweigungen ein Gebiet auf, dass durch die Münze als Quelle besonderer Art einen unermesslichen Schatz an historischen Informationen offen darlegt. Ende des 10 Jahrhunderts aus dem nördlichen Teil des alten Hessengaues hervorgegangen, wurde das Gebiet zwischen den Flüssen Wipper, Saale, Salzke und dem Wilderbach als selbständige Grafschaft von Kaiser Otto III. dem Grafen Dedo I. übertragen. Seit Ende es 12. Jhd. prägten die Grafen von Mansfeld zunächst Brakteaten nach Thüringer Vorbild. Frühere Prägungen des 10. Und 11. Jahrhunderts lassen sich nicht mehr verifizieren. Mitte des 15. Jahrhunderts kam der Übergang zur Groschenprägung.
1420 wurde die im Besitze des Querfurt-Mansfeldischen Herrscherhauses befindliche Grafschaft unter Volrath II., Gebhard V. und Günther III. aufgeteilt. Letzterer teilte wiederrum sein Herrschaftsgebiet zwischen seinen Söhnen, Albrecht V. und Ernst I., auf. Insgesamt kam es 1501 erneut zu einer Teilung des Herrschaftsgebiets in die Vorderortlinie (unter den Söhnen Albrechts V.), der Mittelortlinie (unter dem ältesten Sohn Ernsts I., Gebhard VIII.) und der Hinterortlinie (unter dem jüngeren Sohn Ernsts I., Albrecht VII.). Die Vorderortlinie erlosch mit dem Tod Günthers IV. und Hoyers VI., womit dieses Gebiet eine Zeit lang von den Söhnen Ernsts II. mitverwaltet wurde. Doch 1563 kam es zur erneuten Teilung, wodurch im Vorderort sechs neue Linien entstanden (Linie zu Bornstedt, Eisleben, Friedeburg, Arnstein, Artern und Heldrungen). Durch reichen Kindersegen und weitere Herrschaftsteilungen hoch verschuldet, kam es 1570 zur berüchtigten Sequestration; bis 1710 erloschen nach und nach alle übrigen Gebiete.
Angefangen von Brakteaten über Groschen bis hin zu Dukaten, Talern, Kippermünzen, Medaillen, Geldscheinen und Notgeld beinhaltet diese außergewöhnlich umfangreiche Sammlung im ersten Teil Münzen der Vorderortlinien in zum Teil prachtvollen Erhaltungen und Seltenheiten.
Autor: mshIn nicht weniger als 380 Einzellosen präsentiert sich die Privatsammlung Detlev Höhne, welche die Münz- und Geldgeschichte der Thüringer Grafschaft vom Mittelalter bis zur Moderne widerspiegelt. Die abwechslungsreiche Geschichte der Grafen von Mansfeld hat sich über die Jahrhunderte hinweg in seinen Quellen der Nachwelt bewahrt. Gerade durch ihre imposante Prägetätigkeit offenbaren uns dies die Münzen und Medaillen dieser Region auf außergewöhnliche Weise.
Tres solidi denariorum novorum Islevensis monete (lat.: drei Schilling der neuen Pfennigsorte der Münze zu Eisleben). So steht es in einer der ersten urkundlichen Erwähnungen Mansfelder Münzen aus dem Jahre 1306 geschrieben. Die Münzen der Grafschaft Mansfeld hatten von jeher eine besondere Stellung in der Numismatik inne. Schließlich zeigt doch alleine die geschichtliche Entwicklung des Hauses mit seinen weitreichenden genealogischen Verzweigungen ein Gebiet auf, dass durch die Münze als Quelle besonderer Art einen unermesslichen Schatz an historischen Informationen offen darlegt. Ende des 10 Jahrhunderts aus dem nördlichen Teil des alten Hessengaues hervorgegangen, wurde das Gebiet zwischen den Flüssen Wipper, Saale, Salzke und dem Wilderbach als selbständige Grafschaft von Kaiser Otto III. dem Grafen Dedo I. übertragen. Seit Ende es 12. Jhd. prägten die Grafen von Mansfeld zunächst Brakteaten nach Thüringer Vorbild. Frühere Prägungen des 10. Und 11. Jahrhunderts lassen sich nicht mehr verifizieren. Mitte des 15. Jahrhunderts kam der Übergang zur Groschenprägung.
1420 wurde die im Besitze des Querfurt-Mansfeldischen Herrscherhauses befindliche Grafschaft unter Volrath II., Gebhard V. und Günther III. aufgeteilt. Letzterer teilte wiederrum sein Herrschaftsgebiet zwischen seinen Söhnen, Albrecht V. und Ernst I., auf. Insgesamt kam es 1501 erneut zu einer Teilung des Herrschaftsgebiets in die Vorderortlinie (unter den Söhnen Albrechts V.), der Mittelortlinie (unter dem ältesten Sohn Ernsts I., Gebhard VIII.) und der Hinterortlinie (unter dem jüngeren Sohn Ernsts I., Albrecht VII.). Die Vorderortlinie erlosch mit dem Tod Günthers IV. und Hoyers VI., womit dieses Gebiet eine Zeit lang von den Söhnen Ernsts II. mitverwaltet wurde. Doch 1563 kam es zur erneuten Teilung, wodurch im Vorderort sechs neue Linien entstanden (Linie zu Bornstedt, Eisleben, Friedeburg, Arnstein, Artern und Heldrungen). Durch reichen Kindersegen und weitere Herrschaftsteilungen hoch verschuldet, kam es 1570 zur berüchtigten Sequestration; bis 1710 erloschen nach und nach alle übrigen Gebiete.
Angefangen von Brakteaten über Groschen bis hin zu Dukaten, Talern, Kippermünzen, Medaillen, Geldscheinen und Notgeld beinhaltet diese außergewöhnlich umfangreiche Sammlung im ersten Teil Münzen der Vorderortlinien in zum Teil prachtvollen Erhaltungen und Seltenheiten.
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