Die Thüringer Amtsgerichte entschieden im ersten Vierteljahr 2017 über 667 Insolvenzverfahren. Davon entfielen 12,3 Prozent auf Unternehmen und 87,7 Prozent auf übrige Schuldner. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik verringerte sich die Gesamtzahl der Insolvenzverfahren im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um acht Anträge bzw. 1,2 Prozent...

598 Verfahren bzw. 89,7 Prozent aller Insolvenzanträge wurden eröffnet. 57 Verfahren bzw. 8,5 Prozent wurden mangels Masse abgewiesen und zwölf Verfahren bzw. 1,8 Prozent endeten mit der Annahme eines Schuldenbereinigungsplanes.

Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen bezifferten die Gerichte auf rund 62 Millionen Euro. Pro Verfahren standen Forderungen von durchschnittlich 93 Tausend Euro aus. Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen stieg in den ersten drei Monaten 2017 gegenüber 2016 um vier Verfahren bzw. 5,1 Prozent auf 82 Unternehmen. Diese insolventen Unternehmen beschäftigten zum Zeitpunkt des Antrages noch 133 Arbeitnehmer.

Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Unternehmensinsolvenzen lag mit 19 Verfahren im Bereich Han- del, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, gefolgt vom Baugewerbe mit zwölf Verfahren sowie dem Bereich Verkehr und Lagerei und dem Gastgewerbe mit je neun Verfahren. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum ging die Anzahl der Insolvenzen im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen um ein Verfahren, im Baugewerbe um vier Verfahren und im Gastgewerbe um ein Verfahren zurück. Im Bereich Verkehr und Lagerei dagegen stieg die Anzahl um vier Verfahren.

Nach Rechtsformen betrachtet mussten am häufigsten Gesellschaften mit beschränkter Haftung (38 Anträge) sowie Einzelunternehmen (29 Anträge) Insolvenz anmelden.

Bei den übrigen Schuldnern wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres 585 Verfahren gezählt, 12 Verfahren bzw. 2,0 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Von 446 privaten Verbrauchern wurde von Januar bis März 2017 das Insolvenzrecht in Anspruch genommen. Das waren fünf Verfahren bzw. 1,1 Prozent mehr als in den ersten drei Monaten 2016. Weitere 121 Verfahren (Januar bis März 2016: 145 Verfahren) betrafen ehemals selbständig Tätige, die die erneute Aufnahme eines früheren Insolvenzverfahrens beantragten.