Do, 21:13 Uhr
24.11.2016
Neues aus dem Braunlager Falken-Nest
Wochenende mit zwei Rückspielen
Genau sechs Wochen ist es her, als die Harzer Falken vor den gleichen Aufgaben standen wie dieses Wochenende. Und das man nach einem Auswärtsspiel in Herne und einem Heimspiel gegen die Hannover Scorpions satte 5 Punkte auf der Habenseite haben sollte, hatten wohl damals nur die kühnsten Optimisten auf der Rechnung...
Die Vorzeichen sind also ähnlich, doch gibt sich am Freitag um 20:00 Uhr mit dem Herner EV mittlerweile der aktuelle Tabellenführer die Ehre zur Partie im Eisstadion am Wurmberg. Mit 4 Punkten Vorsprung zum Tabellenzweiten aus Essen und Siegen gegen die Topteams aus Duisburg, Halle, Leipzig, Hannover (Indians) und eben auch dem bisherigen Spitzenreiter aus Essen hat sich das Team von Trainer Frank Petrozza nun in den Kreis der Top-Favoriten hereingespielt.
Und das dies so ist, dafür gibt es diverse Gründe. Namentlich sind dies sicherlich im Sturm Aaron McLeod (12 Tore und 14 Torvorlagen), Brad Snetsinger (12 Tore und 12 Torvorlagen) und Sam Verelst (9 Tore und 13 Torvorlagen), die auch schon im Hinspiel für mächtig Druck vor dem Harzer Kasten gesorgt haben.
Doch vielmehr noch als durch die Offensive zeigt das Herner Team mit ihrem Abwehrverbund, dass Spiele vor allem mit einer starken Verteidigung gewonnen werden.
Eine Tatsache, die die Harzer Falken zwar mittlerweile insgesamt auch recht gut verinnerlicht haben, doch hat Herne mit nur 35 Gegentoren nur die Hälfte der Harzer Gegentore gefangen und damit nur eines mehr als der Ligenprimus in dieser Disziplin, den Halle Saale Bulls. Verantwortlich zeichnen sich dabei neben den Top-Ten-Verteidigern Michel Ackers und Stephan Kreuzmann das Torwart-Duo Michel Weidekamp und Christian Wendler. Regelmäßig wechseln sie sich ab und ein Gegentorschnitt von 1,81 bzw. 2,43 belegt, dass sie dieses ohne großen Qualitätsverlust tun.
So können die Harzer Falken doppelt stolz sein. Denn nicht nur, dass man im Hinspiel bei einem Torschussverhältnis von 48:20 dem Herner Spiel standgehalten und in der Overtime mit 3:4 zwei Punkte gesichert hat. Die Falken sind bislang auch das einzige Team, dass in dieser Saison überhaupt in Herne gewinnen konnte. Ein Grund mehr, dass Herne sich am Freitag gerne revanchieren würde und die Harzer Abwehr um Torwart Fritz Hessel einmal mehr alles aufbieten muss, um dem Spitzenreiter Paroli zu bieten. Doch angesichts der letzten Heimspiele mit überragenden kämpferischen Leistungen gegen Tilburg und Leipzig wird die Revanche des Herner EV ganz bestimmt kein Selbstgänger.
Vermeintlich einfacher wird es dann am Sonntag, wenn die Falken nach Langenhagen fahren und ihr Rückspiel gegen die Hannover Scorpions bestreiten. Doch auch wenn die Scorpions aktuell nur auf dem 14. Tabellenplatz liegen, sollte man dieses Teams auf gar keinen Fall unterschätzen. Denn zum einen hat man mit Christoph Koziol, Kyle Decoste oder Sachar Blank spielerisch einiges an Qualität aufzubieten. Und zum anderen wird man sich bei den Bad Boys der Liga (bislang 350 Strafminuten) auf eine harte Gangart einstellen müssen. Einen kleinen Vorgeschmack gab es bereits bei dem 5:3-Erfolg im Hinspiel in Braunlage, als Vojtech Suchomer vorzeitig duschen gehen durfte, nachdem er Robert Wittmann ein persönliches Statement in Form von diversen Geraden mitgegeben hatte.
Umso mehr wird Trainer Norbert Pascha seine Jungs auf die notwendige Disziplin hinweisen. Denn so richtig spannend wurde es im Hinspiel nochmal, als sich seine Cracks zum Schluss diverse unnötige Strafzeiten nahmen und der Effekt aus der 5-Minuten-Strafe gegen Suchomer verpuffte. Erst ein Empty-Net-Goal in der 60. Minute machte den Sieg perfekt und ganz nebenbei war es der dritte Treffer für Ryan McGrath in diesem Spiel, der in dieser Partie auch das Toreschießen für sich entdeckte.
Es wird jedoch vor allem auch ein wichtiges Spiel, um den Abstand auf die hinteren Ränge weiter aufrecht zu erhalten. Denn gerade einmal 6 Punkte trennen die Harzer von den Scorpions, was bei einer Niederlage auf nur noch 3 Punkte schrumpfen würde. Und dass die Hannoveraner sich unerwartet weit unten aufhalten, liegt vor allem daran, dass man im Gegensatz zu den Falken bislang gegen keines der Topteams gewinnen konnte. Zwar holte man sich ehrbare Niederlagen erst in der Verlängerung gegen Erfurt und Herne, doch gegen die weiteren Spitzenteams aus den Play-Off-Rängen hagelte es nahezu ausschließlich deutliche Niederlagen.
Für Norbert Pascha ist dieses Wochenende eigentlich eines, wie jedes andere auch. Denn besinnt sich sein Team auf ein diszipliniertes Defensivverhalten und erspart man sich unnötige Strafzeiten, so kann man auch an diesem Wochenende durchaus einige Punkte sammeln. Doch gerade in puncto Disziplin appelliert Pascha immer wieder an seine Jungs. Denn für seinen Geschmack zu oft schon hat man sich Strafzeiten der Gegner und ein entsprechendes Powerplay kaputt gemacht, weil man in welcher Form auch immer seinen Unmut darstellen musste und selber Strafminuten kassiert hat.
Dabei muss man vor allem an diesem Wochenende möglichst vermeiden, kräftezehrende Unterzahlspiele überstehen zu müssen. Denn neben Fabian Pyszynski, dessen Rückkehr man noch immer nicht vorhersagen kann, wird auch der grippekranke Artjom Kostyrev an diesem Wochenende nicht zur Verfügung stehen. Roy Hähnlein konnte unter der Woche aufgrund von Rückenproblemen nicht an jeder Trainingseinheit teilnehmen, einen Einsatz am Wochenende wird dies allerdings nicht gefährden.
Um nicht mit nur fünf Verteidigern spielen zu müssen, wird zunächst Pierre Dumont in der Defensive aushelfen. Marcel Deich erhält aufgrund seines vorbildlichen Trainingseifers seine Chance und nimmt die Position von Artjom Kostyrev ein.
Da man mit sechs Verteidigern generell nur knapp besetzt ist, laufen die Bemühungen, einen weiteren Verteidiger zu verpflichten, auf Hochtouren. Dabei ist das Anforderungsprofil der Vereinsstruktur angemessen relativ klar vorgegeben. Ähnlich wie zum Beispiel bei Thomas Schmid oder den Wittmann-Brüdern will man einen jungen Spieler in den Harz holen, der optimalerweise eine Ausbildung oder ein Studium in der Region absolvieren kann und dem Verein entsprechend auch über die Saison hinaus zur Verfügung stehen wird. Kontakte bestehen, was daraus wird, wird sich bald zeigen, so ein optimistischer Norbert Pascha.
Steffen Heister
Autor: redDie Vorzeichen sind also ähnlich, doch gibt sich am Freitag um 20:00 Uhr mit dem Herner EV mittlerweile der aktuelle Tabellenführer die Ehre zur Partie im Eisstadion am Wurmberg. Mit 4 Punkten Vorsprung zum Tabellenzweiten aus Essen und Siegen gegen die Topteams aus Duisburg, Halle, Leipzig, Hannover (Indians) und eben auch dem bisherigen Spitzenreiter aus Essen hat sich das Team von Trainer Frank Petrozza nun in den Kreis der Top-Favoriten hereingespielt.
Und das dies so ist, dafür gibt es diverse Gründe. Namentlich sind dies sicherlich im Sturm Aaron McLeod (12 Tore und 14 Torvorlagen), Brad Snetsinger (12 Tore und 12 Torvorlagen) und Sam Verelst (9 Tore und 13 Torvorlagen), die auch schon im Hinspiel für mächtig Druck vor dem Harzer Kasten gesorgt haben.
Doch vielmehr noch als durch die Offensive zeigt das Herner Team mit ihrem Abwehrverbund, dass Spiele vor allem mit einer starken Verteidigung gewonnen werden.
Eine Tatsache, die die Harzer Falken zwar mittlerweile insgesamt auch recht gut verinnerlicht haben, doch hat Herne mit nur 35 Gegentoren nur die Hälfte der Harzer Gegentore gefangen und damit nur eines mehr als der Ligenprimus in dieser Disziplin, den Halle Saale Bulls. Verantwortlich zeichnen sich dabei neben den Top-Ten-Verteidigern Michel Ackers und Stephan Kreuzmann das Torwart-Duo Michel Weidekamp und Christian Wendler. Regelmäßig wechseln sie sich ab und ein Gegentorschnitt von 1,81 bzw. 2,43 belegt, dass sie dieses ohne großen Qualitätsverlust tun.
So können die Harzer Falken doppelt stolz sein. Denn nicht nur, dass man im Hinspiel bei einem Torschussverhältnis von 48:20 dem Herner Spiel standgehalten und in der Overtime mit 3:4 zwei Punkte gesichert hat. Die Falken sind bislang auch das einzige Team, dass in dieser Saison überhaupt in Herne gewinnen konnte. Ein Grund mehr, dass Herne sich am Freitag gerne revanchieren würde und die Harzer Abwehr um Torwart Fritz Hessel einmal mehr alles aufbieten muss, um dem Spitzenreiter Paroli zu bieten. Doch angesichts der letzten Heimspiele mit überragenden kämpferischen Leistungen gegen Tilburg und Leipzig wird die Revanche des Herner EV ganz bestimmt kein Selbstgänger.
Vermeintlich einfacher wird es dann am Sonntag, wenn die Falken nach Langenhagen fahren und ihr Rückspiel gegen die Hannover Scorpions bestreiten. Doch auch wenn die Scorpions aktuell nur auf dem 14. Tabellenplatz liegen, sollte man dieses Teams auf gar keinen Fall unterschätzen. Denn zum einen hat man mit Christoph Koziol, Kyle Decoste oder Sachar Blank spielerisch einiges an Qualität aufzubieten. Und zum anderen wird man sich bei den Bad Boys der Liga (bislang 350 Strafminuten) auf eine harte Gangart einstellen müssen. Einen kleinen Vorgeschmack gab es bereits bei dem 5:3-Erfolg im Hinspiel in Braunlage, als Vojtech Suchomer vorzeitig duschen gehen durfte, nachdem er Robert Wittmann ein persönliches Statement in Form von diversen Geraden mitgegeben hatte.
Umso mehr wird Trainer Norbert Pascha seine Jungs auf die notwendige Disziplin hinweisen. Denn so richtig spannend wurde es im Hinspiel nochmal, als sich seine Cracks zum Schluss diverse unnötige Strafzeiten nahmen und der Effekt aus der 5-Minuten-Strafe gegen Suchomer verpuffte. Erst ein Empty-Net-Goal in der 60. Minute machte den Sieg perfekt und ganz nebenbei war es der dritte Treffer für Ryan McGrath in diesem Spiel, der in dieser Partie auch das Toreschießen für sich entdeckte.
Es wird jedoch vor allem auch ein wichtiges Spiel, um den Abstand auf die hinteren Ränge weiter aufrecht zu erhalten. Denn gerade einmal 6 Punkte trennen die Harzer von den Scorpions, was bei einer Niederlage auf nur noch 3 Punkte schrumpfen würde. Und dass die Hannoveraner sich unerwartet weit unten aufhalten, liegt vor allem daran, dass man im Gegensatz zu den Falken bislang gegen keines der Topteams gewinnen konnte. Zwar holte man sich ehrbare Niederlagen erst in der Verlängerung gegen Erfurt und Herne, doch gegen die weiteren Spitzenteams aus den Play-Off-Rängen hagelte es nahezu ausschließlich deutliche Niederlagen.
Für Norbert Pascha ist dieses Wochenende eigentlich eines, wie jedes andere auch. Denn besinnt sich sein Team auf ein diszipliniertes Defensivverhalten und erspart man sich unnötige Strafzeiten, so kann man auch an diesem Wochenende durchaus einige Punkte sammeln. Doch gerade in puncto Disziplin appelliert Pascha immer wieder an seine Jungs. Denn für seinen Geschmack zu oft schon hat man sich Strafzeiten der Gegner und ein entsprechendes Powerplay kaputt gemacht, weil man in welcher Form auch immer seinen Unmut darstellen musste und selber Strafminuten kassiert hat.
Dabei muss man vor allem an diesem Wochenende möglichst vermeiden, kräftezehrende Unterzahlspiele überstehen zu müssen. Denn neben Fabian Pyszynski, dessen Rückkehr man noch immer nicht vorhersagen kann, wird auch der grippekranke Artjom Kostyrev an diesem Wochenende nicht zur Verfügung stehen. Roy Hähnlein konnte unter der Woche aufgrund von Rückenproblemen nicht an jeder Trainingseinheit teilnehmen, einen Einsatz am Wochenende wird dies allerdings nicht gefährden.
Um nicht mit nur fünf Verteidigern spielen zu müssen, wird zunächst Pierre Dumont in der Defensive aushelfen. Marcel Deich erhält aufgrund seines vorbildlichen Trainingseifers seine Chance und nimmt die Position von Artjom Kostyrev ein.
Da man mit sechs Verteidigern generell nur knapp besetzt ist, laufen die Bemühungen, einen weiteren Verteidiger zu verpflichten, auf Hochtouren. Dabei ist das Anforderungsprofil der Vereinsstruktur angemessen relativ klar vorgegeben. Ähnlich wie zum Beispiel bei Thomas Schmid oder den Wittmann-Brüdern will man einen jungen Spieler in den Harz holen, der optimalerweise eine Ausbildung oder ein Studium in der Region absolvieren kann und dem Verein entsprechend auch über die Saison hinaus zur Verfügung stehen wird. Kontakte bestehen, was daraus wird, wird sich bald zeigen, so ein optimistischer Norbert Pascha.
Steffen Heister
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