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Di, 07:29 Uhr
08.11.2016
Konkrete Projekte im Bau- und Energiesektor anstoßen

Thüringer Delegation in Namibia und Südafrika

Mit einer 20 Mitglieder umfassenden Unternehmer- und Hochschuldelegation hält sich Thüringens Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee seit heute zu einem dreitägigen Besuch in Namibia und Südafrika auf. Stationen der Reise sind die Hauptstadt Windhuk und Okahandja in Namibia sowie Kapstadt in Südafrika...


Auf dem Programm stehen die Teilnahme an einer großen Investorenkonferenz in Windhuk sowie weitere rund 20 politische und wirtschaftliche Termine. „Deutschland verbindet eine besondere Partnerschaft, aber auch eine besondere Verantwortung für Namibia“, sagte Tiefensee. „Im Blick auf die Verbrechen des Kaiserreichs in der Kolonialzeit können und wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass alte Wunden heilen.“

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In Namibia wird die Delegation am Dienstag und Mittwoch Gespräche über konkrete Investitionsprojekte führen. „Wir wollen der namibischen Regierung unsere Unterstützung für geplante Energie- und Bauvorhaben anbieten und uns um konkrete Aufträge bewerben“, sagte der Minister. Dazu dient insbesondere die Teilnahme an der „Invest-in-Namibia“-Konferenz in der Hauptstadt Windhuk, die von Tiefensee als offiziellem Vertreter Deutschlands mit eröffnet wird.

Namibia plant im Rahmen der sogenannte „Harambee“-Initiative bis 2030 milliardenschwere Investitionen zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit, zur Industrialisierung des Landes und zur Modernisierung des Energiesektors und Gesundheitswesens. Insbesondere sieht das Programm den Bau von 200.000 Häusern für die ärmsten Bevölkerungsteile vor. „Die technologische und wirtschaftliche Kompetenz Thüringens kann helfen, diese Ziele zu erreichen“, sagte Tiefensee.

Um das zu demonstrieren, wird der Minister in Okahandja ein Modellhaus der Firma PolyCare Research Technology GmbH aus dem thüringischen Gehlberg übergeben und das neue Ausbildungs- und Schulungszentrum der Waltershäuser Firma maxx-solar & energy GmbH in Windhuk eröffnen. Auf dem Programm stehen weiterhin Gespräche mit Namibias Staatspräsident Hage Geingob, Vize-Präsident Nicky Iyambo, Industrieminister Immanuel Ngatjizeko und der Ministerin für Regionalentwicklung, Sophia Shaningwa. Vorgesehen ist weiterhin auch die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Namibia University of Science and Technology und der Ernst-Abbe-Hochschule Jena.

In Südafrika geht es am letzten Tag vor allem darum, die während einer Delegationsreise im Mai 2015 geknüpften Kontakte zu erneuern und zu vertiefen. Dazu stehen in Kapstadt insbesondere Treffen mit Regierungsvertretern der Region Western Cape und Kapstadts Bürgermeisterin Helen de Lille sowie Gespräche mit der Silicon Cape Initiative – einer Plattform für Gründer und Investoren der IT- und Mikroelektronik-Branche – auf dem Programm.

„Afrika ist der Zukunftskontinent und kann für die Thüringer Wirtschaft hochinteressant werden“, sagte Wirtschaftsminister Tiefensee. Größte Chancen bieten sich aus seiner Sicht vor allem in den Bereichen Energieversorgung, Rohstoffverarbeitung und Infrastruktur. So werden allein für eine stabile Stromversorgung in den Ländern südlich der Sahara nach Schätzung des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft in den kommenden Jahren bis zu 80 Milliarden Euro Investitionen nötig sein. Dabei bieten gerade die Länder der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC) – bestehend aus den Ländern Botswana, Lesotho, Mosambik, Namibia, Südafrika und Swasiland – stabile Investitionsbedingungen und einen Markt von 300 Millionen potentiellen Kunden. Am 10. Juni 2016 wurde zudem das Freihandelsabkommen EPA (Economic Partnership Agreement) zwischen der SADC und der Europäischen Union unterzeichnet, das einen zoll- und kontingentfreien Warenaustausch und einen besseren wechselseitigen Marktzugang ermöglicht.

Hintergrund

Wirtschaftsbeziehungen Thüringens mit Namibia und Südafrika
Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Thüringen und Namibia befinden sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium. So haben Firmen aus dem Freistaat im Jahr 2015 Waren im Wert von lediglich 730.000 Euro nach Namibia exportiert, wichtigste Exportgüter waren elektronische Bauelemente sowie Mess- und Regeltechnik.

Dagegen ist Südafrika der wichtigste Handelspartner Thüringens auf dem afrikanischen Kontinent, die Ausfuhren in das Land am Kap lagen 2015 bei 94 Millionen Euro, die Einfuhren bei 56 Millionen Euro. Wichtigste Exportgüter waren Fahrgestelle, Motoren und Karosserien, Fahrzeuge und Wohnmobile, Geräte zur Elektrizitätserzeugung, Maschinen, Lager, Getriebe und Zahnräder. Wichtigste eingeführte Produkte waren Lastkraftwagen und Spezialfahrzeuge. Insgesamt unterhalten laut Datenbank der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) 66 Thüringer Unternehmen Handelsbeziehungen mit Südafrika, dagegen lediglich vier mit Namibia.
Autor: red

Kommentare
altmeister
08.11.2016, 08.34 Uhr
Wann ist mal Schluss?
Zitat aus dem Artikel:

„Deutschland verbindet eine besondere Partnerschaft, aber auch eine besondere Verantwortung für Namibia“, sagte Tiefensee. „Im Blick auf die Verbrechen des Kaiserreichs in der Kolonialzeit können und wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass alte Wunden heilen.“

Wie weit wird noch gegangen, um ein Schuldgefühl der Deutschen zu erzwingen? Es ist wirklich eine unmögliche Aussage, welche da von einem Minister getroffen wird!
Ich fühle mich nicht im Geringsten schuldig, was für den Kaiser gemacht wurde, genau so wenig, was im Namen eines Führers verbrochen wurde!

Welches geschichtliche Ereignis könnte vielleicht noch dafür passen? Wäre die Schlacht im Teutoburger Wald, im Jahre 9 nach Christus, nicht auch noch passend, ging es da ja schließlich Germanen gegen Nichtgermanen?
altmeister
08.11.2016, 08.39 Uhr
Ergänzung
Es ist wichtig, dass Geschichte nicht vergessen wird, aus ihr gelernt wird.
Aber es muss auch mal Schluss sein mit der wiedergutzumachenden Schuld der Deutschen, ansonsten möchte ich auch endlich mal für die Verbrechen Napoleons entschädigt werden!
RaWu
08.11.2016, 08.53 Uhr
oder der 30-jährige Krieg?
Das kann ich noch beliebig erweitern.

Ich stimme Herrn altmeister voll und ganz zu.
JETZT IST SCHLUSS!

Mal so eine Zwischenfrage an den Tiefensee:
Warum tritt niemand an England, Frankreich, Spanien, Portugal, Holland...... mit Forderungen heran?
Leser X
08.11.2016, 10.41 Uhr
Nein Altmeister...
... es darf nie Schluss damit sein, aus der Geschichte zu lernen. Gerade WEIL sie schon wieder beginnt, sich auf unheilvolle Weise zu wiederholen!
geloescht 011
08.11.2016, 10.52 Uhr
Algerien, Marokko, Lybien, die kriegsfreien Gebiete Syriens
da wären doch nahe liegende Ziele.
Im doppelten Sinne. Der Reisende ist schneller da und viele der Bewohner dieser Staaten des " Arabischen Frühlings " sind doch schon bei uns.
Viele von ihnen wollen zurück und ihre Länder aufbauen.
Sagt man uns.
Man wirbt diesen Ländern die junge und gut gebildete Generation nach Deutschland ab - wie A Sozial ist denn das.
Die Zahnärzte und Ingenieure brauchen die Länder selbst und wenn man die Wirtschaft in diesen Ländern noch ankurbelt, dann hat man wirklich etwas an den " Flucht " (Einwanderung ) - Ursachen getan.

Aber es gilt: SCHÖNER reisen - mach mit
Herr Taft
08.11.2016, 11.37 Uhr
ist doch vollkommen egal...
...hierbei geht es doch nur darum öffentliche Aufträge aus diesen Ländern nach Thüringen zu holen. Das bringt Geld und sichert/schafft Arbeitsplätze.... was ein Politiker als Begründung dabei für warme Worte findet ist doch Nebensache. Man kann ja schlecht hergehen und sagen, gebt uns die Aufträge, damit wir Geld verdienen...ist zwar jedem klar, aber ganz schlechter Stil.
Gemeindediener
08.11.2016, 12.22 Uhr
Importe aus Südafrika
Kann mir mal jemand verraten; was für Lastkraftwagen aus Südafrika in Deutschland eingeführt werden?
Sonntagsradler 2
08.11.2016, 13.52 Uhr
Gemeindediener
unter anderen werden in Südafrika MAN LKW und Busse gefertigt
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