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Di, 06:54 Uhr
16.08.2016
Karstwanderweg 2016

Der Qualitätsweg wächst zu

Gerade erst war zu lesen, dass der Thüringer Südharztourismus als ein Thüringer Negativbeispiel auf sinkende Übernachtungszahlen verweisen muss. Wenige Wochen zuvor präsentierten sich Vertreter des Karstwanderwegs aus den drei Anrainerländern Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt beim Deutschen Wandertag in Sebnitz. Auch Nordhausen war vertreten. Präsentierten die Nordhäuser sich oder tatsächlich den Karstwanderweg?


Der als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland ausgewiesene und meines Wissens als solcher erst wieder neu bestätigte Wanderweg jedenfalls scheint nicht sehr anziehend auf Wanderfreunde aus anderen Regionen Deutschlands oder gar Europas zu wirken. Ich selbst traf dort kaum jemals einen Nichteinheimischen.

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Und es grenzt sogar schon fast an ein Wunder, einen solchen zu treffen. Wenn's anders wär, wären die Übernachtungszahlen sicher auch höher. Zum Beispiel im Vergleich zum sichtbar mehr umsorgten und international frequentierten Harzer Hexenstieg in Sachsen-Anhalt.

Kein Wunder, sage ich mir: Denn wer auch vom Volk der durchschnittlich situierten Wanderer sollte sich von einem stellenweise zuwachsenden Wanderweg, beworben von einer erschreckend schönen Webseite, angezogen fühlen?

Vor noch gar nicht so langer Zeit beschäftigten uns auf und nicht etwa neben dem Weg bei Hörningen abgeladene Stammholzlager. Ein Treffen mehrerer Behördenvertreter, angeregt durch einen nnz-Beitrag, war damals nötig, um den Weg wieder frei zu bekommen - siehe nnz.

2016 jedoch sieht es noch schlimmer aus: Der Qualitätsweg wächst zwischen Branderode und dem Gebiet Hörningen tatsächlich an mehreren Stellen zu. Mitunter versperren querliegende Bäume das Fortkommen. Zuwachsen tat er übrigens auch schon zur gerade endenden Urlaubszeit. - Ich rege wieder an, das Zertifikat des Weges im Landkreis überprüfen zu lassen.
Für das Industriegebiet ohne allzu viele Investoren flossen und fließen Millionen, trotz unzeitgemäßer Ressourcenverschleuderung. Beim zeitgemäß ökologischen Karstwanderweg scheint es noch nicht einmal für einen jährlichen Freischnitt zu reichen. Da sieht man mal wieder, welche Prioritäten hier im Landkreis und in Thüringen, trotz grün geführtem Umweltministerium gesetzt werden.

Einer wieder zu erwartenden Kritik möchte ich zuvorkommen: Ich wende mich tatsächlich sofort über die Medien an die Verantwortlichen auch wenn denen das trotz Pressefreiheit mit Sicherheit wieder nicht gefällt: Denn sie wissen, dass auch ein wichtiger Weg zuwächst, wenn man sich nicht um ihn kümmert. Und sie wissen, dass wir nicht einerseits für die Erhaltung unserer vom Bergbau und von Vernachlässigung bedrohten Landschaft werben können, sie andererseits aber für deren angeblich erwünschte sanfte Nutzer so unattraktiv wie möglich werden lassen.

Die Fotos entstanden zwischen Hörningen und Branderode an mehreren, Kilometer auseinanderliegenden Stellen. - und sie zeigen tatsächlich den Qualitätsweg Wanderbares Deutschland Karstwanderweg.
Bodo Schwarzberg
Ein Wanderweg wächst zu (Foto: Bodo Schwarzberg)
Ein Wanderweg wächst zu (Foto: Bodo Schwarzberg)
Ein Wanderweg wächst zu (Foto: Bodo Schwarzberg)
Ein Wanderweg wächst zu (Foto: Bodo Schwarzberg)
Autor: nnz

Kommentare
Altstadtbewohner
16.08.2016, 09.21 Uhr
Erlebnisswandern
Das wandern durch den wirklich schönen Südharz ist eben wandern der anderen Art.
Zum einen schlägt man sich, wie oben beschrieben, durch das Unterholz oder man durchwandert mannshohe Schluchten die sich doch als Harvesterspuren entpuppen.
Gäbe es nicht so zahlreiche Stempelstellen der Harzer Wandernadel in unserer Region käme glaub ich niemand was wirklich schade ist.
Die meisten Wanderfreudigen wollen doch dann lieber den Brocken über die asphaltierte Brockenstrasse erklimmen (Achtung Ironie)
Herr Taft
16.08.2016, 10.35 Uhr
schade, schade....
....aber wann wächst ein Weg zu ? Genau, wenn ihn niemand benutzt !
Wozu aber braucht man einen Weg, auf dem niemand geht ?
Jürgen Wiethoff
16.08.2016, 11.16 Uhr
Ergänzung Himmelgarten - Steigerthal
Auch dieser Teil des Weges ist inzwischen wieder zugewachsen und wird zudem ganzjährig „zu geäppelt“ von „rücksichtsvollen“ reitenden Zeitgenossinnen (Ich habe wirklich noch nie einen Mann auf dem Rücken der Pferde gesehen. Vielleicht benutzen die ja den parallel verlaufenden Fahrweg?) und mit „Moped“ befahren (Das allerdings sind meistens Männer und solche, die es einmal werden wollen.).
Wenn hier nichts passiert, verdankt man es der eigenen Aufmerksamkeit und ggf. schnellen Reaktionen.
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