Diese Woche wurden die ersten freilebenden Wasserbüffel in einer Thüringer Moorlandschaft in entlassen. Das Alperstedter Ried ist das größte Durchströmungsmoor Thüringens und soll wieder seinen natürlichen Wasserstand erreichen, es ist eines der ambitioniertesten Renaturierungsprojekte im Freistaat...

„Erstmals seit 50 Jahren wird kein Wasser aus dem Ried abgeleitet. In wenigen Jahren wird die ursprüngliche Artenvielfalt des Moores wieder hergestellt sein. Die Moorlandschaft ist ein Musterbeispiel für die gelungene Zusammenarbeit von Landentwicklung, Naturschutz und Landwirtschaft.“, sagte Staatssekretär Möller.

Das Alperstedter Ried ist das größte Durchströmungsmoor Thüringens und soll wieder seinen natürlichen Wasserstand erreichen. Damit finden Wiesenbrüter und Amphibien neue Lebensräume und Brutplätze. 115 Hektar Fläche im westlichen Teil des Naturschutzgebietes und die angrenzenden Feuchtwiesen sind von Weidezäunen umschlossen. Hier werden die tierischen Landschaftspfleger Exmoor-Pony, Wasserbüffel und Taurusrind ganzjährig weiden. Sie sorgen dafür, dass geschützte Lebensräume auch bei höherem Wasserstand erhalten bleiben.

Mit dem renaturierten Niedermoor wird nicht nur der Naturschutz gestärkt, das wieder vernässte Moor erhält auch seine natürliche Funktion als Wasserspeicher und Senke für Treibhausgase zurück. Damit dient es zusätzlich dem Hochwasser- und dem Klimaschutz. Moore haben ein enormes Speicherpotenzial und binden deutlich mehr Kohlenstoff als Waldflächen.

Thüringer Naturfreunde finden zudem auf den wilden Weiden von Alperstedt ein neues, spannendes Naherholungsgebiet.

Die Renaturierung des Alperstedter Rieds nördlich von Erfurt ist eines der ambitioniertesten Projekte des Naturschutzes in Thüringen. Seit 2006 haben Flurneuordnung, Landwirtschaft und Naturschutz die Voraussetzungen geschaffen, das Kalkniedermoor wieder zu vernässen und mit großen Weidetieren naturnah zu bewirtschaften.

Die Federführung für das Projekt liegt bei der Stiftung Naturschutz Thüringen. Zum Einsatz kommen Robustrinder und –pferde. Exmoorponys grasen seit einem Jahr im Ried, in wenigen Wochen werden Taurusrinder, eine Rückzüchtung der ausgestorbenen Auerochsen, hinzukommen.