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Mo, 14:08 Uhr
15.09.2014

Weich nicht aus!

Eine Stadt wird zum Hindernislauf: Treppen, Geländer, Kanten oder Bäume im Park werden zu Hürden, über die man springt, an denen man sich hochzieht, sich rüberschwingt oder auf ihnen balanciert. Parkour nennt sich dieser Sport, den der Verein studio44 - jetzt erstmalig ausprobiert...

Parkour (Foto: privat) Parkour (Foto: privat)

Und zwar im Rahmen des künstlerischen Stadtforschungsprojekt Stadt.Land.Flucht, das der Verein gemeinsam mit Partnern zum Kinder- und Jugendtheaterfestival Wildwechsel kommende Woche veranstaltet. Studio44 hat als Trägerverein von Zappelini – Der Junge Zirkus zwar viel Erfahrung mit Artistik und Akrobatik, aber Parkour ist neu.

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Der Begriff kommt vom Französischen „parcours du combatant“, dem Hindernislauf beim Militärtraining. Bei der Sportart Parkour muss der Traceur, so heißen die Parkourläufer, eine Strecke mit Hindernissen möglichst schnell und effizient meistern und das im Stadtalltag.

Im Parkour-Projekt „Weich nicht aus!“ entdecken die rund 10 Teilnehmer ihre Stadt neu - mit Spannung und Körperbeherrschung, Geschick und Augenmaß. „Der Parkoursport lässt mich wacher durch die Stadt gehen“, sagt Samuel Drössler, einer der Projektteilnehmer. „Ich suche Geländer, Ecken, Treppen und entdecke daher auch mehr und mehr die Plätze und Orte in der Stadt. Vor allem Spielplätze sind tolle Trainingsmöglichkeiten.“

Samuel trainiert seit zwei Jahren in der Parkour-Gruppe des Herder-Gymnasiums. Auf Stadt.Land.Flucht bereiten sich er und seine Traceurkollegen seit Anfang des Jahres vor – gemeinsam mit dem Lehrer Erik Keßler, der den Parkour-Kurs des Herder-Gymnasiums in der Wiedigsburghalle leitet, und den Zappelini-Trainern Steffi Böttcher und Alexander Jäger. Choreographische Elemente haben Günther Klingler und Salim Ben Mammar ins Parkourtraining eingebracht.

Günther Klingler ist Tänzer bei HeadFeedHands, ein Ensemble von Artisten und Tänzern, die spektakuläre, zeitgenössische Zirkuskunst zeigt. Salim Ben Mammar ist ein junger Traceur aus Köln, er studiert Tanz und hat seine Abschlussarbeit über Parkour geschrieben. In drei Tagen haben die beiden Tänzer mit den Jugendlichen neue Bewegungen und Tricks erlernt. Aus den sportlichen Bewegungen sind so choreographierte Abläufe entstanden, wovon am Ende des Workshops vorbei strömende Nordhäuser vor dem Theaterportal schon mal einen ersten Eindruck erhaschen konnten.

Noch mehr werden die Besucher des Festivals Wildwechsel erleben können, bereits zur Eröffnung am Dienstag, 23. September ab 16 Uhr auf dem Theaterplatz. Außerdem können die Festivalgäste in Kurzworkshops in den Parkoursport reinschnuppern und von den Jugendlichen ein paar leichte Grundtechniken lernen. Ermöglicht hat Stadt.Land.Flucht die Bundeskulturstiftung, die das Stadtforschungsprojekt mit 22.000 Euro aus dem Fonds Neue Länder fördert.

Ziel von Stadt.Land.Flucht ist es, eine besondere Auseinandersetzung mit der Gastgeberstadt des Festivals Wildwechsel zu erreichen. Neben „Weich nicht aus!“ gibt es noch zwei weitere Projekte der Jugendkunstschule, des Kreisjugendrings, des Theaters und der Schweizer Künstlergruppe zURBS, in denen sich Kinder und Jugendliche ihrer Heimatstadt künstlerisch nähern. Mehr zum Festival Wildwechsel und Stadt.Land.Flucht unter www.wildwechsel-festival.de.
Autor: red

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