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So, 18:12 Uhr
30.06.2013

Noch ein Transport

Der nächste Fluthilfetransport für das sächsische Gruna wird am Donnerstag von der Landgemeinde Harztor auf die Reise geschickt. Petra Gerlach berichtet in der nnz von den Vorbereitungen...


Am 4. 7. starten wir (mit 8 t Ladevolumen, das gerne noch befüllt werden kann) unseren 4. Fluthilfetransport ins sächsische Gruna. Viele haben schon geholfen, dennoch gibt es noch viel zu tun. Die Grunaer sind fleißig dabei, die Schäden der Flut zu beseitigen und ihre Heimat wieder aufzubauen. Neben den Sach- und Geldspenden sind "Helfende Hände" in Gruna sehr willkommen, auch diese Kontakte vermitteln wir gern. Das die staatlichen Soforthilfen nicht reichen, kann sich jeder von uns sehr gut vorstellen, deshalb helfen wir, mit allem was uns möglich ist.

Bei unseren letzten drei Hilfstransporten haben wir auch gezielt in den Haushalten nachgefragt, was an Hausrat, Ausstattung und Baumaterial gebraucht wird, nach und nach erreichen uns die "Wunschzettel" der Familien, Anrufe, E-Mails. Nur zaghaft äußern sich die 213 Grunaer, immer wieder müssen wir nachfragen, es fällt ihnen nicht leicht, Hilfe annehmen zu müssen, aber wer - wie wir - nun schon mehrmals dort war, weis, das es ihnen unmöglich ist, diese schreckliche Katastrophe aus eigener Kraft und mit eigenen Mitteln zu bewältigen.

Zahlreiche Unterstützung haben wir schon erhalten, für den nächsten Transport wurde uns auch schon wieder einiges angeboten, vieles wird aber noch gebraucht. Vordringlich brauchen die Grunaer jetzt Baumaterial, aber auch Hausrat, Werkzeug, Haushaltsgeräte, Wäsche (Handtücher, Geschirrtücher usw.) Putzmittel und Putzgerätschaften, Gartengeräte, werden gebraucht, auch einzelne Möbel werden schon gebraucht. Folgende Wünsche möchten wir hier schon einmal nennen: Kaffeemaschinen, Mixer, Brotschneidemaschinen, elektrische Kochplatten, Töpfe, Pfannen, Toaster, Wasserkocher, Wolldecken, Geschirr, Besteck, Fahrräder, Waschmaschinen, Kühlschränke, Bohrhammer, Wäschekörbe, Steckdosen, Lichtschalter, Feuchtraumgipskartonplatten, Estrich, Fließenkleber, Heizofen für Schwerkraftheizung. Schüsseln, Bräter, Stichsäge, kleine Winkelschleifer, Bohrmaschinen u. v. m..

Natürlich nehmen wir auch gern wieder Lebensmittel- und Putzmittelspenden mit nach Gruna, alles kann ab sofort bei Petra Gerlach, Steinfeld 21, 99768 Harztor, OT Ilfeld abgegeben werden, möglichst bis Mittwochabend für den Transport am 4. 7. 2013,
weitere Kontaktmöglichkeiten, Tel.: 036331 / 46245, Fax: 036331 / 50985, E-Mail :: petragerlach@t-online.de,
Facebook: HARZTOR FÜR GRUNA 2013.

Besonders eindrucksvoll schilderten Andreas Teichert und Jana von der DTRG Vereinigung für Internationale Katastrophenhilfe e. V. die Eindrücke von ihrem letzten Besuch in Gruna auf unserer Facebookseite "Harztor für Gruna 2013", diese möchten wir Ihnen auszugsweise weitergeben, weil sie die Situation in Gruna sehr gut beschreiben:
Petra Gerlachy

"Harztor für Gruna 2013"
"Helfen Sie den Menschen in der Gemeinde Gruna zu helfen......

Schicksale hinter den Hochwassernachrichten die kaum einen erreichen.

Am heutigen Sonntag, waren Jana und Andreas noch einmal in sächsischen Gruna. Unser erster Eindruck, der... Dorfkern ist unberührt sauber, bis auf einige Paletten mit Sandsäcken, wirkt es, aber auch nur auf dem ersten Blick so, als wäre vieles in Ordnung.
Hinter den Mauern leben jedoch Bewohner und für diese stellt jeder weitere Tag eine neue Herausforderung dar. Nach einem ersten Blick auf das, zwischen dem Gemeindehaus und der Kirche aufgebaute Helferzentrum, führte und der Weg in die heute nahezu beräumte Dorfstrasse.

Bereits auf der Anfahrt kam uns der Rettungswagen aus Bad Düben und wenig später der Notarzt aus Gruna herausfahrend entgegen, vor Ort trafen wir dann auch auf ein Polizeifahrzeug. Zunächst sprachen wir mit der Familie L. sie berichten und das es für alle schwer sei, viele wissen noch nicht wie es weitergehen wird.

Man sah jedem Einzelnen die schwere Zeit an. So berichten sie uns, dass sie noch immer kein Strom habe, der Fortbestand es Hauses auch in Frage stehe, seit dem neuerlichen Hochwasser und besonders dem Hochwasser von 2002, habe sich das Haus bewegt, der Keller sei seitdem unverändert feucht, die Feuchtigkeit hat sich tief in das Mauerwerk eingefressen. Wie es mit dem 100 Jahre alten Haus weitergehe, wissen sie noch nicht.

Im Gesprächsverlauf, teilte dann eine Nachbarin mit, das der Nachbar im betroffenen Nebenhaus, verstorben sei, er hat wohl alles nicht verkraftet, kraftlos und schwach sank Frau L. auf die halbe Säule ihres zerstörten Holzzauns und musste erst einmal durchatmen. Versichert sei hier, seit dem letzten Hochwasser von 2002 sowieso keiner mehr. Und Tränen, das sei hier schon längst kein Ausnahmezustand mehr.

Wir erkundigten uns auch ganz speziell, wie es denn um die ältesten Bewohner in Gruna bestellt sei. Man berichtete uns, dass Sie gegenüber dem Krankenhaus in Bad Düben zunächst untergekommen seien, zirka 3-4 Bewohner.

Alle müssen sich in Geduld üben, und sie erschienen uns zwar optimitisch aber auch kraftlos nach vielen fordernden Wochen.

Wir werden uns nach Kräften versuchen, für die kleine 213 Seelengemeinde Gruna einzusetzen, wir denken das es nicht schwer sein muss, eine Gemeinschaft davon zu überzeugen, Sachspenden zu organisieren.

Ob es nur Bohrmaschinen, Werkzeugkoffer oder andere Geräte für den Wiederaufbau, oder die Kaffeemaschine, Fassadenfarbe oder eine neue Tür ist. Bedenken Sie, diese Menschen haben nahezu alles Hab und Gut verloren.

Wir rufen daher zu einer Patenschaft auf, gern organisieren wir mit Firmen eine Tagesfahrt nach Gruna, wenn Sie bereit sind gemeinsam ein Projekt zu starten, dann bringen wir Sie gern vorab nach Gruna, schauen Sie sich die Lage der Menschen an, sprechen Sie mit den Betroffenen und erkennen Sie, dass hier zielgerichtet Spenden ankommen, wo Sie benötigt werden. Lassen Sie sich an die Hand nehmen, erkennen Sie, das Spenden nicht im Nirwana verschwinden müssen.

Unterstützen Sie uns bei diesem Projekt, unterstützen Sie mit uns und vielen anderen das Projekt „Gruna will bleiben“

An dieser Stelle dürfen wir auch von den Menschen in Gruna einen großen Dank an das THW des OV Lübben aussprechen, die mit Ihren Pumpen so unablässig gegen das Wasser gekämpft haben.

Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung!"
Autor: red

Kommentare
Wolfi65
01.07.2013, 02.45 Uhr
Im Focus
Bei allen Mitgefühl sollte man bedenken, dass nicht nur ein Ort Namens Gruna unter den Folgen des Hochwassers zu Leiden hat.
Die Bereiche Halle,Magdeburg,Dresden und Stendal usw. haben auch erheblich zu leiden und man sollte überlegen, die Hochwasserhilfe ein wenig zu "streuen", damit jeder etwas abbekommt.
Fischbeck und Groß Rosenburg sind auch sehr stark vom Hochwasser betroffen.
Ganz besonders möchte ich das Angagement der Feuerwehren Hoym,Frose und Nachterstedt hervorheben, welche sich Tag und Nacht in den Hochwassergebieten für die Opfer einsetzen.
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