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Do, 13:00 Uhr
23.02.2012

Nordhäuser Boxer auf dem Weg zur Sensation

Geschichte schreiben, das können die Boxer des Nordhäuser SV (NSV) am Sonnabend, wenn beim Velberter Boxclub (VBC) um 20 Uhr in der Sporthalle Velbert-Birth im Final-Rückkampf um die Krone des Deutschen Meisters gekämpft wird. Sandra Arm sprach mit Mathias Geidel über den Kampf aller Kämpfe...


Eine gute Ausgangsposition verschafften sich die Nordhäuser bereits am vergangenen Sonnabend, als sie sich gegen den Seriensieger aus dem bergischen Land einen sensationellen 13:10-Erfolg erkämpften. Drei Siege trennt die Boxstaffel des NSV noch vom größten Triumph ihrer Vereinsgeschichte, während Velbert den elften Titelgewinn anstrebt.

Es wird kein leichtes Unterfangen für die Nordhäuser Boxstaffel. Dafür genügt bereits ein Blick auf der Homepage des VBC: „Jetzt erst recht – wir bauen im Rückkampf auf unsere Fans!“ Auf den „neunten Mann“ ist Verlass, dass wissen die Nordhäuser selbst nur allzu gut. „Er ist ganz wichtig. Das hat man beispielsweise bei Kastriot Sopa, der den amtierenden Europameister Denis Makerov geschlagen hat, gesehen. Es hat ihn regelrecht beflügelt, wie er angefeuert wurde“, merkt Mathias Geidel, Boxchef des NSV, an. Die Euphorie ist groß, so groß, dass den Nordhäuser Boxern auch in Velbert über mangelnde Unterstützung nicht bange sein muss. So werden voraussichtlich um die 100 Fans die Reise ins mehr als 300 Kilometer entfernte Velbert antreten, um ihr Lieblinge erneut frenetisch anzufeuern.

„Das wird ein heißer Tanz in Velbert“, herrscht in beiden Vereinslagern Einigkeit bei den Erwartungen. Auch wenn den Nordhäusern nur noch drei Siege aus insgesamt acht Kämpfen zum Titelgewinn benötigen, mahnt Geidel bewusst zur Vorsicht: „Im Prinzip können wir uns selber schlagen. Die Mannschaft ist so gereift, sie weiß, um was es geht. Aber es kann noch vieles schiefgehen. Wir sind noch kein Deutscher Meister, wir sind drei Siege von diesem Ziel entfernt.“

Das Ziel ist dennoch klar formuliert, dass aber angesichts einer Hiobsbotschaften nun leicht ins Wanken gerät, denn mit Davis Müller liegt gegenwärtig ein wichtiger Punktelieferant krank im Bett. Eine Magen-Darmgrippe hat den 64-Kilo-Mann außer Gefecht gesetzt, der Einsatz fraglich. „Wir hoffen, dass er am Sonnabend wieder fit ist. David ist für uns ganz wichtig, er war ein wichtiger Punktelieferant in Nordhausen. Der Zähler ist fest eingeplant“, hofft der 44-Jährige in den kommenden Tagen auf ein positives Zeichen des Saalfelders.

Geidel möchte an einen Ausfall, der nur schwer zu kompensieren wäre, nicht denken. „David ist Deutscher Vizemeister und mit seiner Erfahrung, die er international hat, ist er für uns kaum zu ersetzen.“ Noch bleiben Müller ein paar Tage, um sich auszukurieren. Geidel betont, dass er nur „einen Müller, der sich gut und fit fühlt“ im Boxring sehen will.

Eine zusätzliche Motivation bedarf es für diesen Endkampf nun wahrlich keine. „Die Sportler sind von sich aus bereits motiviert. Sie wissen, um was es geht. Jeder will den Titel.“ Es wäre für den NSV der erste, der einer großen Sensation gleichkäme. Als Neuling startete der NSV Anfang Oktober in das „Abenteuer 1. Bundesliga“ und dieser Schritt war wohl überlegt. „Wir hätten schon in der abgelaufenen Saison aufsteigen können, aber wir hatten gesagt, dass wir noch nicht soweit sind. Wir wollten den Schritt ganz genau planen. Das haben wir“, erklärt Geidel und zeigte sich sehr überrascht über den Saisonverlauf: „Das wir nun als Aufsteiger und Neuling so gut mitboxen, daran war wohl nicht zu denken.“ Auch nicht, dass das Team nun um die Krone kämpft. Die Nebenwirkungen bekommt Geidel, der kaum noch eine Nacht ruhig schlafen kann, gegenwärtig zu spüren.

„Ich wache nachts auf aus einem Traum, dass wir es vielleicht schaffen.“ Gewissheit, ob sich dieser Traum erfüllt, diese wird er wohl erst gegen 23 Uhr haben. Sollte das Meisterstück gelingen, „dann ist“, so hat Geidel gehört, „Sonntagfrüh eine kleine Feier am Rathaus geplant“. Ein Eintrag in den Geschichtsbüchern sollte dem Team dann ebenso gewiss sein wie vielleicht in das Ehrenbuch oder gar das Goldene Buch der Stadt Nordhausen.
Sandra Arm
Autor: nnz

Kommentare
h3631
23.02.2012, 13.36 Uhr
Zählweise
Eine Frage, wie ist die Zählweise beim Boxen?Nach dem 13 zu 10 braucht man nur noch drei Siege um Deutscher Meister zu werden. Ich Bitte um Aufklärung.
Jimmy
23.02.2012, 14.29 Uhr
Zählweise Boxen
ALso jeder Kämpfer bekommt einen Punkt fürs Gewicht Das heißt, im Normalfall vorm ersten Gong 8:8. Für jeden gewonnenen Kampf gibt es einen Punkt dazu. Unentschieden gibt keinen Punkt für keinen.
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Anmerkung der Red: Nordhausen hatte fünf Kämpfe gewonnen, Velbert zwei, ein Kampf endete Unentschieden. Wenn Nordhausen also am Samstag in Velbert drei Kämpfe gewinnt, dann sind wir Deutscher Meister.
Rainer Zufall
23.02.2012, 19.53 Uhr
Feier?
Ich bin schon sehr gespannt. Das wird ein heißer Tanz in Velbert. Am Sonntagmorgen vielleicht eine Feier am Rathaus??!! Auch nicht schlecht :)
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