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Do, 07:13 Uhr
15.12.2011

Peinliche Frage?

Die Finanzierung der Theater Nordhausen/Loh- Orchester Sondershausen GmbH steht. Allerdings stellte ein Bürgermeister eine peinliche Frage?...

Der Kreistag stimmte der Vereinbarung zur Finanzierung der Theater Nordhausen/Loh- Orchester Sondershausen GmbH für die Jahre 2013 bis 2016 zu. Der jährliche Zuschuss des Kyffhäuserkreises beträgt 698.627 EUR.

Bei vier Gegenstimmen und sieben Stimmenthaltungen zur entsprechenden Beschlussvorlage wurde die Finanzierung erst mal gesichert.

In der Begründung von Landrat Peter Hengstermann (CDU) hieß es:

Am 31.12.2012 läuft die derzeitige Finanzierungsvereinbarung unserer größten institutionellen Kultureinrichtung aus. Die Träger konnten mit dem Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur eine jährliche Zuschusszusage von 4.950.000 EUR für die Jahre 2013 bis 2016 verhandeln. Der jährliche Landeszuschuss ist damit ab 2013 um 750.000 EUR höher als bis 2012. Damit wird ermöglicht, dass auch künftig ein Drei-Sparten-Angebot gewährleistet wird.

Die nochmalige Anhebung der Finanzierungszusage von ursprünglich 500.000 EUR auf 750.000 EUR ist an die Verpflichtung der vier Gesellschafter geknüpft, ihren Eigenanteil ebenfalls um 250.000 EUR zu erhöhen (Stadt Nordhausen 150.000 EUR, Stadt Sondershausen 50.000 EUR, beide Landkreise jeweils 25.000 EUR). Die Finanzierungspartner streben innerhalb der Laufzeit dieser Vereinbarung den Wiedereintritt der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH in den Flächentarifvertrag an. Zur Beurteilung des Standes der tariflichen Situation ist jeweils zum 31.03. mit Vorlage des Wirtschaftsplanes gegenüber den Finanzierungspartnern zu berichten.

Nur auf dieser Grundlage ist nachhaltig das Unternehmen als produzierender Standort zu sichern. Die Finanzierungspartner verpflichten sich, das künstlerische Potential der Theater Nordhausen/ Loh-Orchester Sondershausen GmbH in Thüringen durch entsprechende Kooperationen in sinnvoller Weise für das Publikum zu nutzen. Insbesondere erklären sich die Träger bereit, im Bedarfsfall anderen Thüringer Partnern Gastspiele der Theater Nordhausen/Loh- Orchester Sondershausen GmbH anzubieten.

Darüber hinaus ist ein altersgerechtes Angebot für Kinder und Jugendliche sowie die theaterpädagogische Arbeit zu gewährleisten. Voraussetzung für die Landesförderung ist die Profilierung als Musiktheater, die Gewährleistung des Drei-Sparten-Angebots durch Übernahme des Sprech-, Kinder- und Jugendtheater- Angebots aus Rudolstadt sowie die Bereitschaft zum Angebot von Musiktheater- Inszenierungen im Theater Rudolstadt.

Auf dieser Basis wird in Nordthüringen ein mittelständisches Kulturunternehmen mit seinen qualifizierten Arbeitsplätzen gesichert, das wesentlich zur Attraktivität der Region beiträgt und insofern wichtiger Initiator von Freizeit- und Lebensqualität wie auch hochrangiger Beurteilungsaspekt im Ranking potentieller Investoren ist.


Soweit so gut. Aber es brodelt unter den Kreistagsmitgliedern. Man merkte es vielen Mitgliedern an, mit ihrer Ja-Stimme hatten sie schon Bauchschmerzen. Das Geld ist knapp und wenn die Mitglieder des Kreistages in ihre Kommunen kommen haben sie es nicht leicht. Vor allem in den südlichen und östlichen Kommunen muss für die Kreisstadt Sondershausen und auch Nordhausen viel, sehr viel Solidarität aufgebracht werden. Im Osten des Kreises ist der Weg bis Sondershausen oder gar Nordhausen weit, weiter als nach Erfurt oder Weimar. Nicht gesagt, aber das Problem wird sich noch verschärfen, wenn die A71 Sangerhausen – Erfurt durchgängig befahrbar ist, dann rücken Erfurt und auch Weimar zeitlich noch näher an die Ortschaften im Osten des Kreises ran.

Und auf Solidarität mit den beiden Nordkreisen durch andere Landkreise hoffen, wie es Wilhelm Millowitzer (CDU) forderte, wird eine Illusion bleiben, wenn das Land Thüringen nicht eine insgesamt durchdachte Theaterfinanzierung auf den Weg bringt.

Aber auch vor der eigenen Haustür muss man kehren. Peinlich war die Frage nicht, aber nur das Ergebnis. Sondershausens Bürgermeister Joachim Kreyer (CDU) hatte die Frage in den Raum gestellt, wer hat denn von den Kreistagsmitgliedern ein Abo fürs Theater oder das Konzert und bat ums Handzeichen. Außer seiner eigenen Hand blieben alle anderen Hände der Kreistagsmitglieder unten, soweit das kn erkennen konnte. Er forderte seine Kollegen an, gehen wir mit gutem Beispiel voran. Gehen wir ins Theater oder ins Konzert, wir tun damit etwas zum Erhalt und fürs Gemüt!

Nach den Zustimmungen der Städte Nordhausen und Sondershausen und der Zustimmungen der Landkreise Nordhausen und Kyffhäuserkreis, kann nun die Gesamtfinanzierung, einschließlich Land Thüringen, wirksam werden.


Nachtrag vom 15.12.2011 11:30 Uhr

Nicht sichtbar für kn hatte sich auch die 1. Beigeordnete der Stadt Sondershausen, Cornelia Kraffzick (SPD) gemeldet. Aber auch sie hatte keine weiteren Handzeichen beobachten können, wie sie kn gerade bei der Eröffnung des Sondershäuser Weihnachtsmarktes bestätigte.
Autor: khh

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