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Mi, 15:42 Uhr
19.10.2011

Nachruf: Danke für alles

Die Schiedsrichter des Landkreises Nordhausen trauern um ihren langjährigen Schiedsrichter-Ansetzer Harald Unger und möchten mit einem Lebenslauf einen Einblick in Haralds verdienstvolles und ereignisreiches, letztlich aber leider viel zu kurzes Leben geben.


Geboren wurde Harald am 06.01.1942 in Blankenhain (Kreis Weimar) als Sohn von Ilse Unger (23.02.1923). Seine Schiedsrichter-Prüfung legte der gelernte Schlosser 1963 im Alter von 21 Jahren beim Schiedsrichter Rommel in Weimar ab und zog ein Jahr später berufsbedingt nach Nordhausen um. Dort war er ab 1964 Mitarbeiter bei den „IFA Motorenwerken“ im Bereich Energie, stieg später zum Schichtleiter und im weiteren sogar zum Betriebsrat auf. Dabei zeichneten ihn vor allem seine Zuverlässigkeit und Geradlinigkeit aus.

Außerdem lernte er hier seine Frau Eva (geb. Barske) kennen, mit der „Hansi“, wie ihn seine Eva immer liebevoll nannte, am 18.07.1969 den Bund fürs Leben schloss. 1964 begann der vielseitig sportinteressierte Harald seine Schiedsrichter-Laufbahn mit der Begegnung Leimbach II gegen Hainrode als Schiedsrichter in der 3. Kreisklasse. Zwei Jahre später folgte das erste Spiel in der 1. Kreisklasse, als er das Nachbarschaftsduell zwischen Bielen und Urbach leiten durfte.

1968 wurde Harald in den Bereich des Bezirks eingestuft, wo er bis 1994 insgesamt 26 Jahre als Schiedsrichter und Linienrichter auf den Fußballplätzen für sportlich faire Spiele und Gerechtigkeit sorgte. In dieser Zeit war er von 1964 bis 1982 Vereinsmitglied in Salza, von 1982 bis 1990 Mitglied bei Motor-West Nordhausen und seit 1990 Mitglied bei der LSG Blau-Weiß Großwechsungen.

Nach 1994 pfiff Harald weiterhin regelmäßig Spiele auf Kreisebene und unterstützte viele junge Schiedsrichter in ihren ersten Bezirksliga-Spielen als Linienrichter und später in der Kreisliga als Schiedsrichter-Assistent. Gleichzeitig war Harald bis Juni 2011 insgesamt 25 Jahre lang SR-Ansetzer und Mitglied im KFA Nordhausen, wo er als stets zuverlässiger, geradliniger und gerechter Sportkamerad angesehen und respektiert wurde.

Auch hierbei erhielt „Hansi“ stets tatkräftige Unterstützung von seiner Frau Eva, die immer zu ihm stand und sich zudem während seiner Spielleitungen um eventuell auftretende Probleme bei den Ansetzungen kümmerte.

Nachdem er mit 60 Jahren 2002 in Rente ging, schnürte er sich auch weiterhin Woche für Woche die Fußballschuhe, um seinem großen Hobby nachzugehen. Harald brachte es in seiner insgesamt 47-jährigen Schiedsrichter-Laufbahn auf exakt 6.308 Einsätze als SR und SRA. Seinen letzten Einsatz hatte er am 8. Januar 2011 beim Alte-Herren-Hallenturnier in Heringen und führte bis zum 30. Juni 2011 das Amt des SR-Ansetzers im Landkreis Nordhausen fort.

Dass Haralds sportliche Begeisterungsfähigkeit ansteckend war, zeigen die sportlichen Erfolge seiner beiden Söhne Jens und Marcel, die durch ihn zur Schiedsrichterei gekommen und durch seine Unterstützung sehr erfolgreich geworden sind. Während Jens als SR der Regionalklasse amtiert, ist Marcel seit dieser Saison SR der 2. Bundesliga und als SRA der 1. Bundesliga eingestuft. Am 4. Oktober 2011 starb Harald Unger im Alter von 69 Jahren in Nordhausen.

Harald hinterlässt neben Tochter Heike (geb. am 01.07.1963), seinen beiden Söhnen aus der gemeinsamen Ehe mit Eva, Jens (geb. am 16.09.1969) und Marcel (geb. am 06.06.1985) auch seine zwei Enkelkinder Bruno (geb. am 30.03.2002) und Helene (geb. am 21.02.2008).

Die Nachricht vom plötzlichen Tod unseres Sportkameraden, Freundes und langjährigen Weggefährten hat uns geschockt und tief getroffen. In den schweren Stunden der Trauer sind unsere Gedanken bei Haralds Ehefrau Eva und seiner Familie. Wir werden Harald ein ehrendes Gedenken bewahren und seine Verdienste für den Sport und die Gerechtigkeit nie vergessen.

Die Schiedsrichter des Landkreises Nordhausen und der Schiedsrichterausschuß des Landes Thüringen.

Die Trauerfeier findet am Samstag, dem 22.10.2011, um 10.00 Uhr auf dem Friedhof in Nordhausen-Salza statt.
Autor: nnz

Kommentare
Harzer_Wolf
20.10.2011, 08.59 Uhr
Es war mir eine Ehre
Harald Unger war ein Mensch, der sich bis zu seinem viel zu frühem Ableben immer zu 100 Prozent für den Fußballsport dieses Landkreises eingesetzt hat. Er hat unzählige Spiele geleitet und war 25 Jahre lang Schiedsrichteransetzer. Das ist keine so leichte ehrenamtliche Tätigkeit gewesen, wie es auf dem ersten Blick erscheint.

Nicht jeder Schiedsrichterkollege hat es ihm einfach gemacht, wenn man kurz vor dem Spiel absagte und Harald oder seine Frau diese Ansetzungen umdisponieren mussten. Und trotzdem hat es in den meisten Fällen funktioniert. Ja es stimmt, Harald war gewissenhaft und engagiert. Aber Harald war auch ein ehrenwerter Mensch und Freund.

Ich habe selbst vor über 25 Jahren die Schiedsrichterprüfung abgelegt. So stand ich oft auf beiden Seiten des Platzes. Deshalb habe ich Harald Unger in meiner Eigenschaft als Trainer auch als Schiri auf dem Platz erlebt. Auch ich war nicht immer mit den getroffenen Entscheidungen einverstanden. Trotzdem gab es nie Probleme unter uns Sportkameraden. Im Gegenteil, Harald Unger hat mich oft ermuntert, weiter Trainer und Schiedsrichter zu sein. Deshalb habe ich persönlich auch einige richtig gute Dinge beim Fußballsport erlebt.

Ich weiß, das Harald es noch gern gesehen hätte, das sein Sohn Marcel in der Bundesliga pfeifen wird. Ich bin mir sicher, das er das schafft und Harald, wo auch immer er jetzt ist, stolz auf ihn sein kann. Ich bin stolz darauf, Harald Unger gekannt zu haben. Mit Harald Unger verliert nicht nur der Fußballsport einen Kameraden, sondern auch die Stadt Nordhausen ist um einen verdienstvollen Bürger ärmer geworden.

Danke, Harald Unger für alles. Ich werde Dein Andenken in Ehren halten. Auch mein Mitgefühl gilt der Ehefrau, seinen Söhnen und Enkeln in dieser schweren Zeit.
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