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CDU mit Ansage an Nordhäuser Rathaus:

Tourismus nicht mit Bürokratie erschlagen

Montag, 14. Juni 2021, 17:00 Uhr
Es kann nicht sein, dass das Rathaus einfachsten Tourismus mit Bürokratie erschlägt. Mit einem entsprechenden Antrag will die CDU-Stadtratsfraktion den Oberbürgermeister beauflagen, im Einvernehmen mit dem Landschaftspflegeverband doch der Errichtung eines touristischen Infopunkts zu den Besonderheiten des Gipskarstes samt Aussichtspunkt zuzustimmen...

Lageplan für den Aussichtsturm (Foto: Landschaftspflegeverband Südharz/Kyffhäuser) Lageplan für den Aussichtsturm (Foto: Landschaftspflegeverband Südharz/Kyffhäuser)

„Wir waren schon baff, als wir aus der Presse erfahren mussten, dass die Stadtverwaltung allen Ernstes mit bürokratischen Argumenten aus der Mottenkiste die Errichtung dieses Infopunktes abgelehnt hat. Wohlgemerkt: Die Kosten für die Aufstellung will der Pflegeverband übernehmen. Es ging lediglich darum, dass die Stadtverwaltung in regelmäßigen Abständen die Verkehrssicherheit des Turmes überprüft. Das ist ja nun wahrlich kein Hexenwerk. Das bedeutet in regelmäßigen Abständen eine Sichtprüfung zumal der TüV alle zwei Jahre die fachliche und technische Prüfung durchführt, wie z.B. bei jedem Spielplatz in unserer Stadt, so CDU-Fraktionschef Steffen Iffland.

Und selbst, wenn man sich damit überfordert fühle, könne oder müsse man eben einen Verein mit dieser Aufgabe betrauen. „Mit solchen unklugen und autoritären Ablehnungen bringt man den erreichten Kompromiss zwischen Erhalt dieser Landschaft als Erholungs- und Lebensraum sowie als europäisches FFH Gebiet bzw. Naturschutzgebiet und einem begrenzten Gipsabbau ins Wanken. Er ist das völlig falsche Signal. Auch in Richtung Mittelstand, der von einem sanften Tourismus profitieren könnte.“

Da kommt ein Verband und sagt: „Wir schenken euch ein touristisches Highlight für die Region“ (im Wert von mehreren hunderttausend Euro, ein Geschenk wo jede Gemeinde Luftsprünge mache würde), doch anstatt sich zu freuen und dazu passend endlich mal ein Konzept vorzulegen, wie man die europaweit einmalige Pflanzen- und Tierwelt des Gipskarstes für den sanften Tourismus erschließt, kommt die Rathaus-Führungsspitze daher und schlägt mit dem Aktenordner jeglichen Ansatz in dieser Richtung kaputt. Das ist nicht nur eine Brüskierung der Fördermittelgeber. Das ist auch ein Schlag ins Gesicht für die Menschen, die jahrelang für die Bewahrung dieser Landschaft gekämpft haben“, so Iffland weiter.


Der Aussichtsturm, der in seiner Art in vielen Naturschutzgebieten schon vorhanden ist, soll an einer Wegegabelung entstehen, die man mit Rad oder zu Fuß erreichen kann und von der aus man einen sehr schönen Rundblick über das gesamte Gebiet erhält. Im Turm werden Infotafeln angebracht, so dass der Turm auch als Infopunkt für den Gipskarst dienen soll. Das habe Frau Stolle von Landschaftspflegeverband im Gespräch mit Steffen Iffland mitgeteilt.

Mit ihrem Antrag will die CDU Fraktion erreichen, dass diese geplante Investition durch den Landschaftspflegeverband doch noch umgesetzt wird und somit in der Region bleibt. Denn eines ist klar, sage Nordhausen Nein, werden andere Gemeinden sich bewerben und vor Freude in die Hände klatschen.


Ergänzung vom 14.6.2021
In eine Mitteilung des Pressesprechers der Stadt Nordhausen an uns heißt es dazu:
Zitat:
  • Seitens der Stadtverwaltung Nordhausen wurde das Projekt zu keinem Zeitpunkt abgesagt. Es wurde lediglich auf das Auslaufen der durch Herrn Primas selbst gesteckten Frist verwiesen. Vielmehr wurde öffentlich im Kreistag zu Protokoll gegeben, nicht mehr mit der Stadt verhandeln zu wollen nnz 26.05.2021.
  • Der Vorschlag, einen eigenen Verein zur Bewirtschaftung des Turmes in Erwägung zu ziehen, wurde durch die Stadtverwaltung an den Vorhabenträger herangetragen.
  • Die Grundstücksfrage ist geklärt. Das Grundstück wurde bereits durch die Stadtverwaltung vermessen.
  • Zum jetzigen Zeitpunkt liegen keine Pläne zum geplanten Turm vor.

Zitat Ende

Ergänzend findet man unter eine Stellungnahme der Stadt zu den Aussagen von Egon Primas, Landschaftspflegeverband weitere Informationen zu dem Problem.
Autor: red

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