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Wackerfans wollen mehr Mitspracherechte

Neustart mit Sprecherrat

Sonnabend, 25. Januar 2020, 13:29 Uhr
Beim zweiten Treffen engagierter Wackerfans wurde heute Vormittag ein sechsköpfiger Mitglieder- und Fanbeirat gewählt, der künftig die Interessen der Fans gegenüber dem Präsidium vertreten soll. Auch der Vizepräsident des FSV, Sven Pistorius, war gekommen, um sich den Fragen zu stellen…

Sven Pistorius (Foto: FSV Wacker 90) Sven Pistorius (Foto: FSV Wacker 90)
Ein Bild aus alten Tagen: Sven Pistorius als Wacker-Kapitän auf der Jagd nach dem Ball. Heute Will er als Schatzmeister beim Neuanfang helfen

Mehr als vierzig Wacker-Enthusiasten trafen sich am heutigen Vormittag im Gartenlokal „Bella India“ in Niedersalza, um über die Zukunft ihres geliebten Vereins zu beraten. Heiko Rüdrich und Helmut Grabias hatten ein Papier erarbeitet, das zur Abstimmung gestellt wurde. Einstimmig befürworteten die Anwesenden diese Grundsätze zukünftigen konstruktiven Mitbestimmen und wählten aus ihren Reihen sechs Sprecher. Vier Vereinsmitglieder werden mit Jana Böhmert, Heiko Rüdrich, Helmut Grabias und Karl-Heinz Schröter dem Gremium angehören, zwei von ihnen sind nicht Mitglieder. Als Vertreter der Ultras soll Max Hiep den Sprecherrat bereichern und als weiterer Fanvertreter Christoph Knoche.

Der ehemalige Wacker-Kapitän und derzeitige Schatzmeister des Vereins, Sven Pistorius, bedankte sich für das Engagement der Anhänger, das auch im Präsidium sehr positiv aufgenommen wurde. Er erläuterte den Anwesenden wie das handelnde Präsidium gemeinsam mit dem Ehrenrat des Vereins sich neu sortiert hat, um die anstehen Aufgaben anzugehen; wie viele schlaflose Nächte schließlich zu einer tragfähigen Lösung geführt hätten, die den Spielbetrieb der beiden Männermannschaften aufrecht erhalten könne. Immer unter der Einschränkung, dass bis zum Stichtag am nächsten Freitag (Ende der Winter-Wechselfrist: 31.1.) nicht noch weitere Spieler kündigen oder die ihnen angebotenen Verträge nicht ratifizieren. Hier sei das Präsidium auf einem guten Weg, die ersten Arbeitspapiere würden an diesem Wochenende unterschrieben.

„Etwas irritiert“ hatte die Tag und Nacht arbeitenden Präsidiumsmitglieder ein Interview mit dem Geschäftsführer der Spielbetriebs GmbH in der lokalen Tageszeitung, wo davon die Rede gewesen sei, daß „wir Fehler gemacht haben.“ Das wies Pistorius entscheiden zurück und betonte die alleinige Verantwortung des Geschäftsführers Nico Kleofas für die Insolvenz der GmbH.

Natürlich werde es eine komplett neue Ausrichtung des Vereins geben und der Nachwuchs ab sofort im Fokus stehen. Aber gerade im Sinne der nachrückenden Generationen wollen die Verantwortlichen alles dafür tun, mit beiden Männermannschaften die Klassen zu halten. Parallel werde an tragfähigen Strukturen für die nächste Saison gearbeitet. Momentan stünden 30 Spieler auf der Liste, die A-Junioren hätten in Absprache mit Trainern und Eltern Bereitschaft signalisiert, auch in der Oberliga-Mannschaft zu spielen.

In der Diskussion fragten die Fans nach der Trainer-Situation und der bis Ende März gewährten Ausnahmereglung für die amtierenden Übungsleiter Matthias Peßolat und Tino Berbig. Pistorius zeigte sich dankbar, dass beide sofort ihre Bereitschaft signalisiert hätten und hofft, dass sie bis zum Saisonende im Amt bleiben können. Alternativen im Verein seien der bisherige Coach der Oberligamannschaft, Philipp Seeland, mit dem momentan gesprochen wird und Tomislav Piplica, dessen Verbleib bei Wacker aber derzeit ungeklärt ist.

Die Situation im Verein stellt sich gegenwärtig so dar, dass fast alle der 260 - 280 Mitglieder aktive Spieler in allen Altersklassen sind. Beklagt wurde heute weiterhin der nach Meinung der Fans zu hohe Mitgliedsbeitrag von acht Euro im Monat, der viele abschrecke, sich im Verein zu engagieren.

Schließlich kam auch die äußerst zurückhaltender Medienpolitik des FSV Wacker zur Sprache. Hier wünschten sich die Fans mehr Transparenz der Öffentlichkeit gegenüber, damit die kursierenden, mitunter aberwitzigen, Gerüchte sich nicht rasend ausbreiteten. Sven Pistorius nahm auch diese Aussage mit in sein Präsidium.

Arbeit gibt es wahrlich genug in den nächsten Wochen; für den Vorstand, die Spieler und auch für die Fans. Nur gemeinsam und wie Helmut Grabias eingangs klarstellte „sachlich und kritisch“ ist eine positive Entwicklung des FSV Wacker und für das Flaggschiff des Vereins ein Verbleib in der Regionalliga Nordost möglich. Die Fehler der Vergangenheit sollen nicht wiederholt werden, versprach Sven Pistorius, der seine zukünftige Rolle in diesem Prozess heute noch offen ließ.
Olaf Schulze
Autor: red

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