nnz-online
Rußrindenkrankheit

Über 100 kranke Bäume werden entfernt und verbrannt

Dienstag, 21. Januar 2020, 12:30 Uhr
Auf der Rinde bildet sich ein schwarzer Film, die Borke platzt auf, der Baum stirbt langsam - im "Wilden Hölzchen" treibt der "Rußrindenpilz" sein Unwesen. Der Parasit ist auch für den Menschen nicht ganz ungefährlich. Die befallenen Ahorn-Bäume im Stadtgebiet werden deswegen jetzt entfernt und verbrannt...

Jens-Uwe Bode und Eckehard Weber beim Besprühen und Fällen eines betroffenen Ahorn-Baumes am Beethovenring (Foto: Pressestelle Stadt Nordhausen) Jens-Uwe Bode und Eckehard Weber beim Besprühen und Fällen eines betroffenen Ahorn-Baumes am Beethovenring (Foto: Pressestelle Stadt Nordhausen)

Jens-Uwe Bode und Eckehard Weber beim Besprühen und Fällen eines betroffenen Ahorn-Baumes am Beethovenring. Foto: Pressestelle Stadtverwaltung Nordhausen

Ende vergangenen Jahres war man auf das Problem aufmerksam geworden und hatte ein gutes Dutzend befallener Bäume oberhalb des Park Hohenrodes nahe dem Warttürmchen festgestellt. Schon damals war klar das man zu radikalen Maßnahmen würde greifen müssen. Inzwischen wurden im "Wilden Hölzchen" rund 100 Bäume betroffene Bäume identifiziert, hinzu kommen sechs am Beethovenring, unterhalb vom Park Hohenrode, drei im Gehege und einer im Förstemannpark. "Wir sind seit Dezember noch einmal intensiv in den Bestand hineingegangen und haben auch den Förstemannpark mit einbezogen. Wenn man einmal weiß wonach man suchen muss dann wird man auch fündig", sagte Stadtförster Axel Axt vom Sachgebiet Umwelt und Grünordnung der nnz. Die Zahl von etwas mehr als einhundert betroffenen Pflanzen klinge im ersten Moment dramatischer als sie tatsächlich sei, in vielen Fällen handele es sich nicht um ausgewachsene Exemplare sondern um kleinere Bäume, oft nur wenige Zentimeter groß, so Axt weiter.

Der parasitäre Pilz ist für den Stadtförster kein Unbekannter, in der Regel überstünden gesunde Bäume einen Befall jedoch recht gut. Begünstigt wurde die Ausbreitung des Pilzes aktuell durch die Trockenheit der vergangenen zwei Jahre. Der Wassermangel hat die Pflanzen geschwächt und anfälliger für Schädlinge wie Borkenkäfer oder Rußrindenpilz gemacht.

Der Stadtförster blickt vorsichtig optimistisch in das Frühjahr. Im Dezember habe es genügend Niederschlag gegeben um ein wenig auf das Defizit der Vorjahre aufzuholen, der Januar sei bisher allerdings zu trocken gewesen. "Da muss noch mehr kommen", sagte Axt.

Die befallenen Bäume im Stadtgebiet werden in dieser Woche komplett entnommen und entsorgt. Mit einem motorbetriebenen Rückenspritzer werden die Schnittstellen vor dem Fällen besprüht, um den Sporenflug zu verhindern. Ursprünglich hatte man überlegt das befallene Holz direkt vor Ort zu verbrennen. Angesichts der nun anfallenden Menge, der Nähe zum Südharz-Klinikum und der zu erwartenden Rauchentwicklung habe man sich jetzt dazu entschieden die zerteilten Bäume nach Buchholz zu transportieren und sie im Außenbereich des Nordhäuser Ortsteiles kontrolliert zu verbrennen.

Bei der Verbreitung der Sporen durch Wind sowie bei intensiven Arbeiten im Zuge des Holzeinschlages besteht eine akute Gefährdung für die menschlichen Atemwege und es kann zu Reizhusten, in seltenen Fällen zu Fieber und Atemnot kommen. Bei Arbeiten an betroffenen Bäumen sind deshalb unbedingt Arbeitsschutzmaßnahmen wie beispielsweise das Tragen von Augenschutz, Atemschutz und Schutzbekleidung, einzuhalten.
Autor: red

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2021 nnz-online.de