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Oberbürgermeisterwahl 2017

Inge Klaan fragte nach

Dienstag, 29. August 2017, 11:10 Uhr
Oberbürgermeisterkandidatin Inge Klaan hat einen Plan und setzt in ihrem Wahlkampf klare Prioritäten. Ganz oben auf dieser Liste steht die Wirtschaft. Heute fragte die Christdemokratin genau dort nach, wo es Probleme gibt und welche Lösungsansätze Unternehmer fordern...

Von links: Frank Kirchhoff, Maike Mohringe, Inge Klaan und Max Kirchhoff, der derzeit in Dresden Maschinenbau studiert. (Foto: nnz) Von links: Frank Kirchhoff, Maike Mohringe, Inge Klaan und Max Kirchhoff, der derzeit in Dresden Maschinenbau studiert. (Foto: nnz)

Es waren nicht die üblichen "verdächtigen" Unternehmen, die sich konservative Wahlkämpfer liebend gern als Kulisse aussuchen - die Großen am Markt wie Schachtbau oder Feuer Powertrain. Inge Klaan wählte einen für die neuen Bundesländer immer noch typischen Mittelständler - die PK-Systems GmbH im Gewerbegebiet an der Helme.

Geschäftsführer Frank Kirchhoff empfing neben Inge Klaan auch NUV-Chef Niels Neu und den Thüringer CDU-Vorsitzenden Mike Mohring. Der wollte heute Inge Klaan heute in ihrem Wahlkampf unterstützen. Was bereitet dem Unternehmen aktuell die größten Probleme? "Wir suchen händeringend nach Fachkräften", antwortet Kirchhoff. Und genau da will Klaan im Wahlkampf ansetzen. Für sie hat die Stärkung der Wirtschaft oberste Priorität.

Mehr Wirtschaft bedeutet mehr Gewerbesteuer, vielleicht auch mehr Sponsoring für Sport und Kultur. Sie will nicht die Qualität dieser für die Kommune wichtigsten Einnahmequelle erhöhen, also nicht den Hebesatz, sondern die Quantität, also die Summe der Steuern steigern. "Und dafür müssen wir die Rahmenbedingungen schaffen. Wir müssen die politischen und persönlichen Grabenkämpfe in der Stadt und der Region endlich begraben, die kommunale Politik muss geschlossen auftreten und die Region als Raum für Investitionen vermarkten. Ich als eventuell gewählte Oberbürgermeisterin kann keine Arbeitsplätze schaffen, wohl aber können wir die Rahmenbedingungen dafür verbessern. Das betrifft sowohl die harten als auch die weichen Standortfaktoren", sagt die Wahlkämpferin.

Mike Mohring zeigt sich vom Klaanschen Wahlprogramm überzeugt, das neben dem bereits Gesagten viel Wert auf die allseitige Stadtentwicklung legt. "Inge Klaan hat mit der Planung und Durchführung der zweiten Thüringer Landesgartenschau bewiesen, wie solch ein Event langfristige Effekte für eine Innenstadt haben kann. Auch deshalb haben sie die Verantwortlichen in Apolda in den Beraterstab für die diesjährige Landesgartenschau geholt", lobt der CDU-Chef.

Mit einem geschlossenen Auftreten über Parteigrenzen hinweg, dem Einbinden von Verbänden wie dem NUV, sollen nach der Wahl deutliche Signale nach Erfurt geschickt werden. "Die Landesregierung muss uns hier im Norden endlich wahrnehmen, wir müssen immer wieder werben. Sei es um Aufmerksamkeit oder um Fördermittel", liest sich die Wahlkampfagenda von Inge Klaan. Aber: sie wird den Leuten auch sagen müssen, was nicht möglich ist, denn nach dem - vielleicht am 25. September - Ankommen in der Realität, wird sich zeigen, was von den jetzigen Ansagen umgesetzt werden kann. Allein wird das auch Inge Klaan nicht schaffen.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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