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Wie weiter in Repente?

Donnerstag, 02. Oktober 2003, 11:04 Uhr
Nordhausen (nnz). Anfang September hatte die nnz über einen Besuch in „Klein-Nordhausen“ berichtet. Die Ferienanlage ist verwaist. Wie es zu diesem Verfall kam, wollte die Redaktion wissen und wurde fündig.


Die erste Reaktion zum Beitrag über „Klein-Nordhausen“ kam aus Düsseldorf. Dort wohnt und arbeitet Jürgen Krahl, der in Nordhausen mal Wirtschaftsdezernent war und viele Ideen hatte. Eine davon war die Wiederbelebung der kreiseigenen Ferienanlage im mecklenburgischen Repente. Die Anlage mit „gemeinen“ Unterkünften und so genannten „Bonzen-Bungalows“ sollte die Wende überleben. Die ersten Signale standen denn auch auf GRÜN. Der Reiseveranstalter ITS hievte die Ferienanlage in seinen Katalog „Autoreisen“. Der Erfolg war überwältigend, erinnert sich Krahl. Zu 90 Prozent ausgelastet und nur eine Reklamation, das sei selbst für ITS ein Novum gewesen.

Doch es ging nicht weiter. Schuld daran soll der Kreistag gewesen sein. Dem Landkreis gehörten zwar die Baulichkeiten, das Grundstück aber einem Bauer der dortigen Gegend. Im Jahr 1991 hatte denn auch Landrat Joachim Claus den Vorschlag zum Kauf des Grund und Bodens im Kreistag eingebracht. Vorausgegangen waren, so erinnert sich der Landrat im Gespräch mit der nnz, viele nächtliche Verhandlungsrunden mit dem Grundstücksbesitzer. Herausgekommen war ein Kaufpreis von etwas mehr als einer Million DM. Für die Größe des Areals durchaus ein annehmbarer Preis, so Claus. Doch der Kreistag folgte dem nicht.

Das Feriendomizil Repente wurde daraufhin geschlossen, das Jugendsozialwerk beräumte nach Angaben von Jürgen Krahl das Gelände und holte das Mobilar ab. Damit wurde auch das Kapitel Repente geschlossen. Wie sich die Anlage heute den Besuchern präsentiert, das können Sie im nnz-Archiv (Stichwort: Repente) nachlesen und sich in einer Bilder-Galerie ansehen.
Autor: nnz

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