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Mo, 07:34 Uhr
17.09.2007

Mausohren und Menschen

Nordhausen (nnz). Ein Unternehmen aus Niedersachsen will in der Südharzregion Gips abbauen. Konkret geht es um das geplante Abbaufeld „Rüdigsdorf/Günzdorf“. Der Naturschutzbund Deutschland stimmt jetzt einem Abbau zu.


Immer und immer wieder hatten Kommunen, Politiker und Bürger auf den bevorstehenden Abbau von noch mehr Rohstoffen im Südharz aufmerksam gemacht. Man protestiert, man schreibt Briefe und man ist sich mit Umwelt- und Naturschützern einig. Der NABU hat jetzt eine Stellungnahme zum geplanten Gipsabbau im Bergwerkseigentum „Rüdigsdorf/Günzdorf“ abgegeben. Fazit: „Der Landesverband Thüringen stimmt einer Gewinnung des Gipses im unterirdischen Abbau zu, da die zu prognostizierenden Eingriffe nicht zu einer erheblichen Beeinträchtigung im Sinne §34BnatSchG führen und eine Verschlechterung des FFH-Gebietes Nr. 6 und des EG-Vogelschutzgebietes nicht zu befürchten ist.“

Das schreibt NABU-Bearbeiter Klaus Götze an das Thüringer Landesbergamt. Man könnte fast meinen, ein Wirtschaftsverband habe hier Stellung bezogen, heißt es doch unter den Vorbemerkungen, dass „der Vorhabenträger mit Weitsicht die Problematik zur Gewinnung von bergmännischen Rohstoffen in europäischen Schutzgebieten erkannt“ habe.

Es geht schließlich um den Schutz von Tieren, Fledermäuse, Heuschrecken und Tagfalter. Was aber ist mit den Menschen, die mit den Collateralschäden zurecht kommen müssen? Die in den Dörfern wohnen, durch die jährlich bis zu 30.000 Tonnen Rohstoff transportiert werden? Sie müssen mit den Brummis, mit dem Lärm und dem Staub auskommen, auch wenn unterirdisch abgebaut wird.

Für die Naturschützer ist das jedoch sekundär, schließlich geht es hier ausschließlich um den Schutz des Großen Mausohres, schließlich empfehlen sie abschließend ein Fledermausmonitoring.
Autor: nnz

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