Mi, 10:18 Uhr
12.08.2020
Ein Blick in die Statistik
Verfahren zu Kindeswohlgefährdung auf Höchststand
Im Jahr 2019 wurden von den Thüringer Jugendämtern 3 983 Verfahren zur Einschätzung einer Kindeswohlgefährdung durchgeführt. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, war das im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 502 Gefährdungseinschätzungen bzw. 14,4 Prozent…
Von den Einschätzungen zur Kindeswohlgefährdung waren Mädchen (1 943 bzw. 48,8 Prozent) und Jungen (2 040 bzw. 51,2 Prozent) gleichermaßen betroffen.
Als Ergebnis der Gefährdungseinschätzungen wurden durch die Fachkräfte 652 akute (16,4 Prozent) und 602 latente Kindeswohlgefährdungen (15,1 Prozent) festgestellt. In 2 729 Fällen (68,5 Prozent) kamen die Experten zu dem Ergebnis, dass keine Kindeswohlgefährdung vorlag. Jedoch bestand in zwei Drittel dieser Fälle (1 837 Verfahren bzw. 67,3 Prozent) Hilfe- bzw. Unterstützungsbedarf.
Die häufigste Form der Kindeswohlgefährdung sind Anzeichen für Vernachlässigung, die in 855 Fällen im Rahmen der Gefährdungseinschätzung festgestellt wurden (68,2 Prozent). Anzeichen für körperliche Misshandlungen zeigten sich in 276 Fällen (22,0 Prozent), Anzeichen für psychische Misshandlungen in 301 Fällen (24,0 Prozent) und in 60 Fällen (4,8 Prozent) wurden durch die Fachkräfte Anzeichen für sexuelle Gewalt ermittelt.
Mit 961 Kindern, für die ein Verfahren zur Einschätzung der Gefährdung des Kindeswohls durchgeführt wurde, war fast ein Viertel (24,1 Prozent) keine 3 Jahre alt, wobei 358 von ihnen das 1. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten. Bei den unter 3-Jährigen lag bei 77,1 Prozent (741 Fälle) eine Kindeswohlgefährdung vor oder es bestand Unterstützungsbedarf, darunter 281 Kinder unter 1 Jahr. In 820 Fällen (20,6 Prozent), bei denen eine Einschätzung der Kindeswohlgefährdung durchgeführt wurde, waren die Kinder im Alter von 3 bis unter 6 Jahren. Bei 640 (78,0 Prozent) von ihnen wurde eine Kindeswohlgefährdung oder Hilfebedarf festgestellt. Weitere 916 Kinder (23,0 Prozent) befanden sich bei der Gefährdungseinschätzung im Alter von 6 bis unter 10 Jahren und 1 286 (32,3 Prozent) im Alter von 10 bis unter 18 Jahren.
Hinweise für eine Kindeswohlgefährdung erhielten die Jugendämter in 770 Fällen von der Polizei, dem Gericht und der Staatsanwaltschaft (19,3 Prozent). Weitere 564 Initiativen gingen von anonymen Meldern aus (14,2 Prozent) und in 355 Fällen (8,9 Prozent) waren es Bekannte oder Nachbarn.
Autor: redVon den Einschätzungen zur Kindeswohlgefährdung waren Mädchen (1 943 bzw. 48,8 Prozent) und Jungen (2 040 bzw. 51,2 Prozent) gleichermaßen betroffen.
Als Ergebnis der Gefährdungseinschätzungen wurden durch die Fachkräfte 652 akute (16,4 Prozent) und 602 latente Kindeswohlgefährdungen (15,1 Prozent) festgestellt. In 2 729 Fällen (68,5 Prozent) kamen die Experten zu dem Ergebnis, dass keine Kindeswohlgefährdung vorlag. Jedoch bestand in zwei Drittel dieser Fälle (1 837 Verfahren bzw. 67,3 Prozent) Hilfe- bzw. Unterstützungsbedarf.
Die häufigste Form der Kindeswohlgefährdung sind Anzeichen für Vernachlässigung, die in 855 Fällen im Rahmen der Gefährdungseinschätzung festgestellt wurden (68,2 Prozent). Anzeichen für körperliche Misshandlungen zeigten sich in 276 Fällen (22,0 Prozent), Anzeichen für psychische Misshandlungen in 301 Fällen (24,0 Prozent) und in 60 Fällen (4,8 Prozent) wurden durch die Fachkräfte Anzeichen für sexuelle Gewalt ermittelt.
Mit 961 Kindern, für die ein Verfahren zur Einschätzung der Gefährdung des Kindeswohls durchgeführt wurde, war fast ein Viertel (24,1 Prozent) keine 3 Jahre alt, wobei 358 von ihnen das 1. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten. Bei den unter 3-Jährigen lag bei 77,1 Prozent (741 Fälle) eine Kindeswohlgefährdung vor oder es bestand Unterstützungsbedarf, darunter 281 Kinder unter 1 Jahr. In 820 Fällen (20,6 Prozent), bei denen eine Einschätzung der Kindeswohlgefährdung durchgeführt wurde, waren die Kinder im Alter von 3 bis unter 6 Jahren. Bei 640 (78,0 Prozent) von ihnen wurde eine Kindeswohlgefährdung oder Hilfebedarf festgestellt. Weitere 916 Kinder (23,0 Prozent) befanden sich bei der Gefährdungseinschätzung im Alter von 6 bis unter 10 Jahren und 1 286 (32,3 Prozent) im Alter von 10 bis unter 18 Jahren.
Hinweise für eine Kindeswohlgefährdung erhielten die Jugendämter in 770 Fällen von der Polizei, dem Gericht und der Staatsanwaltschaft (19,3 Prozent). Weitere 564 Initiativen gingen von anonymen Meldern aus (14,2 Prozent) und in 355 Fällen (8,9 Prozent) waren es Bekannte oder Nachbarn.
Kommentare
N. Baxter
12.08.2020, 11.01 Uhr
dramatisch, erschenkend
und ekelerregend...
Man sollte hier dringend mal nach den Ursachen forschen und schnellstmöglich gegensteuern.
Man sollte hier dringend mal nach den Ursachen forschen und schnellstmöglich gegensteuern.
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DonaldT
12.08.2020, 11.11 Uhr
Kindeswohlgefährdung
Solange Thüringer Minister gegen verschärfte/erhöhte Strafen sind und solange Grüne Sex mit Minderjährigen befürworten - solange kennt man die Probleme, aber man will nichts unternehmen.
Nichts unternehmen ist doch jetzt üblich und wenn es wem wirklich mal auf die Füße fällt, dann entschuldigt er sich und alles ist vergessen.
Nichts unternehmen ist doch jetzt üblich und wenn es wem wirklich mal auf die Füße fällt, dann entschuldigt er sich und alles ist vergessen.
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diskobolos
12.08.2020, 15.49 Uhr
Man sollte den Artikel auch nicht falsch verstehen...
Geschrieben wurde von Kindeswohlgefärdung. Das sollte man nicht mit sexuellem Missbrauch von Kindern verwechseln. Das ist etwas ganz anderes. Die steigenden Zahlen an Verfahren müssen auch nicht an einer gestiegenen Anzahl an Vorfällen liegen. Es ist auch so, dass die Gesellschaft heute eher auf Anzeichen reagiert und etwas unternimmt. Durch einige spektakuläre Fälle in den Medien wissen wir heute, dass die Lage ernster ist, als wir vielleicht früher angenommen haben.
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