Die Thüringer Amtsgerichte entschieden von Januar bis August 2019 über 1 575 Insolvenzverfahren. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik insgesamt 69 Anträge weniger als im Vorjahreszeitraum (-4,2 Prozent). Auf Unternehmen entfielen 10,1 Prozent aller Verfahren und auf übrige Schuldner (natürliche Personen als Gesellschafter u. Ä., ehemals selbständig Tätige, private Verbraucher sowie Nachlässe und Gesamtgut) 89,9 Prozent....



Mit 1443Verfahren wurden 91,6Prozent aller Insolvenzverfahren eröffnet. 108 Verfahren bzw. 6,9 Prozent wurden mangels Masse abgewiesen und 24 Verfahren bzw. 1,5 Prozent endeten mit der Annahme eines Schuldenbereinigungsplanes. Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen bezifferten die Gerichte auf rund 445 Millionen Euro. Pro Verfahren standen somit Forderungen von durch- schnittlich 282 Tausend Euro aus.

Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen ging in den ersten acht Monaten 2019 gegenüber 2018 um 66 Verfahren bzw. 29,3 Prozent auf 159 Unternehmen zurück. Diese insolventen Unternehmen beschäftigten zum Zeitpunkt des Antrages noch 2 533 Arbeitnehmer.
Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Unternehmensinsolvenzen lag mit 27 Verfahren im Bauge- werbe, gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe mit 21 Verfahren und vom Bereich Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen mit 19 Verfahren.
Nach Rechtsformen betrachtet mussten am häufigsten Gesellschaften mit beschränkter Haftung (93 Anträge) sowie Einzelunternehmen (41 Anträge) Insolvenz anmelden.

Bei den übrigen Schuldnern wurden in den ersten acht Monaten dieses Jahres 1 416 Verfahren und damit 3 Verfahren bzw. 0,2 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum gezählt. Das Insolvenzrecht wurde von Januar bis August 2019 von 1 035 privaten Verbrauchern in Anspruch genommen. Das entspricht 3 Verfahren bzw. 0,3 Prozent mehr als in den ersten acht Monaten 2018. Weitere 352 Verfahren (Januar bis August 2018: 343 Verfahren) betrafen ehemals selbstständig Tätige.