Sa, 11:02 Uhr
14.09.2019
Infopunkt am Kohnstein wird eröffnet
Das Urtier von Sachswerfen (Teil 2)
Ende September wir in Nedersachswerfen ein Informationspunkt eingerichtet, der sich auf vier Schautafeln unter anderem mit dem Urtier Sachswerfens beschäftigt. nnz-Leser Tim Schaefer stellt das Projekt in einer Fortsetzungsreihe vor...
Logo (Foto: privat)
In diesem Teil wird der Bogen in die Stein- und Eiszeit geführt, mit spannenden Spuren anthropogener Einflüsse, Funde eiszeitlicher Säugetiere wie dem Wollnashorn als Urtier von Nordhausen und dem Bronzering einer wohl germanischen Fürstentochter.
Spätestens seit der Jungsteinzeit siedelten Menschen im Tal der Zorge und nutzten den Kohnstein. Aus der Hallstadt Zeit waren Wallburgen bekannt. Auf dem Kohnstein wurden insbesondere auch Mammutknochen gefunden.
Die Gewinnung von Steinen und Materialien am Kohnstein geht bis in Urzeiten zurück. Die Gipsindustrie hat im Südharz eine lange Tradition. An vielen Stellen wurden kleine Gruben eröffnet und der Gips zu Gipsmörtel gebrannt. Mittelalterliche Burgen und Kirchen weisen noch heute Reste dieses Mörtels auf. Am alten Kupferhammer ist bestimmt eine der ältesten Fabrikationen von sowohl Gips als auch Kupfer nachweislich. Ein Gipswerk trug auch den Namen Kupferhammer.
Mehrfach wurden Knochen eiszeitlicher Säugetiere am Kohnstein gefunden. So auch das Urtier von Nordhausen (vgl. Nordhäuser Zeitung von 1923). Dabei handelt es sich um den Fund eines Wollnashorns, welches man bei Arbeiten im ehemaligen Höllental entdeckt hatte.
Der Fund war seinerzeit spektakulär und das pelzige Riesen-Doppelhorn ein medialer Star seiner Zeit. Jetzt bekommt es sogar einen Namen und die Sachswerfer sprechen von unserem Wollnashorn, denn solche großartigen Funde von Tieren sind selten, die ja vor zehntausend Jahren ausgestorben sind. Das war für den Arree-Traditions-Verein um Christina Zyrus Anlass genug, auch den Namenswettbewerb für das Urtier auszuloben.
Legendär ist der Bronzene Armring vom Kohnstein. Ein Kleinod, welches auch bald 3000 Jahre alt ist. Beim Kohnstein-Nierenring- Fund könnte es sich um eine nordische Fortentwicklung der getriebenen Ringe der Hallstattzeit handeln. Die Bronzekunst kann wohl nicht eindrucksvoller demonstriert werden. Zeitlich wurde der Armring in die beginnende Eisenzeit (ca. 800 bis 450 v. Chr.) eingeordnet. Der abgebildete Bronze-Armring vom Kohnstein ist im Nordhäuser Museum Tabakspeicher zu besichtigen.
Tim Schäfer
Autor: redLogo (Foto: privat)
In diesem Teil wird der Bogen in die Stein- und Eiszeit geführt, mit spannenden Spuren anthropogener Einflüsse, Funde eiszeitlicher Säugetiere wie dem Wollnashorn als Urtier von Nordhausen und dem Bronzering einer wohl germanischen Fürstentochter.
Spätestens seit der Jungsteinzeit siedelten Menschen im Tal der Zorge und nutzten den Kohnstein. Aus der Hallstadt Zeit waren Wallburgen bekannt. Auf dem Kohnstein wurden insbesondere auch Mammutknochen gefunden.
Die Gewinnung von Steinen und Materialien am Kohnstein geht bis in Urzeiten zurück. Die Gipsindustrie hat im Südharz eine lange Tradition. An vielen Stellen wurden kleine Gruben eröffnet und der Gips zu Gipsmörtel gebrannt. Mittelalterliche Burgen und Kirchen weisen noch heute Reste dieses Mörtels auf. Am alten Kupferhammer ist bestimmt eine der ältesten Fabrikationen von sowohl Gips als auch Kupfer nachweislich. Ein Gipswerk trug auch den Namen Kupferhammer.
Mehrfach wurden Knochen eiszeitlicher Säugetiere am Kohnstein gefunden. So auch das Urtier von Nordhausen (vgl. Nordhäuser Zeitung von 1923). Dabei handelt es sich um den Fund eines Wollnashorns, welches man bei Arbeiten im ehemaligen Höllental entdeckt hatte.
Der Fund war seinerzeit spektakulär und das pelzige Riesen-Doppelhorn ein medialer Star seiner Zeit. Jetzt bekommt es sogar einen Namen und die Sachswerfer sprechen von unserem Wollnashorn, denn solche großartigen Funde von Tieren sind selten, die ja vor zehntausend Jahren ausgestorben sind. Das war für den Arree-Traditions-Verein um Christina Zyrus Anlass genug, auch den Namenswettbewerb für das Urtier auszuloben.
Legendär ist der Bronzene Armring vom Kohnstein. Ein Kleinod, welches auch bald 3000 Jahre alt ist. Beim Kohnstein-Nierenring- Fund könnte es sich um eine nordische Fortentwicklung der getriebenen Ringe der Hallstattzeit handeln. Die Bronzekunst kann wohl nicht eindrucksvoller demonstriert werden. Zeitlich wurde der Armring in die beginnende Eisenzeit (ca. 800 bis 450 v. Chr.) eingeordnet. Der abgebildete Bronze-Armring vom Kohnstein ist im Nordhäuser Museum Tabakspeicher zu besichtigen.
Tim Schäfer
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