So, 09:47 Uhr
25.08.2019
Neues Informationsmaterial zum Gipskarst
BUND legt nach
Die Gipskarstlandschaft im Südharz ist ein Hotspot der Artenvielfalt und einmalig in Europa und darüber hinaus. Zum Schutz der Landschaft könne im Südharz noch mehr getan werden, meinen die BUND-Landesverbände Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und haben dazu nun neues Infomationsmaterial herausgegeben...
Durch den Gipsabbau wird das Gestein entfernt, dem die Landschaft ihren ungewöhnlichen und reichen Formenschatz verdankt. Die natürliche Artenzusammensetzung und das Landschaftsbild werden nachhaltig verändert. Übrig bleiben mit Gipsabraum aufgefüllte und gefällig modellierte Steinbrüche mit Allerweltsvegetation. Die Naturschutzverbände fordern daher seit Langem eine Umstellung der Anhydrit- und Gips-Baustoffbranche auf Recycling- und Sekundärgipse sowie nachwachsende Rohstoffe. Die sich bietenden Möglichkeiten werden im Südharz noch nicht konsequent genug umgesetzt, weil der Abbau der Gipsvorkommen leider immer noch günstiger und einfacher ist.
Es ist statistisch belegt, dass im Südharz viele Arbeitsplätze im Tourismussektor und nachfolgendem Gewerbe gebunden sind. Mit der Fortführung des Naturgipsabbaus wird die Landschaft endgültig und unwiederbringlich ihres Potenzials einer nachhaltigen Tourismusentwicklung beraubt. Derzeit etabliert sich die Südharzregion länderübergreifend mit hoffnungsvollen Ansätzen im Bereich der touristischen Vermarktung. Mit der Schaffung von regionalen Wirtschaftskreisläufen mittels Vermarktung heimischer Produkte und des in Sachsen-Anhalt etablierten Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz hat die Region einen Platz im Ranking der Nationalen Naturlandschaften gefunden, den es auszubauen gilt. Thüringen ist auf dem besten Wege dahin, Niedersachsen hat leider bis heute die rote Laterne.
Einen nachhaltigen Gesteinsabbau gibt es nicht. Zwar entwickeln sich Abbauflächen kurzfristig zu teilweise hochwertigen Offenlandbiotopen und weisen vorübergehend Arten auf, die es vorher dort nicht gab. Die dann vorkommenden Pflanzen- und Tierarten sind jedoch nicht mehr typisch für die naturnahen Lebensräume auf Gips- bzw. Karstgestein wie artenreiche Magerrasen, orchideenreiche Kalkbuchenwälder, natürliche Erdfälle und die ganze Fülle der Gipskarstformen, die es zu schützen gilt. Die Naturschutzverbände appellieren daher an die Ministerpräsidenten der drei Länder, jetzt die politischen Weichen für einen länderübergreifenden, flächendeckenden Schutz zu stellen und einen offenen Diskurs über die Zukunft der Südharz-Region zu führen.
Zu diesem Thema haben die BUND-Landesverbände Landesverbände Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen einen Flyer aufgelegt. Er steht in Printform und auch digital im Internet zur Verfügung.
Autor: redDurch den Gipsabbau wird das Gestein entfernt, dem die Landschaft ihren ungewöhnlichen und reichen Formenschatz verdankt. Die natürliche Artenzusammensetzung und das Landschaftsbild werden nachhaltig verändert. Übrig bleiben mit Gipsabraum aufgefüllte und gefällig modellierte Steinbrüche mit Allerweltsvegetation. Die Naturschutzverbände fordern daher seit Langem eine Umstellung der Anhydrit- und Gips-Baustoffbranche auf Recycling- und Sekundärgipse sowie nachwachsende Rohstoffe. Die sich bietenden Möglichkeiten werden im Südharz noch nicht konsequent genug umgesetzt, weil der Abbau der Gipsvorkommen leider immer noch günstiger und einfacher ist.
Es ist statistisch belegt, dass im Südharz viele Arbeitsplätze im Tourismussektor und nachfolgendem Gewerbe gebunden sind. Mit der Fortführung des Naturgipsabbaus wird die Landschaft endgültig und unwiederbringlich ihres Potenzials einer nachhaltigen Tourismusentwicklung beraubt. Derzeit etabliert sich die Südharzregion länderübergreifend mit hoffnungsvollen Ansätzen im Bereich der touristischen Vermarktung. Mit der Schaffung von regionalen Wirtschaftskreisläufen mittels Vermarktung heimischer Produkte und des in Sachsen-Anhalt etablierten Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz hat die Region einen Platz im Ranking der Nationalen Naturlandschaften gefunden, den es auszubauen gilt. Thüringen ist auf dem besten Wege dahin, Niedersachsen hat leider bis heute die rote Laterne.
Einen nachhaltigen Gesteinsabbau gibt es nicht. Zwar entwickeln sich Abbauflächen kurzfristig zu teilweise hochwertigen Offenlandbiotopen und weisen vorübergehend Arten auf, die es vorher dort nicht gab. Die dann vorkommenden Pflanzen- und Tierarten sind jedoch nicht mehr typisch für die naturnahen Lebensräume auf Gips- bzw. Karstgestein wie artenreiche Magerrasen, orchideenreiche Kalkbuchenwälder, natürliche Erdfälle und die ganze Fülle der Gipskarstformen, die es zu schützen gilt. Die Naturschutzverbände appellieren daher an die Ministerpräsidenten der drei Länder, jetzt die politischen Weichen für einen länderübergreifenden, flächendeckenden Schutz zu stellen und einen offenen Diskurs über die Zukunft der Südharz-Region zu führen.
Zu diesem Thema haben die BUND-Landesverbände Landesverbände Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen einen Flyer aufgelegt. Er steht in Printform und auch digital im Internet zur Verfügung.