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Mo, 18:12 Uhr
19.11.2018
Diskussionen zur Zukunft des Lindenhofes

Dieses Haus ist nicht mehr zu retten

Ein Abriss des Lindenhofes scheint unvermeidbar. Wie es mit dem Gelände in der Oberstadt weitergehen soll, darüber beriet heute der zuständige Ausschuss mit Bürgerinnen und Bürgern. Welche Optionen liegen auf dem Tisch? Alle...

Wie weiter mit dem Lindenhof? (Foto: Angelo Glashagel) Wie weiter mit dem Lindenhof? (Foto: Angelo Glashagel)

Seit zehn Jahren befindet sich der Lindenhof wieder im städtischen Besitz, zehn Jahre lang ist auf dem Gelände, abgesehen von ein paar kleinen Festen, nicht viel passiert. Die alte Villa ist wohl nicht mehr zu retten, die Stadtverwaltung hat das inzwischen schwarz auf weiß. Es sei in den letzten Jahren "leider nicht gelungen den baulichen Zustand zu erhalten", sagte Martin Juckeland, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung heute. Für einen Abriss des Gebäudes fehlt inzwischen lediglich die Genehmigung der Denkmalschutzbehörden und dass man "grünes Licht" für den Abriss bekommt, das scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Zeit, die man in der Stadtverwaltung jetzt nutzen will, um zu prüfen wie es mit dem Areal weitergehen könne. Man müsse nun nach vorne schauen, meinte Juckeland, und Ideen zur weiteren Entwicklung zusammentragen.

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Ein erster Schritt wäre die Erstellung eines Bebauungsplanes, ein entsprechender Beschluss soll in den nächsten Stadtrat eingebracht werden. Wie der aussehen könnte und welche Parameter für die weitere Nutzung des Areals gesetzt werden könnten, darüber sollte heute im Rathaus mit Bürgerinnen und Bürgern diskutiert werden. Etwas mehr als eine halbe Stunde hatte man der öffentlichen Diskussion eingeräumt, bevor der zuständige Ausschuss für Stadtentwicklung ohne Bürgerbeteiligung weiter beriet.

Aus Sicht der Stadtverwaltung steht eine Nachnutzung in Form von Wohnbebauung oder als Fläche für den Gemeinbedarf, also etwa als Platz für einen Kindergarten, eine Klinik oder andere dem Gemeinwohl zuträglichen Einrichtungen, im Vordergrund. Man wolle den Charakter des Geländes möglichst bewahren und den erhaltenswerten Baumbestand schützen, erläuterte Juckeland. Eine Parzellierung für die Errichtung von mehreren Einfamilienhäusern schloss Bürgermeisterin Jutta Krauth aus. Man wolle nicht "das maximlale aus dem Gelände herausholen", neue Ideen müssten "behutsam" eingestellt werden, meinte Juckeland.

Doch das sind nicht die einzigen Möglichkeiten. Je nachdem wie der B-Plan gestaltet würde, wären auch andere, wirtschaftliche oder gewerbliche Nutzungsformen denkbar, etwa ein Hotelbau. Letzterer ist aus Sicht der Verwaltung aber eher unwahrscheinlich, die "Baumasse" die hierfür gebraucht werde, könne auf dem Gelände kaum untergebracht werden.

Und mancher würde das Gebäude gerne so wieder aufbauen, wie es ist oder vielmehr einmal war. Es schmerze ihn, das die Stadt ihr kulturelles Erbe einfach "wegdrücke", sagte Konrad Rinke. Der Stadtrat habe das Gebäude ruiniert in dem man vor Jahren gegen eine dringend nötige Dachsanierung gestimmt habe, jetzt rede man in eine falsche Richtung. Also den alten Bau abreißen und neu errichten, wie man es derzeit am Humboldt-Gymnasium in der Blasii-Straße plant? Auch das ist eine Möglichkeit. Eine Stadthalle bauen? Ein Erwerb durch die Landesentwicklungsgesellschaft? Ein Rückkauf durch das Südharzklinikum? Alles mehr oder weniger unwahrscheinliche Szenarien, aber nicht ausgeschlossen.

In Sachen Lindenhof liegen alle Optionen auf dem Tisch. Man stehe am Anfang der Planung, erklärte Martin Juckeland, und die öffentliche Diskussion mit den Bürgern soll fortgeführt werden, bevor Entscheidungen fallen. Wer selber seine Meinung oder Idee in die Diskussion einbringen will, kann das über den Internetauftritt der Stadt tun oder via E-Mail an rathaus@nordhausen.de an der Ideenfindung teilhaben.
Autor: red

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