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Di, 13:00 Uhr
10.01.2012

Keine Leute, kein Geld

Rund 1.100 deutsche Unternehmen, darunter 50 aus Thüringen, haben sich an einer Umfrage der IHK-Organisation zur betrieblichen Forschung und Entwicklung beteiligt. Im Ergebnis liegt jetzt der Innovationsreport 2011 der Kammern vor. Auch für Thüringen...


Fazit: Thüringer Betriebe wollen ihre Anstrengungen im innovativen Bereich noch verstärken; jeder dritte Unternehmer plant diesbezüglich neue Projekte und Aktivitäten. Probleme bereiten jedoch schon jetzt der Mangel an Fachkräften sowie eine sich verschlechternde Finanzierungssituation.

„Die Unternehmen arbeiten weiter hart an ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Der Standort Thüringen ist jedoch nicht immun gegen ein unsicheres konjunkturelles Umfeld in Europa“, erklärt Gerald Grusser, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt mit Blick auf die regionalen Daten.

Die Innovationsdynamik bleibe aber weiterhin hoch: knapp 37 Prozent aller Betriebe würden ihre Anstrengungen in den nächsten zwölf Monaten erhöhen, 59 Prozent planten keine Veränderung und lediglich 4 Prozent müssten eine Verringerung oder Streichung entsprechender Aktivitäten vornehmen. „Die Modernisierungspläne der Betriebe zeugen von der immer noch vorherrschenden Geschäftszuversicht und den guten Rahmenbedingungen für Forschung, Entwicklung und Innovation am Standort“, sagt der IHK-Chef. Fachkräftemangel und Finanzierungsprobleme drohten allerdings die expansiven Absichten der Betriebe in Zukunft einzuschränken.

Vor allem das Fehlen von Spezialisten schlage auf die Innovationsfähigkeit durch: „Gut 55 Prozent der Befragten berichten bereits aktuell von Beeinträchtigungen durch den Mangel an Fachleuten. Diese deutliche Einschränkung des Innovationspotenzials der Firmen wird auch mittelfristig Bestand haben – gerade vor dem Hintergrund des demographischen Wandels“, befürchtet Grusser.

Auch die Finanzierungssituation spitze sich zu: Nur noch 9 Prozent aller Betriebe berichteten von verbesserten und 55 Prozent von gleichbleibenden externen Finanzierungsmöglichkeiten für ihre Innovationsprojekte im Vergleich zum Vorjahr; 21 Prozent hingegen von Verschlechterungen. Dabei würden mittlerweile 15 Prozent aller Betriebe gar keine externen Gelder mehr erhalten.

Dies bedeute in der Rückschau seit 2009 eine kontinuierliche Verschlechterung der Finanzierungsmöglichkeiten für Innovationsvorhaben. Die angespannte Situation treffe mittelständische Firmen noch härter als größere Unternehmen und bekräftige die Bedeutung einer soliden Eigenkapitalausstattung – 45 Prozent der Betriebe bezahlten ihre Projekte bereits überwiegend aus dem Eigenkapital.

Gute Noten erhalte die deutsche Forschungsförderung: Ein knappes Drittel der Unternehmen habe in den vergangenen drei Jahren ein Förderprogramm des Bundes oder der Länder in Anspruch genommen. Gut 75 Prozent der Betriebe machten jeweils gute bis sehr gute Erfahrungen damit und stellten der staatlichen Förderung ein grundsätzlich gutes Zeugnis aus.

Mit Blick auf die europäische Forschungsförderung zeige sich indes ein anderes Bild. Die Unternehmen bewerteten diese deutlich schlechter: während sich lediglich 10 Prozent mit deutschen Bundes- und Landesprogrammen nicht zufrieden zeigten, beurteilten insgesamt 25 Prozent die Europäischen Programme mit negativ bis sehr negativ.
Autor: nnz

Kommentare
Herr Taft
10.01.2012, 13.42 Uhr
gute Leute kosten eben gutes Geld !
wer nur bereit ist "Fiesta" zu bezahlen, kann eben keine "E-Klasse" fahren...

Ein paar (hundert) Kilometer weiter, haben die Arbeitgeber das erkannt - dorthin gehen dann eben die guten Leute.
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