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Mo, 19:53 Uhr
31.07.2017
gelebte Integration

Glücklich in Nohra

Hanan Alhuseini kam im Oktober 2015 mit ihrem Mann und zwei Kindern in Köln an. 4600 km Fußmarsch, Boots- und Busfahrten lagen hinter der Familie auf ihrem beschwerlichen Weg von der irakischen Hauptstadt Bagdad nach Europa. Inzwischen sind sie angekommen...

Von Köln aus wurden die Alhuseinis nach Thüringen geschickt, wo sie im beschaulichen Nohra, in der Nähe Nordhausens eine Unterkunft fanden. Hier wollte Sohn Azal gern Fußball spielen und die Alhuseinis gingen zum ortsansässigen SV Friesen Nohra. In der D-Jugend-Mannschaft fand der Junge schnell Anschluss und neue Freunde.

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Familie Alhuseinis begleiteten ihren Filius auf den Sportplatz und Mutter Hanan kam in Kontakt mit anderen Müttern und den Verantwortlichen beim SV Friesen, woraus bald erste Freundschaften entstanden. Gemeinsam mit dem Kreissportbund Nordhausen entstand die Idee, Frau Alhuseini in einer FIM (Flüchtlingsintegrationsmaßnahme) beim Nohraer Sportverein stundenweise zu beschäftigen. In einer professionellen Zusammenarbeit zwischen dem Integrationsbeauftragten des KSB, dem Nordhäuser Landratsamt und der Agentur für Arbeit in Halle wurde das Projekt verwirklicht. Seit Februar engagiert sich die junge Frau nun als Betreuerin der kleinen Fußballer vor und nach den Spielen, aber auch bei den Trainingseinheiten.

Angekommen in Nohra: Hanan Alhuseini (Foto: Kreissportbund Nordhausen) Angekommen in Nohra: Hanan Alhuseini (Foto: Kreissportbund Nordhausen)


Für den Wipper-Cup, ein großes regionales Sportfest, organisierte Hanan mit der Vereinsführung den Ablauf, brachte eigene Ideen ein und wurde vor allem gestalterisch kreativ bei den Dekorationen. Die umfangreiche Logistik für das Fest hat sie mit geplant und selbst Hand angelegt. Ihr abgeschlossener B1-Sprachkurs befähigte sie auch, schon selbständig Absprachen zu treffen. Inzwischen arbeitet Hanan eigenverantwortlich am PC, schreibt und verschickt Einladungen. Durch ihre Kinder und den Kontakt in der Schule zu anderen Eltern sind die Alhuseinis voll ins Dorfleben integriert und fühlen sich sehr wohl in der thüringischen Provinz.

Sie wollen gern bleiben und schauen sich bereits nach einer passenden Wohnung im Dorf um. Volle Unterstützung erhalten sie in allen praktischen Fragen von ihren Freunden aus dem Sportverein, hauptsächlich durch den Vorsitzenden Jörg John und Frau Martina Höhne. Ende Juli läuft die Maßnahme für Hanan Alhuseini aus und sie wird nahtlos eine neue Beschäftigung in der Gemeinde beginnen. Ihr Gatte hat in der Zwischenzeit im Nohraer Freibad einen Schwimmkurs belegt und kann jetzt schwimmen.

Das war Hanan in diesem Sommer noch etwas zu kühl. Aber was nicht ist, kann ja in einem wärmeren Sommer in Nohra noch werden. Das schöne Beispiel der Familie Alhuseini zeigt, wie richtig und wichtig gelebte Integration durch Sport und Vereinsmitgliedschaft auf dem Weg in ein neues, glückliches Leben sein kann.
Autor: red

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