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Do, 08:00 Uhr
08.06.2017
Urban Gardening in Nordhausen

Das erste Grün ist in der Erde

Vor rund zwei Monaten hatte eine kleine Gruppe Leute erste Schritte unternommen, um in Nordhausen einen grünen Trend aus Deutschlands Großstädten auf den Weg zu bringen: das "Urban Gardening". Die nnz hat einmal nachgehakt, was aus der Idee geworden ist...

Urban Gardening in Nordhausen (Foto: Angelo Glashagel) Urban Gardening in Nordhausen (Foto: Angelo Glashagel)

Mit viel Elan war die Inititative rund um das "Stadtgärtnern" das "urban gardening" vor rund zwei Monaten gestartet. Hinter dem Mehrgenerationenhaus des Lift-Vereins sollten erste Beete entstehen, auch andere potentielle Ackerflächen hatte man schon einmal ins Visier genommen.

Wie sieht es inzwischen aus? Hat die Revolution im Vorgarten begonnen oder hat sich die Idee im Sand verlaufen? Weder das eine, noch das andere. Wie so oft blieben nach dem ersten Schub anfänglichen Elans nicht so viele Engagierte übrig wie zunächst begonnen hatten. Am Ende sind die Stadtgärtner aber auch nicht. Im Gegenteil.

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In den letzten Wochen haben Cornelia Krüger, Mandy Tabatt und Jerome Lulaj immer wieder hinter dem Mehrgenerationenhaus geschuftet. Europaletten, Schrauben, Nägel, ein paar Winkel und ein wenig handwerkliches Geschick - mehr brauchte es nicht um ein paar Hochbeete zu zimmern. Gefüllt mit Erde, Totholz, Grünschnitt und Kompost, bieten die Beete guten Untergrund für allerlei Gewächse. Kürbis, Zuchini und Mais sprießen im ersten Hochbeet bereits.

Das Ideal der "urban gardening"-Idee ist die "essbare Stadt": verzehrbares Grün, das im öffentlichen Raum von jedem angebaut und geerntet werden kann. Mundraub ausdrücklich erwünscht, sozusagen. Soweit ist man in Nordhausen noch lange nicht, zunächst will man versuchen eine vergleichsweise kleine Ecke als öffentlichen Garten anzulegen. Leicht ist das nicht, schon gar nicht, wenn die Urlaubszeit näher rückt, das war den Beteiligten von Beginn an klar. Die ersten Sprößlinge lassen aber hoffen und bisher hat sich auch das Wetter zu Gunsten der Gärtner verhalten.

Im Hintergrund wurde zudem versucht dem losen Verbund eine Art Organisationsstruktur zu verpassen und den Kontakt zu verschiedenen Institutionen zu suchen. Die Idee hinter dem Nordhaus eine weitere Fläche für einen öffentlichen Garten einzurichten ist vorerst vom Tisch, dafür habe man aus Richtung Stadt positive Signale erhalten. Wie es weiter geht ist noch offen, erst einmal wolle man sich auf die Beete beim MeGeHa konzentrieren, hieß es von Seiten der Organisatoren.

"Der Kompost den wir im Moment zur Verfügung haben ist nicht der gerade der beste", erzählte Cornelia Krüger am Nachmittag, "außerdem suchen wir immer auch nach Gartengeräten aller Art, falls jemand Spaten, Gießkannen, Schaufeln oder auch eine Regentonne oder Schubkarre entbehren kann würden wir das gerne entgegennehmen."

Wer den Gärtnern mit Gerät unter die Arme greifen möchte oder sich selber die Finger schmutzig machen möchte, der kann sich auf der Facebookseite "foodsharing Nordhausen", oder via E-Mail an urbangardening.ndh@gmail.com. Am MeGeHa wird immer Mittwochs um 14 Uhr gearbeitet, Interessierte und Helfer sind jederzeit willkommen. Bis zur ersten Ernte wird man sich aber noch etwas gedulden müssen.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Margarite
08.06.2017, 08.38 Uhr
Viel Platz zum Gärtnern!
Das Urban gardening ist an sich eine tolle Idee und eine gute Möglichkeit, Menschen in Großstädten Nischen zum Gärtnern zu bieten und Flächen zu nutzen und zu begrünen.
Auf einem Beet hinter dem Megeha macht es mehr den Eindruck, einen Trend bedienen zu wollen als tatsächlich die Stadt zu begrünen und Menschen eine sinnvolle Freizeitalternative aufzuzeigen. Es sei darauf hingewiesen, dass in zahlreichen Kleingartenanlagen (u.a. mitten in der Stadt) Kleingärten leer stehen und auf interessierte Gärtner warten. Für diese "Leerstände" muss meist keine Ablösesumme bezahlt werden, Pacht und Mitgliedsbetrag sind für jeden kleinen Geldbeutel erschwinglich und man findet guten Boden, nette Nachbarn und evtl. eine nutzbare Laube vor.
Vielleicht kann man darüber nachdenken, dass soziale Einrichtungen Patenschaften für leerstehende Gärten übernehmen? Auf diesem Wege können vielleicht die Kosten minimiert und langfristige Verpflichtungen vermieden werden, andererseits Gärten vor dem "Zuwuchern" bewahrt und leckeres eingenes Gemüse geerntet werden.
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