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Viel Lärm, wenig Aufmerksamkeit

Sonnabend, 30. Juli 2011, 14:50 Uhr
Die heutige Demonstration unter dem Motto "Keine Panzer für Nah-Ost" wurde vor allem durch den Lärm der skandierten Parolen gekennzeichnet. Die Nordhäuser schien das kaum zu stören und so gingen sie vielfach ihren Wochenendbeschäftigungen nach.


Die nnz hatte bereits im Vorfeld über die Anmeldung der heute stattfindenden Demonstration berichtet. Dabei hatte die Landkreisverwaltung den Aufmarsch, hinter dem vor allem Anhänger der NPD standen, untersagt. Die Anmelder waren gegen das auferlegte Verbot seitens der Versammlungsbehörde vor das Verwaltungsgericht in Weimar gezogen, dort wurde die Demo genehmigt.

Wer das Schauspiel beobachten wollte, konnte die Demonstration dann ab 12 Uhr in der Emil-Reichardt-Straße anschauen. Viel war allerdings nicht zu sehen. Laut offiziellen Angaben der Polizei, versammelten sich rund 60 Personen aus dem rechten Spektrum vor dem Gebäude der Arbeitsagentur. Zu ermittelnde Vorkommnisse gab es bei den anreisenden Teilnehmern keine. Die Polizeipräsens überstieg somit die Zahl der Demonstranten um ein Vielfaches, da sie mit einer höheren Anzahl von auswärtigen Teilnehmern rechneten.

Demonstration (Foto: Tobias Wendehost) Demonstration (Foto: Tobias Wendehost)
Startpunkt der Demo: Vor der Arbeitsagentur

Am ehemaligen Busbahnhof eröffnete Patrick Weber, Vorsitzender des NPD Kreisverbandes im Kyffhäuserkreis, den "Aufmarsch". Mit etwas Verzögerung zog die kleine Gruppe entlang der Rautenstraße über den Kornmarkt Richtung August-Bebel-Platz. Dort wurde eine Zwischenkundgebung abgehalten, die bei den umstehenden Personen vor allem für Kopfschütteln sorgte. Auffällig an dem Demonstrationszug war in erster Linie, dass die Nordhäuser das Treiben weitestgehend ignorierten. Bei einer so geringen Resonanz selbst in den eigenen Reihen der Demonstranten, auch kaum verwunderlich.

Lediglich eine kleine Gruppe von Gegendemonstranten lief dem Aufmarsch nach und bewies ihre Ablehnung mit demonstrativen Fahnen. Auch in Teilen des Stadtrates wurde vor der Demonstration über eine Gegenaktion nachgedacht. Laut Angaben von Rainer Bachmann (Die Linke), entschieden sich die Vertreter aber gegen einen solchen Schritt. Den Demonstranten der offenkundig rechten Kundgebung sollte keine größere Plattform gegeben werden. In einer gestern veröffentlichten Erklärung, bezeugten die einzelnen Fraktion und Bürgermeister Matthias Jendricke aber: „Sie sind hier nicht erwünscht!“

Demonstration (Foto: Tobias Wendehost) Demonstration (Foto: Tobias Wendehost)
Eine kleine Gruppe von Gegendemonstranten am Bebelplatz

Die Demo bewegte sich schließlich wieder Richtung Bahnhof den Taschenberg nach unten. Die letzte Kundgebung soll um 18 Uhr in der Emil-Reichardt-Straße am früheren Busbahnhof stattfinden. Für den größten Unmut bei den Bürgern dürfte letztlich die Absperrung von Teilen der Innenstadt gesorgt haben. Doch selbst dieses Hindernis nahmen die meisten Passanten mit Gelassenheit hin.
Autor: nnz

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