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Sommertheater im Altendorf

Montag, 11. Juli 2011, 16:03 Uhr
Das Altendorfer Kirchviertel in Nordhausen ist startklar für ein neues Event: Sommertheater. Das Nordhäuser bietet in Kooperation mit dem karasch ensemble aus Hamburg der Stadt am Südharz völlig Neues – das Theaterspielen in historischer Kulisse. In diesem Jahr steht „Hamlet“ von William Shakespeare auf dem Spielplan...

Hamlet im Altendorf (Foto: I. Kühn) Hamlet im Altendorf (Foto: I. Kühn)
Intendant Lars Tietje mit Lutz Stegmann vom Wasserverband vor einer der Spielstätten von „Hamlet“

Das karasch ensemble hatte seine eigentliche Premiere mit diesem Schauspiel in der vergangenen Woche im thüringischen Beichlingen. Wie Kritiker schrieben, hatten die Zuschauer viel Freude am theatralischen Wandern. Gespielt wird nämlich an ganz verschiedenen Orten. In Nordhausen gehören zu den Spielstätten die Altendorfer Kirche, das Gelände des Wasserverbandes in der Altendorfer Kirchgasse und das jetzt der SWG gehörende Haus in der Schärfgasse 3.

Das Publikum wandert also mit den Schauspielern von Ort zu Ort. Ein Grund mehr, einmal die verschiedenen Orte unter die Lupe zu nehmen, wie beispielsweise das Gelände des Wasserverbandes.

Im 16. Jahrhundert hatte der Nordhäuser Stadtrat den Beschluss gefasst, alle Teile der Stadt durch ein System unterirdischer Röhren zu versorgen. 1546 entstand das Gebäude Oberkunst, ein kleines Fachwerkhaus, das noch heute auf dem Gelände des Wasserverbandes links vom Eingang zu finden ist. Ein Druckwerk, das der Techniker Hans Laxner aus Sachswerfen bauen ließ.

Von hier wurde das Wasser 52 Meter hoch in das „Schöppemännchen“ auf dem Geiersberg befördert. Vom „Schöppemännchen“ floss es weiter zum städtischen Marstall und wurde in über 1100 hölzernen Röhren in sieben über die Stadt verteilte Bottiche geleitet, wie man in der Broschüre „Zukunft braucht Visionen … aber auch Geschichte“ des Wasserverbandes nachlesen kann. Aus den Bottichen holten sich die Einwohner dann das Wasser nach Hause.

Über 40 Jahre später wurde die Oberkunst erweitert, ein zweites Wasserkunstwerk kam dazu, die Unterkunst. Für beide mussten die Bürger ein sogenanntes Kunstgeld zahlen. 1802 nahm die Stadt damit 1500 Taler ein.

Bis zum 1. August 2002 hatte der Wasserverband Nordhausen (WVN) seinen Sitz mit mehreren Gebäuden und einem Garagenkomplex in der Altendorfer Kirchgasse. Seitdem ist der Standort für die Verwaltung in der Halleschen Straße in Nordhausen. Auf dem Gelände im Altendorf zieht nun erst einmal für fünf Vorstellungen Hamlet und sein Gefolge ein, im Tross die Zuschauer.

Fünf Vorstellungen von „Hamlet“ stehen auf dem Spielplan. Nordhäuser Premiere ist am 22. Juli 2011 um 20 Uhr. Die nächsten Vorstellungen sind am 23., 28., 29. und 30. Juli ebenfalls um 20 Uhr. In der Pause kann auf dem Gelände des Wasserverbandes ein Imbiss eingenommen werden, das Theaterrestaurant bietet dort Gegrilltes.

Karten gibt es an der Theaterkasse, Tel. 0 36 31/98 34 52, die bis zum 30. Juli dienstags bis freitags von 12 Uhr bis 18 Uhr geöffnet hat und samstags von 16 bis 18 Uhr. Karten gibt es aber auch an allen anderen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.
Autor: nnz

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