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Für die Klienten

Mittwoch, 14. April 2010, 15:30 Uhr
Frauen und Männer, aber auch Jugendliche mit psychischen Erkrankungen werden seit Jahren in Nordhausen ambulant betreut. Mit Erfolg. Jetzt sind die verschiedenen Formen in einer Beratungsstelle zusammengefasst worden. Hier die Einzelheiten...

Das Team (Foto: SHK) Das Team (Foto: SHK)
Das Team um Andreas Hauptmann (Mitte, vorn

"Der räumliche Zusammenschluss der Kontakt- und Beratungsstelle für psychisch kranke und seelisch behinderte Menschen, des Ambulant betreuten Wohnens und der Tagesstätte „Ranch“ in der Nordhäuser Riemannstraße 16 hat sich als der richtige Schritt erwiesen, um diese Menschen in Zukunft noch besser betreuen zu können", so der Leiter des Psychosozialen Zentrums des Nordhäuser Südharz-Krankenhauses, Andreas Hauptmann. Seit dem November des vergangenen Jahres werden in dem ehemals als Kinderklinik bekannten Gebäude die ambulanten gemeindepsychiatrischen Hilfen konzentriert angeboten und koordiniert.

So können die zwölf Mitarbeiter der ambulanten Betreuung die notwendigen Hilfen für ihre rund 60 Klienten des Ambulant betreuten Wohnens und der „Ranch“ sowie für die über 150 Besucher der Beratungsstelle wesentlich besser bündeln. Neben dem Psychologen Herrn Hauptmann gehören zum Team Sozialarbeiter, ein Ergotherapeut und andere Fachkräfte. Allein aus dieser Zusammensetzung läßt sich erahnen, wie komplex die Betreuung der erkrankten Frauen und Männer sein muss.

Deshalb ist Andreas Hauptmann froh, dass es im Landkreis Nordhausen bereits ein gut ausgebautes Netzwerk von Ämtern, Trägern und Partnern gibt, ohne deren Zusammenwirken eine wirklich effiziente und effektive Arbeit mit den Klienten nicht mehr möglich wäre. Doch damit will sich das Team am Südharz-Krankenhaus nicht zufrieden geben. "Es muss uns in den kommenden Jahren gelingen, eine noch bessere Koordinierung aller verfügbaren Netzwerke zu erreichen. Dann können wir unseren Klienten passgenauere Hilfen anbieten, um ihnen so eine Teilhabe am Leben in unserer Gemeinschaft zu ermöglichen", berichtet Hauptmann.

Der Bedarf, da ist sich der Psychologe mit anderen Fachleuten in und außerhalb von Nordhausen durchaus einig, wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Nicht nur die Zahl der "Fälle" wird zunehmen, die Klienten werden immer jünger. Kein Schulabschluss, frühe Bekanntschaft mit Drogen, familiäre Konflike - das sind nur einige Begleiterscheinungen, mit denen sich die Therapeuten auseinandersetzen müssen. Und dabei wird dem ambulanten Bereich der Betreuung und Behandlung weitere Bedeutung zukommen.

Andreas Hauptmann abschließend: "Auf jeden Fall ist es unbedingt notwendig, immer öfter über den eigenen Tellerrand zu schauen. Vor allem die Politik müssen wir sensibilisieren. Die Erkrankungen unserer Klienten haben zum erheblichen Teil Ursachen und Auslöser in ihrem sozialen und gesellschaftlichen Umfeld."
Autor: nnz

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