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Wieder mal Liszt

Mittwoch, 14. April 2010, 07:27 Uhr
Franz Liszt war ein Klaviervirtuose sondergleichen, umjubelt, gefeiert, wo immer er hinkam. Und auch in Sondershausen war er ein wohlbekannter Mann, denn das Loh-Orchester interpretierte viele seiner Werke und wurde vom Komponisten selbst sehr geschätzt...

Loh-Orchester (Foto: T. Graner) Loh-Orchester (Foto: T. Graner)

„Die Kapelle“, so äußerte er einmal, „die er (Max Erdmannsdörfer, der damalige Dirigent des Orchesters) dirigiert, zählt zu den renommiertesten Deutschlands, und das mit Recht, denn die Orchesterwerke sind nirgends mit so viel Klugheit, Genauigkeit und Kraft ausgeführt worden.“

So ist es auch heute noch etwas Besonderes, wenn das Loh-Orchester ein Werk von Franz Liszt auf dem Programm hat. Im 7. Sinfoniekonzert spielt das Loh-Orchester unter der Leitung des 1. Kapellmeisters Alexander Stessin das 1. Klavierkonzert von Liszt. Ein Werk, das virtuose Zurschaustellung mit lyrischem Innehalten verbindet. Solist ist der 21-jährige Ukrainer Oleksandr Poliykov, der ebenfalls in einem besonderen Verhältnis zu Franz Liszt steht.

Der junge Pianist gewann im November 2009 beim Finalkonzert des 6. Internationalen Franz Liszt Klavierwettbewerbs Weimar – Bayreuth mit eben jenem 1. Klavierkonzert den zweiten Preis. Er erhielt außerdem einen Sonderpreis für die beste Interpretation eines Liszt-Werkes.

Als Pianist wurde Franz Liszt auch von Johannes Brahms sehr geschätzt, „sein Klavierspiel ist etwas Einziges, Unvergessliches und Unnachahmliches“ schrieb Brahms. Aber kompositorisch verstanden sich die beiden gar nicht, gar als „die Pest“ bezeichnete Brahms die Sinfonischen Dichtungen von Liszt. So fern liegen die Klangwelten der beiden Musiker heute für uns jedoch nicht mehr. Das Loh-Orchester spielt in seinem 7. Sinfoniekonzert die 3. Sinfonie von Brahms, an der kein Geringerer als Antonín Dvorák die „herrlichen Melodien“ rühmte.

Liszt und Brahms verband die Faszination für die ungarische Musik, die sogenannte „Zigeunermusik“. Der ungarische Komponist Zoltán Kodály erinnerte sich für seine berühmt gewordenen „Tänze aus Galánta“ (1933) an die Musik ungarischer Zigeunerkapellen, wie er sie als Kind in der Kleinstadt Galánta gehört hatte. Die feurigen Tänze eröffnen das 7. Sinfoniekonzert unter dem Motto „All’ Ungarese“.

Das 7. Sinfoniekonzert findet am 24. April um 19.30 Uhr im Haus der Kunst Sondershausen und am 25. April um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen statt. Wissenswertes über die Musik des Abends können Interessierte in einer Einführung mit Alexander Stessin und Konzertdramaturgin Juliane Hirschmann jeweils um 18.45 Uhr im Foyer erfahren.
Autor: nnz/kn

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