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Ohne Altlasten

Montag, 08. März 2010, 19:44 Uhr
Das hat der Nordhäuser Fußball, sollte man ihn auf Wacker reduzieren, noch nicht gesehen. Während einer Mitgliederversammlung reichten die Plätze im Saal kaum aus. Schließlich sollte ein gänzlich neues Präsidium gewählt werden. Eigentlich waren die „Neuen“ vorher bekannt...

Das neue Präsidium (Foto: nnz) Das neue Präsidium (Foto: nnz)
Von links: Kleofas, Kirchhoff, Dobrzykowsky; Kunze

Nach dem sich in den zurückliegenden Monaten einige Mitglieder des Präsidiums verabschiedet hatten (siehe nnz-Archiv), erledigten Bernd Seidenstücker, Bernd Schütze und Klaus Verkouter die eigentliche Arbeit eines Fünf-Mann-Teams. Selbst die Arbeit der Geschäftsstelle übernahm das Trio mit. Das jedoch sollte ab heute der Vereins-Geschichte angehören.

Schon die Vorbereitung der Versammlung ließ aufhorchen: Versammlungsleiter Hans-Joachim Junker, Protokollant Jens Eisenschmidt. Bernd Seidenstücker, der Vize-Präsident, konnte resümieren, dass nun alle Offenstände an Spieler und Betreuer beglichen werden konnten. Auch noch weitere offene Forderungen konnten beglichen werden. Das Jahr 2009 wurde mit einem Plus von rund 5.000 Euro abgeschlossen. Das Präsidium konnte summa summarum mehr als 30.000 Euro an Sponsorengeldern „sammeln“.

Seidenstücker bedankte sich bei allen Akteuren für die bisherige Zusammenarbeit und meinte, dass dieses Rumpf-Präsidium einen finanziell gesunden Verein übergeben kann. Sportlich stehe gerade das Flaggschiff, die Erste, so wieso sehr gut da.

Erster Erfahrungsaustausch (Foto: nnz) Erster Erfahrungsaustausch (Foto: nnz) Danach die Diskussion: Sven Pistorius, der Kapitän der 1. Mannschaft, rekapitulierte die Veranstaltung vom 11. Januar und gab zu Protokoll, dass die Unstimmigkeiten zwischen Mannschaft und Präsidium ausgeräumt wurden. Er sprach den drei „Tapferen“ seinen Dank für deren Arbeit aus. Aus Sicht vieler Wackeraner eine längst überfällige Geste. Das war es denn auch mit der Diskussion.

Klar, das nun das Präsidium auch von den 65 anwesenden Mitgliedern des Vereins entlastet wurde. Einstimmig. Psychologisch sehr clever, wurde zuerst nach den Gegenstimmen gefragt, dann wurden die Ja-Stimmen aufgerufen.

Bewerbungen wurden abgegeben und zwar fristgerecht: Nico Kleofas, Sandra Müller, Matthias Kunze, Olaf Dobrzykowsky und Frank Kirchhoff. Kleofas, der 36jährige Unternehmer gab an, dass er zu dieser Bewerbung für die Präsidentschaft wie die Mutter zu dem Kinde kam. Vor allem sei es das Team gewesen, das mit ihm antreten werde, was letztlich den Ausschlag für seine Bewerbung gegeben habe. Mattias Kunze (47) spielt in der Traditionsmannschaft, war fünf Jahre Trainer in Kraja, ist ein Wacker-Urgestein und wird die sportliche Leitung übernehmen. Olaf Dobrzykowsky ist 53 Jahre alt, Polizeibeamter und will Vizepräsident werden. In der Freizeit habe er sich dem runden Leder gewidmet, nun endlich will er sich intensiver einbringen. Frank Kirchhoff ist Unternehmer, 44 Jahre alt, und will beitragen, dass Wacker Nordhausen die Nummer 1 in Nordthüringen wird. Sandra Müller hatte schriftlich zugesagt, künftig als Schatzmeister zu agieren.

Letztlich wurde offen und im Block gewählt. Einstimmig und reibungslos ging das alles über die Bühne. Gleiches gilt für den Ehrenrat, dem künftig Arndt Forberger, Bernd Seidenstücker und Michael John angehören. John führte aus, dass bisher durch die Präsidien immer noch - neben der eigentlichen Arbeit - Altlasten aufgearbeitet werden mussten. Dieses neue Präsidium habe diese Last nun nicht mehr zu tragen, das sei die beste Voraussetzung für die künftige Arbeit.

Nico Kleofas will diese spannende Aufgabe annehmen, mit seinen „Kollegen“ meistern und will zusammen mit allen Mitgliedern die Herausfprderung „Wacker 2010“ annehmen. Dafür ist das gesamte Team gefragt, wie auf dem grünen Rasen. Letztlich geht es um den Fortbestand einer fußballerischen Tradition, die über 100 Jahre alt ist.

„Jetzt beginnt ein neues Zeitalter und ich bin glücklich, dass ich diesen Moment miterleben durfte“, sagte Günter Beck, der seit Jahrzehnten diesem, seinem Verein verbunden ist. Mehr ist diesem Montagabend nicht hinzuzufügen.
Peter-Stefan Greiner
Autor: nnz

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