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400 Tonnen unterwegs

Dienstag, 15. Dezember 2009, 10:54 Uhr
Die nnz hatte bereits gestern einen ungewöhnlichen Transport auf den Straßen des Landkreises Nordhausen angekündigt. Für die nnz hat sich "Transport-Fachmann" Frank Jeschke die Nacht um die Ohren geschlagen, dafür jedoch einen Bericht und außergewöhnliche Bildmomente dokumentiert...

400 Tonnen unterwegs (Foto: F. Jeschke) 400 Tonnen unterwegs (Foto: F. Jeschke)

Der Spezialtransport, durchgeführt von der Firma W. Mayer aus Zweibrücken(Rheinland-Pfalz, begann um 20:00 Uhr auf dem Gelände der Firma Müller-Weingarten in Erfurt. Transportiert wurde eine Presse für Fahrzeugbleche, die letztendlich in Aken nach Portugal verschifft werden sollte. Das hört sich leichter an, als getan.

Der Bereich, für den die Polizeidirektion Nordhausen verantwortlich war, ging von Greußen bis Berga. Auf dieser Strecke mussten alle Verkehrsteilnehmer mit Behinderungen durch die Vollsperrungen rechnen. Bei einer Ladungs-Breite von 7,2 Metern war kein Platz für Gegenverkehr.

Als es in Greußen nach der Übergabe weiterging, war es bereits 01:00 Uhr. Stück für Stück der Route wurde von den Beamten gesperrt, um keine Platzprobleme für den Schwertransport zu bekommen. An den Stellen, die es zuließen, wurden die Links- oder die Rechtsabbiegespuren dazu benutzt, den Schwertransport am Gegenverkehr vorbeizuführen, um lange Wartezeiten zu vermeiden.

400 Tonnen unterwegs (Foto: F. Jeschke) 400 Tonnen unterwegs (Foto: F. Jeschke)

Durch widrige Umstände war ein Milchtransporter trotzallem noch Richtung Schwertransport unterwegs. Er war gezwungen samt Hänger rückwärts auf den nächsten Feldweg zu rangieren, damit der Transport vorbei kam. Der Zeitplan wurde trotz allem eingehalten.

Wenn man bedenkt, dass dieser Spezialtransport dann um 3:20 erst auf die A38 auffuhr, dann ist das schon als gut zu bezeichnen. Außergewöhnlich daran war nur, dass er die Richtungsfahrbahn Göttingen gegenläufig in Richtung Sangerhausen befuhr. Grund dafür waren die Platzprobleme bei der Auffahrt und dann auch bei der Abfahrt an der Anschlussstelle Heringen.

400 Tonnen unterwegs (Foto: F. Jeschke) 400 Tonnen unterwegs (Foto: F. Jeschke)

Die Autobahn war dann sozusagen wie Erholung für die Fahrerbesatzung. Dabei wurde aber nicht das Gewicht von 400 Tonnen vergessen und versetzt gefahren. Das heißt, daß das vordere Fahrgestell auf der linken und das hintere Fahrgestell auf der rechten Fahrspur platziert wurde. Auf Grund der ausgefeilten Technik war das möglich.

Die Auffahrt Heringen wurde dann um 4:10 passiert. Es ist schon ein merkwürdiger Anblick, wenn ein solcher Koloss ganz locker als „Geisterfahrer“ von der Autobahn auf die Landstraße Richtung Görsbach fährt. Hier wurde auch die kleine Brücke mit großen Stahlplatten ausgelegt, um das enorme Gewicht zu verteilen.

Für die Beamten der Polizeidirektion Nordhausen ging dann die Transportbegleitung an der Tankstelle hinter Berga zu Ende. Hier wurde der Spezialtransport an die Beamten aus dem Mansfeld-Südharzer-Revier übergeben. Der Transport endete dann gegen 5:00 Uhr bei Wallhausen, wo das Team dann auch Feierabend hatte, bis es heute Abend um 20:00 Uhr wieder weiter geht zur zweiten von drei Etappen in Richtung Aken. Die transportierte Presse selbst hat dann noch den Weg per Schiff nach Portugal vor sich.
Frank Jeschke
Autor: nnz/kn

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