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Post von Luisa (4)

Montag, 31. August 2009, 13:42 Uhr
Luisa Schäfer, eine junge Frau aus Niedersachswerfen, schreibt in der nnz ein ungewöhnliches Tagebuch über ihre Erlebnisse am anderen Ende der Welt. Nach kurzen Nachrichten und Fotos jetzt die erste Einschätzung aus Argentinien…


„Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut.“ Erst am Freitagmorgen wurde mir wirklich bewusst, was nun auf mich zukommen sollte: ein Jahr Entwicklungsdienst in Argentinien. Den kleinen Schock, den der Gedanke, ein Jahr nicht meine Familie und Freunde sehen zu können, auslöste, musste ich gezwungenermaßen ziemlich schnell verkraften. Denn bereits einige Stunden später hob mein Flieger in Frankfurt von der Startbahn Richtung Südamerika ab. Nun gab es kein Zurück mehr.

Mit zunehmender Flugstunde ließ glücklicherweise auch der Abschiedsschmerz immer mehr nach. In Gesellschaft der anderen Freiwilligen, welche mit derselben Organisation wie ich unterwegs sind, blieb auch nicht viel Raum für Traurigkeit.

So konnte ich vierzehn Stunden später schon wieder zuversichtlich festen, vor allem argentinischen Boden betreten. Die ersten Eindrücke von meinem neuen Gastland waren durchweg positiv. Die nun bald Ehemaligen meiner Organisation begrüßten uns am Flughafen und bei ihnen verbrachten wir auch unsere erste Nacht in Buenos Aires.

Bevor am nächsten Tag unser Bus abfahren sollte, hatten wir noch die Möglichkeit die Stadt ein wenig zu erkunden. Schon nach einigen Stunden konnten wir die meisten Klischees über Argentinien bestätigen. Tangotänzer, Steaksrestaurants und der krasse Gegensatz zwischen arm und reich prägen prägnant das Stadtbild. In den wenigen Stunden vor Ort wird aber klar, dass man damit noch lange nicht erfassen kann, was den Flair Argentiniens genau ausmacht.

Aber um das gewisse Extra von Land und Leute näher zu erforschen, habe ich ja noch etwas über ein Jahr Zeit. Weitere Eindrücke über meine neue Wahlheimat sammelten sich dann bei der über zwanzigstündigen Busfahrt an. Dank der Luxusklasse des Reisebusses verging aber auch diese wie im Flug. Und nachdem wir nun also über zwei Tage unterwegs waren erreichten wir endlich unser Ziel San Salvador de Jujuy.

In dieser Stadt werde ich nun also mit meinen vier Mitfreiwilligen als nahezu einzige Weiße leben. Zunächst stehen uns aber unsere Vorgänger noch mit Rat und Tat zur Seite. Die nächsten zehn Tage sind nämlich dazu bestimmt uns in die Arbeit, die Kultur und die Lebenssituation allgemein einzuführen. Dank Ihnen lernen wir auch sehr schnell Land und Leute besser kennen. Und die letzteren sind sehr freundlich auch wenn sie mein gestammeltes Spanisch sicher nur schwer verstehen können. Man wird sehr viel über Deutschland und das Leben dort befragt.

Unterschiede zu Deutschland kann man ziemlich schnell feststellen. Im Straßenverkehr beispielsweise spielen Ampelzeichen bei argentinischen Autofahrern eher eine untergeordnete Rolle. Und auch die Definition des gerade vorherrschenden Winters ist eine andere als die uns bekannte.

Das Essen kann man aber von Beginn an genießen. Bei dem reichlichen Angebot vor Ort muss man allerdings schon ein wenig aufpassen nicht gleich zu viel zuzunehmen, aber probieren muss man erst mal alles. Darüber in wie weit meine guten Vorsätze erhalten bleiben und was mir in der nächsten Zeit noch so passiert, werde ich in der nächsten Zeit berichten.
Luisa Schäfer
Autor: nnz

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