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Zusammenarbeit

Montag, 10. August 2009, 11:35 Uhr
Das Thüringer Wirtschaftsministerium und die Industrie- und Handelskammern des Freistaats wollen stärker als bisher bei der Beratung von Unternehmen zusammenarbeiten. Davon ist zum Beispiel Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz äußerst begeistert...


„Gerade in diesen konjunkturell schwierigen Zeiten sollte jeder betroffene Unternehmer rechtzeitig und unverzüglich externe Hilfe erhalten“, signalisiert Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU) seine volle Unterstützung für das IHK-Netzwerk „Krisenprävention“.

„Unser gemeinsames Ziel besteht darin, die negativen Folgen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise für die einheimische Wirtschaft so gering wie möglich zu halten“, begrüßt auch Gerald Grusser, Hauptgeschäftsführer der IHK Erfurt, die engere Kooperation. Künftig könne sich der Unternehmer sowohl bei betriebswirtschaftlichen sowie technischen Fragestellungen als auch bei Liquiditätsschwierigkeiten an die Industrie- und Handelskammern wenden und externe Beratungsleistungen in Anspruch nehmen. Die finanzielle Förderung des Projektes erfolge durch das Wirtschaftsministerium und die KfW-Mittelstandsbank.

Fast 130 Betriebe, vorrangig aus der Zulieferindustrie, der Metallverarbeitung und dem Maschinenbau, wären im laufenden Jahr allein im Kammerbezirk Erfurt durch das Projekt "Runder Tisch" betreut worden. Problemschwerpunkt sei fast immer die Liquiditätssicherung.

„Die Nachfrage nach diesem klassischen Hilfsinstrument für Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist immer ein Spiegelbild der volkswirtschaftlichen Situation“, so Grusser. Nach den Erfahrungen seiner Kammer kämen die Unternehmer leider nicht schon beim Aufleuchten erster Krisensignale zur IHK,sondern oft erst, wenn die Firma bereits auf wackligen Beinen steht oder auf Druck der Gläubiger.

Dabei würden die eigene Wettbewerbssituation zu optimistisch eingeschätzt und Fehlentscheidungen zu spät korrigiert. Gepaart mit mangelhafter finanzieller Ausstattung sowie einem unzureichenden Forderungsmanagement seien die Probleme dann vorprogrammiert. „Wichtig ist deshalb vor allem, präventiv und weitsichtig zu agieren“, ist sich Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz sicher.

„Auch aus diesem Grund fördern wir Beratungen und Strategien wie die Anwendung von Risikomanagementsystemen zur Vermeidung von Krisen, die Umsetzung von Rationalisierungsmaßnahmen oder aber die Verbesserung des Personalmanagements im Betrieb“, so Reinholz weiter. Die Zuwendung betrage bis zu 70 Prozent der zuschussfähigen Gesamtausgaben.

Das Netzwerk „Krisenprävention“ besteht aus qualifizierten Beratern der IHK, der Thüringer Aufbaubank (TAB), der Bürgschaftsbank Thüringen (BBT) und den Arbeitsagenturen. Es bietet professionelle Unterstützung durch gezielte Beratung, das gemeinsame Erarbeiten von Unternehmensstrategien sowie Rat und Hilfe im Umgang mit Banken und Behörden.

IHK-Hotline Krisenprävention: 0361 3484-315
Autor: nnz/kn

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