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Gedenktafel erinnert an Dr. Kurt Wein

Sonntag, 14. Dezember 2008, 11:05 Uhr
Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein sponsert seit Jahren Gedenktafeln, die an Gebäuden angebracht werden und an berühmte Nordhäuser Persönlichkeiten erinnern. Jetzt kam eine weitere dazu.

Enthüllt (Foto: Hellberg) Enthüllt (Foto: Hellberg)
Links Dr. Jörg Spangenberg, rechts Jürgen Grönke

„Anlässlich des 40. Todestages von Dr. Kurt Wein hat der Nordhäuser Geschichtsverein beschlossen, eine Gedenktafel anfertigen zu lassen und diese an das Gebäude in der Hohenstaufenstraße 6 anzubringen, in dem der überregional bekannte und geachtete Botaniker von 1936 bis zu seinen Tod am 11. März 1968 gewohnt hatte“, so Hans-Jürgen Grönke, Vorsitzender des Vereins.

Aus diesem Anlass trafen sich gestern Vormittag Mitglieder des Geschichtsvereins und Bürger, die Kurt Wein noch persönlich kannten, in der Hohenstaufenstraße 6 (früher Maxim-Gorki-Straße). Dr. Jörg Spangenberg, Klaus-Jörg Barthel vom Geschichtsverein und Heidelore Kneffel erinnerten an das Leben, Wirken und die großen Verdienste von Dr. Kurt Wein, der trotz zahlreicher hoher Ehrungen aus dem Inn- und Ausland immer ein bescheidener und liebenswürdiger Mensch geblieben ist (Spangenberg).

Als Sohn eines Kaufmanns am 22. Februar 1883 in Eisleben geboren, entwickelte sich bei Kurt Wein schon früh die Liebe zur Natur. Bereits während seiner Zeit auf dem Lehrerseminar in Eisleben galt der angehende Pädagoge als ausgezeichneter Kenner der Flora des Mansfelder Landes. Im Jahre 1912 kam er nach Nordhausen, wo er eine Lehrerstellung annahm. Bis zu seiner Entlassung aus dem Schuldienst 1946 war er als Volksschullehrer und später als Mittelschullehrer tätig.

Seine Leistungen auf botanischem Gebiet sind umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass er neben seinem Beruf als Lehrer, ohne jegliche Universitätsbildung, auf dem Wege des Autodidakten in die wissenschaftliche Sphäre vordringen musste. Wein gelang es, den mitteldeutschen Raum floristisch gründlich zu erschließen. Seine Erfahrungen und Forschungsergebnisse hielt er in weit über 170 Veröffentlichungen fest.

Er war einer der größten floristischen Heimatforscher Mitteldeutschlands und Botaniker von internationalem Ruf. 1911 wurde er ordentliches Mitglied der Bayrischen Botanischen Gesellschaft in München. 1930 wurde er Mitglied der 1754 gegründeten Akademie gemeinnütziger Wissenschaften, seit 1934 gehörte er der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina zu Halle an. Er war Ehrenmitglied des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg (1959) und des Naturhistorischen Vereins der Rheinlande und Westfalens (1962); im gleichen Jahr wurde er zum auswärtigen Mitglied der Linnean Society of London gewählt. Zu seinem 80. Geburtstag verlieh ihm die Universität Halle-Wittenberg den Grad eines Dr. rer. nat. h.c.
Autor: rh

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