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IHK: Rechtzeitig gegensteuern

Donnerstag, 27. November 2008, 18:05 Uhr
Die Wirtschaftskrise hat den Arbeitsmarkt noch nicht erreicht. Die Beschäftigung erfährt sogar einen leichten Rückenwind. 118.343 Arbeitslose – 482 weniger als im Oktober – verzeichnete die Agentur für Arbeit für den Freistaat Thüringen.


Die Arbeitslosenquote beträgt wie im Vormonat 9,9 Prozent. Im Vergleich zum November des Vorjahres (11,5 Prozent) ist die registrierte Arbeitslosigkeit um 21.033 gesunken.

„Einen Grund zur Entwarnung gibt es trotzdem nicht. Schon ab Dezember dürfte sich die derzeitige Konjunkturschwäche bei der Beschäftigung negativ bemerkbar machen“, schätzt der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt, Gerald Grusser, ein.

Der Arbeitsmarkt sei ein nachlaufender Indikator. Sinkende Auftragseingänge würden erst zeitverzögert die Produktionskapazitäten beeinflussen. Bereits jetzt ließen aber die Neueinstellungen deutlich nach und die Unternehmen würden geplante Investitionen zunächst zurückstellen.

Mit Blick auf das kommende Jahr rechnet die IHK Erfurt deshalb wieder mit einem geringfügigen Anstieg der Arbeitslosenzahl. Der saisonale Effekt der Wintermonate könnte diese Tendenz allerdings noch verstärken.

„Vor diesem Hintergrund müssen bestehende Hemmnisse für Wachstum und Beschäftigung abgebaut werden“, forderte der IHK-Chef. Eine rasche steuerliche Entlastung der Bürger wäre der richtige Weg, um so die Inlandsnachfrage zu stützen. Dazu sollte die kalte Progression durch eine inflationsorientierte Anpassung der Einkommensbesteuerung gemildert werden. Auch eine Absenkung der Mehrwertsteuer um zumindest einen Prozentpunkt wäre hilfreich.
Autor: nnz/kn

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