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Sundhäuser Berge nicht vor 2013

Donnerstag, 27. November 2008, 00:41 Uhr
Zur 6. regionalen Verkehrskonferenz waren mit Thüringens Verkehrsminister Gerold Wucherpfennig und dem Bereichsleiter DEGES, Joachim Wintjen, interessante Gäste erschienen ..


Zur 6. regionalen Verkehrskonferenz waren viele Vertreter aus der Wirtschaft, der Kyffhäusersparkasse sowie neben den genannten Gästen die Führung des Nordthüringer Straßenbauamtes mit Franz Rohmund und Winfried Ludolph der Einladung von Landrat Peter Hengstermann (CDU) gefolgt. Tagungsort war gestern Abend das Besucherbergwerk in Sondershausen.

Begrüßt wurden die Gäste von der Leitung der Glückauf Sondershausen Entwicklungs- und Sicherungsgesellschaft mbH Sondershausen (GSES) Jaap van Engers (kaufmännischer Geschäftsführer) und Ralph Haase als technischen Geschäftsführer sowie Dr. Helmut Springer als Geschäftsführer des Besucherbergwerkes.

Minster Gerold Wucherpfennig (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Minster Gerold Wucherpfennig (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Minister Wucherpfennig trifft am Tagungsort ein

Die Erwartungen von Landrat Hengstermann waren hoch geschraubt, wenigstens hier konkrete Schritte und Zusagen zur Verbesserung der Infrastruktur zu erfahren, denn Mobilität und gute Erreichbarkeit seien der Schlüssel zu mehr Arbeitsplätzen in der Region, meinte Hengstermann. In seinen Eröffnungsworten schwang doch etwas Missmut mit, dass von den 4 Millionen Euro im Rahmen Pilotprojekts Demografischen Wandels fast alles in Studien draufgehe, die mehr oder weniger schon vorher vergeben waren. Für die eigentliche Schaffung von Arbeitsplätzen sei von den Millionen kaum etwas hängen geblieben.

Er fasste seine Erwartungen in folgenden Punkten zusammen:
  • Schnelle Anbindung der A71 an die A38 im Bereich Sangerhausen - Artern
  • Schaffung einer vernünftigen Querverbindung Querfurt – Sondershausen – Mühlhausen
  • Weiterer Ausbau der B4 Richtung Erfurt
  • Ausbau der B4 in den Sundhäuser Bergen


Mit den Antworten wird er sicher nicht ganz so zufrieden gewesen sein. Minister Wucherpfennig brachte aber klar zum Ausdruck, dass die A71 ab dem Jahre 2012 durchgängig befahrbar sei. Die Verkehrsfreigabe des Schmücketunnels wird am 12. 12. 2008 erfolgen. Die A71 ist und bleibt der Schwerpunkt der Thüringer Verkehrspolitik, so Wucherpfennig. Die Finanzierung gestalte sich aber als schwierig, weil es kein Projekt Deutsche Einheit sei.

6. Regionale Verkehrskonferenz (Foto: Karl-Heinz Herrmann) 6. Regionale Verkehrskonferenz (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Dr. Helmut Springer, Joachim Wintjen, GeroldWucherpfennig, Jaap van Engers (stehend), Peter Hengstermann

Sowohl Wucherpfennig, als auch Wintjen von der DEGES bestätigten, dass der Lückenschluss A38 Breitenworbis-Bleicherode im Dezember 2009 erfolgen wird. Am 10. Dezember 2008 wird ein weiteres Teilstück der A38 zwischen Eisleben und Halle übergeben, so dass ab diesem Zeitpunkt sich die Verkehrverbindungen aus der Region Richtung Halle-Leipzig-Dresden und auch nach Berlin wesentlich verbessern werden, so Wintjen.

Winfried Ludolph vom Nordthüringer Straßenbauamt brachte zu Thema Sundhäuser Berge klar zum Ausdruck, wenn man auf einen 4-spurigen Ausbau pochen will, wird das Projekt nicht durchkommen. Maximal möglich sei eine 2 + 1 Lösung zu realisieren, das heißt 2-spurig und wechselseitig eine 3. Spur. Aber auch hier wird man am 11. 12. 2008 in Berlin hart ringen müssen. Der mögliche Zeitplan sieht dabei wie folgt aus, 2010 –2011 Planfeststellungsverfahren und 2011 Beginn des Ausbaus mit einer frühestmöglichen Fertigstellung 2013. Trotzdem, so Wucherpfennig, sei dieses Projekt eines der drei Schwerpunkte bei der weiteren Verkehrspolitik in Thüringen

Finanziell noch nicht geklärt ist die Ortsumfahrung Großwechsungen, die die A38 später besser mit der B 243 und deren Ausbau (Ortsumgehung Barbis) absichern soll. Baurecht besteht seit 2005 und die Ausschreibungen seien auch schon fertig, nur es fehle an den notwendigen Mitteln. Der Ausbau dieser Strecke würde die Anbindung von Sondershausen und Nordhausen an den Norden bis zur A7 bei Seesen wesentlich verbessern. Für die 3,6 km liegen die Kosten bei ca. 17,5 Millionen Euro.

In einer Hinsicht hatten Landrat Hengstermann und die Region schon mal Pech, bei der Finanzlage ist an eine Querverbindung durch den Kyffhäuserkreis zurzeit nicht zu denken.
(Bericht wird fortgesetzt.)
Autor: nnz/kn

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