nnz-online

Tragende Kompetenz

Montag, 11. August 2008, 12:19 Uhr
Manfred Reibling, der Richtmeister der Schachtbau Nordhausen GmbH, könnte mit seinen 63 Lebensjahren eigentlich schon seinen verdienten Vorruhestand genießen, wäre da nicht eine Baustelle auf dem Frankfurter Flughafen. Dort entsteht das so genannte AIRRAIL CENTER....


Nordhäuser Kompetenz in Frankfurt (Foto: SBN) Nordhäuser Kompetenz in Frankfurt (Foto: SBN)
Richtmeister Manfred Reibling (links) und Bauleiter Andreas Hentrich vor dem Arirail-Center am Frankfurter Flughafen

Es sieht aus wie ein Ozeandampfer, der auf Stelzen gestellt wurde, unter dem sich der ICE-Bahnhof befindet. Einst geplant für fünf Stockwerke, sollen es laut den aktuellen Planungen neun Etagen werden.

Und da begannen für die Planer, vor allem für die Statiker die Probleme. Die Fischbauchträger zwischen den Stelzen müssen verstärkt werden. Den Zuschlag für diese äußerst komplizierten Schweißarbeiten erhielt die SCHACHTBAU NORDHAUSEN GmbH. Richtmeister Manfred Reibling und Bauleiter Andreas Hentrich haben im Labyrinth der Träger und Stützen das Sagen. Sie leiten die Arbeit der 40 Mitarbeiter des Nordhäuser Unternehmens an.

Mehrfach hatte Bernd Hagenfeld, der Geschäftsbereichsleiter Rekonstruktion, versucht, zusätzliches Personal zu akquirieren. Vergeblich: Die Anforderungen an das Schweißpersonal waren einfach zu hoch. Also mußte Hagenfeld erfahrene Kollegen aus anderen Geschäftsbereichen der Schachtbau Nordhausen GmbH wie dem Ingenieurbau, der Umwelttechnik und dem Maschinenbau rekrutieren.

Alle 42 Träger des insgesamt 660 Meter langen Bauwerkes mußten und müssen kontrolliert werden. Dazu ist es notwendig die Brandschutzverkleidung abzunehmen und es für die Wiedermontage einzulagern. Wenn nötig, beginnt dann die Arbeit der Schweißer. Bleche mit einer Stärke von 80 bis 100 Millimeter werden eingepaßt und dann verschweißt. Bislang wurden 140 Tonnen Stahl verarbeitet, rund 20 Tonnen werden noch hinzukommen. Die Arbeitsbedingungen sind extrem kompliziert, mitunter sind die Räume nur 120 Zentimeter hoch. Zum einen arbeiten die Schachtbauer in einem vorhandenen Konstrukt, zum anderen läuft unter ihnen der volle Betrieb des ICE-Fernbahnhofs. Nicht nur die Wahrung der Arbeitssicherheit ist von entscheidender Bedeutung auch die Einhaltung der Brandschutzbestimmungen hat oberste Priorität, da die Brandwarnanlage während der Schweißarbeiten abgeschaltet werden muß.

Voraussichtlich bis Ende dieses Jahres wird es dauern, schätzt Bernd Hagenfeld ein. Dann kann der komplette Überbau auf der gesamten Länge des Bauwerkes beginnen. Am AIRRAIL CENTER in Frankfurt am Main bauen die Großen der Branche. Mittendrin die Schachtbau Nordhausen GmbH mit dem Geschäftsbereich Rekonstruktion. Deren „Kompetenz in Schweißen“ ist hier gefragt. Es ist ein Gefühl des Stolzes, das wissen die Männer um Andreas Hentrich und Manfred Reibling.

Der 63jährige will dieses Werk hier noch zu Ende bringen. Es wird die letzte Herausforderung in seinem Berufsleben sein. Nach dem AIRRRAIL CENTER beginnt für ihn der Ruhestand. Und bestimmt wird er sich in den kommenden Jahren davon überzeugen, daß sich seine Arbeit und die der Schachtbau Nordhausen GmbH gelohnt hat und das „Fundament“ für ein großartiges Bauwerk geworden ist.
Autor: nnz

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2021 nnz-online.de