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Umzug im nächsten Jahr

Mittwoch, 22. November 2006, 10:45 Uhr
Nordhausen (nnz). Der Fortschritt beim Ersatzneubau der Psychiatrie des Südharz-Krankenhausen Nordhausen ist nicht zu übersehen. Die Hüllen sind gefallen und lassen erste Blicke selbst auf die farbliche Gestaltung der Fassade zu. Die nnz war mit Fragen im Krankenhaus unterwegs.

Neubau nimmt Gestalt an (Foto: shk) Neubau nimmt Gestalt an (Foto: shk)

Neben Krankenhaus-Geschäftsführer Antonius Pille ist auch die Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (Erwachsene), Dr. med. Bettina Wittmund, sehr froh, dass damit die bisherigen drei Standorte im kommenden Jahr unter einem Dach zusammengeführt werden können.

Der Neubau mit einem Investitionsumfang von mehr als 20 Millionen Euro soll im Frühjahr kommenden Jahres bezugsfertig sein. Auch im Innenausbau läuft alles nach Plan. Vor allem in dieser Phase der Errichtung sind die Erfahrungen, Vorstellungen und Wünsche der ärztlichen Leitung sowie der leitenden Oberschwester immer wieder gefragt und werden in der Bauausführung berücksichtigt.

Damit gehören im Mai 2007 die Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Nordhäuser Puschkinstraße sowie die Erwachsenen-Psychiatrie in der Naumannstraße und die Station Psychiatrie 3 des Südharz-Krankenhauses der Vergangenheit an. In dem Neubau sollen darüber hinaus zwei Tageskliniken sowie zwei Institutsambulanzen etabliert und durch die Ergotherapie des gesamten Krankenhauses ergänzt werden. Das bisher erfolgreich angewandte Behandlungskonzept soll auch in den neuen Räumlichkeiten aufrechterhalten werden.

In das Innenleben des Neubaus werden auch die neuesten Erkenntnisse der Psychiatrie hinsichtlich der Begleitfaktoren einer Behandlung mit einbezogen. Dr. med. Bettina Wittmund macht insbesondere auf die Veränderungen der Gerontopsychiatrie (Psychiatrie des höheren Lebensalters) aufmerksam. Durch ein modernes Schließsystem wird es keine permanent geschlossene Station mehr geben, vielmehr wird auf die Gedächtnisleistung der Patienten reagiert. Jede Station der neuen Klinik verfügt zudem über einen Balkon, die Gerontopsychiatrie über eine große Terrasse sowie über Zwei- und Einbettzimmer. Was die Psychiatrie für Erwachsene am Nordhäuser Krankenhaus allerdings auch in den neuen Räumen bleiben wird, das ist ihr Charakter als Versorgungspsychiatrie und nicht eine Fokussierung der Behandlung auf bestimmte Störungsbilder.

Nach dem Umzug in den Ersatzneubau wird es 65 Betten im Bereich der Erwachsenenpsychiatrie, 47 Betten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und jeweils zehn Plätze im Tagesklinikbereich geben. Und noch eine Neuerung war bei der Planung bedacht worden: Der Ersatzneubau verfügt über keinen eigenen Ein- oder Ausgang. Patienten und Besucher gelangen über den bisherigen Haupteingang des Südharz-Krankenhauses zur Behandlung oder zu den Angehörigen.

Der gesamte Umzug der jetzt noch drei Standorte wird durch ein Forschungsprojekt der hiesigen Klinik, der Fachhochschule Nordhausen, der Klinik für Psychiatrie II der Universität Ulm sowie vom Fachbereich Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität in Jena bis zum Jahr 2008 begleitet.

84 Prozent der Patienten kommen aus der Region, das heißt, dem Kyffhäuserkreis und dem Landkreis Nordhausen.
Autor: nnz

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