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Post aus Erfurt

Dienstag, 21. November 2006, 08:39 Uhr
Nordhausen (nnz). Landrat Joachim Claus (CDU) hat Anfang dieses Monats Post aus der Landeshauptstadt erhalten. Das ist nicht ungewöhnlich. Allerdings: Der Absender schreibt nicht jede Woche dem Kommunalpolitiker...


Absender des auf den 8. November 2006 datierten Briefes ist Norbert Nareyke, der Chef des Verbandes der Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V., kurz vtw genannt. In diesem Schreiben äußerst Nareyke seine Verwunderung über die geplante Kürzung der Kosten der Unterkunft für Hartz IV Empfänger. „Dieses Vorhaben ist für uns unverständlich, nicht nachvollziehbar und steht auch nicht in Übereinstimmung mit dem Willen des Gesetzgebers...“ Ausgangspunkt der Berechnungen sei die reale Situation auf dem örtlichen Wohnungsmarkt. Und die würden, die nnz berichtete mehrfach, eine Absenkung nicht hergeben.

Nareyke verweist weiter auf die Modernisierungen und Sanierungen in Millionenhöhe, die letztlich dazu beigetragen haben, die Wohnstandart erheblich zu verbessern. Diese Sanierungsvorhaben seien oftmals mit der Aufnahme von erheblichen Krediten verbunden gewesen, die von den Unternehmen im Landkreis Nordhausen bislang pünktlich bedient worden wären. Grundlage allerdings seien auch die entsprechend zu erlösenden Mietpreise gewesen.

Abschließend kommt der wtv zu dem Fazit, daß eine Nettokaltmiete von 4,20 Euro je Quadratmeter durchaus dem marktüblichen Mietpreis im Landkreis Nordhausen entspreche und das Ziel von sozial gemischten Wohnquartieren sichere. Die Thüringer Wohnungswirtschaft befinde sich mit diesem Standpunkt durchaus in Übereinstimmung mit der Landesregierung, die mehrfach zugesichert habe, daß eine Konzentrierung von „Leistungsempfängern in Schlichtwohnungen“ verhindert werden müsse. Eine Stigmatisierung dieser Bevölkerungsgruppe sei nicht gewollt.
Autor: nnz

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