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Sparen und streichen

Dienstag, 17. Oktober 2006, 16:28 Uhr
Nordhausen (nnz). So oder ähnlich hätten schon viele Überschriften lauten können, wenn es um den derzeitigen finanziellen Zustand der Kreisverwaltung Nordhausen geht. Heute gab es wieder wenig ermunternde Worte im Kreisausschuss zu hören.


Immer noch ist die Verwaltungsspitze auf der Suche nach 1,4 Millionen Euro. Die müssen bis Jahresende gespart werden, wenn man den Kassenkredit nicht „überspannen will“. Der aber hat ja schon ein Volumen von 15 Millionen Euro und ist ausgeschöpft.

Es gebe ja schon Sparbemühungen, verkündete Vizelandrätin Jutta Krauth (SPD), doch die würden nicht reichen. Jetzt sollen noch einmal alle Fachbereichsleiter in ihre Reviere entsandt werden, um weiteres Einsparpotential aufzuspüren. Man werde sich dennoch bemühen, den vorhandenen Rechnungsstau – ein schickes Wort – abzubauen. Auch werde weiterhin jede Ausgabe überprüft. Alles bekannt.

Die Mitglieder des Kreisausschusses wollten da schon etwas nachhaken. Wie konkret wolle man die 1,4 Millionen Euro abbauen, wollte Birgit Keller (Linkspartei.PDS) wissen? Leider konnte Frau Krauth da keine Beispiele nennen. Hingegen gebe es bei der Aussetzung von Tilgungen für Kredite schon Hoffnungsschimmer. Hier können 600.000 Euro eingespart werden. Auch bei den erhofften Einnahmen aus Grundstücksverkäufen ist die Bilanz bislang gleich Null.

Wenig Gutes gibt es vom Versuch zu berichten, das Haushaltskonsolidierungskonzept umzusetzen. So ist der Landkreis Nordhausen mit seinen Versuchen bei EC-BIC gescheitert, aus dem hauptamtlichen einen ehrenamtlichen Geschäftsführer zu machen und seinen Nachschuss auf Null zu fahren. Die anderen fünf Gesellschafter würden dem Nordhäuser Ansinnen nicht folgen, so Landrat Joachim Claus (CDU), trotz einer nicht befriedigenden Auslastung der Hochtechnologie-Schmiede von mageren 66 Prozent. Vielleicht aber schafft hier die Zeit den Intentionen der Nordhäuser Seite einen gewissen Vorschub, vor allem in Hinsicht auf die Rückzahlung von Fördermitteln. Ähnlich wird es wohl bei der Kürzung der Nachschusspflicht bei der Harzer Schmalspurbahnen GmbH aussehen. Da stehen Sitzungen des Aufsichtsrates und der Gesellschafter noch aus.
Autor: nnz

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