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KSK und KKS kooperierten

800 neue Bäume für Harzrigi

Dienstag, 06. Dezember 2022, 14:27 Uhr
Vor ein paar Jahren, da sah es rund um das Landschulheim am Rande Nordhausens noch aus wie im Märchenwald. Mit der Trockenheit ist der Bewuchs einer Wüstenei gewichen, die aber bald wieder verschwunden sein soll. Dafür sorgten auch jetzt wieder viele fleißige Hände…

Viele Hände, viele Bäume - in Harzrigi wurden durch die Kreissparkasse und die Käthe-Kollwitz Regelschule um die 800 neue Bäume gepflanzt (Foto: agl) Viele Hände, viele Bäume - in Harzrigi wurden durch die Kreissparkasse und die Käthe-Kollwitz Regelschule um die 800 neue Bäume gepflanzt (Foto: agl)

Rund 150 pastellgrüne Schutzhüllen haben die Mädchen aus der 9. Klasse der Käthe-Kollwitz Schule (KKS) allein heute über den zarten Junggewächsen aufgestellt, die den Stadtwald vor Petersdorf neu entstehen lassen sollen. Die Herren der Schöpfung haben sich derweil auch nicht bitten lassen, mit Spaten und Hacke hatte man unter der Anleitung von Stadförster Axel Axt insgesamt 800 neue Bäume in die Erde zu bringen.

Gepflanzt wurde Eiche, Ahorn, Kirsche, Douglasie und Lärche. Der „Umbau“ war nach jahrelanger Trockenheit dringend nötig geworden. „Um das Nadelholz müssen wir uns keine Sorgen mehr machen, das gibt es hier nicht mehr“, berichtet der Stadtförster mit einer Prise Galgenhumor. Er und seine Kollegen hatten in den letzten Jahren alle Hände voll zu tun, die ausgedorrten und vom Borkenkäfer überwältigten Fichten aus dem Wald zu holen.

Schon mit dem ersten, großen Kahlschlag war klar, dass hier wieder Bäume wachsen sollen. Rund 11.000 neue Pflanzen hat man seitdem in die Erde gebracht. Einen kleinen Teil davon machen die „Geburtstagsbäume“ aus, die von der Stadt Nordhausen für jedes Neugeborene der Stadt gepflanzt werden. Ein anderer Teil wurde mit Spenden und finanziert, der jüngste Zuwachs geht auf die Initiative der Regelschule zurück.

Trotz frostiger Temperaturen hatten die Schülerinnen und Schüler heute offensichtlich Freude an der Arbeit (Foto: agl) Trotz frostiger Temperaturen hatten die Schülerinnen und Schüler heute offensichtlich Freude an der Arbeit (Foto: agl)


Bereits im vergangenen Jahr hatte man im Werkunterricht Brutkästen und Instektenhotels gebaut, berichtete Schulleiter Karsten Spieß. Von Klasse fünf bis neun haben sich seitdem viele Schülerinnen und Schüler auf die eine oder andere Art mit Harzrigi, dem Wald und dem Klimawandel auseinandergesetzt. Der Ansatz stieß auch bei der Kreissparkasse (KSK) auf offene Ohren und es nicht das erste mal, dass man Bäume für Harzrigi spendet. KKS und KSK fanden schnell zusammen, sodass man um die finanzielle Unterstützung des Projektes nicht lange zu bangen hatte.

Der direkte Ansatz sei allemal besser als die „Maschinenstürmerei“ von Gruppen wie der „Letzten Generation“, die in jüngster Zeit für mediales Aufsehen sorgten, meint Schulleiter Spieß und ähnlich äußert sich auch Bürgermeisterin Rieger. Die Verbindung von theoretischem Wissen und praktischem Handeln, noch dazu vor der eigenen Haustür, sei sehr zu begrüßen. Und so ähnlich kommt es sogar bei den Jugendlichen durch - die Aktion sei toll, heißt es da, aber man sei deswegen bitte nicht gleich ein „Grüner“.

v.l.: Schulleiter Karsten Spieß, Sparkassen-Vorstand Jan Oberbüchler, Bürgermeisterin Alexandra Rieger, Stadtförster Axel Axt und der Sparkassenchef Thomas Seeber  (Foto: agl) v.l.: Schulleiter Karsten Spieß, Sparkassen-Vorstand Jan Oberbüchler, Bürgermeisterin Alexandra Rieger, Stadtförster Axel Axt und der Sparkassenchef Thomas Seeber (Foto: agl)


Grün ist dafür der Wald, auch wenn er noch keine Blätter hat. Die Rede ist von den Schutzhüllen aus Plastik, die in Harzrigi jetzt das Bild bestimmen. Schick sehen die zwar nicht unbedingt aus, sind aber sehr funktional, erläuterte Stadtförster Axel Axt. Neben dem primären Schutz vor Verbiss dienten die Hüllen im Sommer auch als Sonnenschutz, hielten im Winter die Wärme etwas länger und konzentrierten den Niederschlag, so er denn einmal fällt, auf die Pflanzen. Nach ein paar Jahren, etwa fünf bis sechs an der Zahl, sind die jungen Bäume groß genug, die Hüllen abzuwerfen.

Dabei wird der Mensch sicher auch wieder die Hand anlegen. Die nötigen Helfer werden Axt und Kollegen dann vielleicht wieder bei der KKS finden, denn die hat schon angekündigt, dass sie sich auch in den nächsten Jahren um „ihre“ Bäumchen kümmern will.
Angelo Glashagel
Autor: red

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