nnz-online
Thüringer Energie-Resolution von ver.di

Gewerkschaft will Ladenöffnungszeit begrenzen

Sonnabend, 01. Oktober 2022, 11:03 Uhr
Matthias Adorf, der Gewerkschaftssekretär von ver.di und zuständig für Thüringen möchte zur Energieeinsparung die Ladenöffnungszeiten begrenzen und fordert die Politik auf, diesem Ansinnen zu folgen..

"Die aktuelle Energiekrise macht den Beschäftigten im Handel schwer zu schaffen. Als Interessenvertreterin der Beschäftigten im Fachbereich Handel diskutieren sowohl die Vorstände als auch die Tarifkommissionen bei ver.di die derzeitige Situation und beraten über gemeinsame Positionen und Strategien", schreibt Matthias Adorf in seinem offenen Brief und fährt fort:
"Aus der öffentlichen Berichterstattung vernehmen wir die Beschlüsse und Appelle der Bundesregierung, die die Wirtschaft und die Verbraucherinnen und Verbraucher auffordert, aktiv Energie einzusparen. Die aktuell diskutierten Maßnahmen, im Handelsbereich Werbeschilder und Pylonen nicht mehr zu beleuchten, begrüßen wir. Sie reichen aber nicht aus.
Der Fachbereichsvorstand Handel Thüringen sowie die Tarifkommission Einzelhandel Thüringen und die Tarifkommission Großhandel Thüringen sprechen sich dafür aus, die Ladenöffnungszeiten, zumindest vorübergehend, auf den Rahmen von 7.00 bis 19.00 Uhr zu begrenzen. Damit könnte in der dunklen Jahreszeit ein wirksamer Beitrag zur Energieeinsparung geleistet werden.
Eine solche Entscheidung zur Begrenzung der Ladenöffnungszeiten würde die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten im Handel begrüßen. Seit Jahren kritisieren Beschäftigte die überstrapazierte Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten im Hinblick auf die angespannte Personalsituation in vielen Betrieben und die steigenden Belastungen für Beschäftigte, denen es immer schwerer fällt, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren.
Mit Umsatzeinbußen durch die Begrenzung der Öffnungszeiten ist, so unsere Einschätzung, nicht zu rechnen. Die Umsätze würden sich vielmehr zeitlich etwas verschieben, zumal in den späten Abendstunden die meisten Geschäfte ohnehin kaum noch stark durch Kundinnen und Kunden frequentiert sind.

Wir fordern die politischen Verantwortlichen im Freistaat Thüringen auf, unseren Vorschlag zu beraten und im Interesse der Beschäftigten sowie der gesellschaftlichen Herausforderungen im Zuge der Energiekrise die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Für Nachfragen und einen eventuellen Austausch zu unserem Vorschlag stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag des Fachbereichsvorstandes Handel Thüringen sowie der Tarifkommission Einzelhandel Thüringen und der Tarifkommission Großhandel Thüringen
Matthias Adorf"
Autor: red

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2021 nnz-online.de