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Erinnerung an Tragödien

Die Mauer – ein Bau menschlicher Verachtung

Sonnabend, 13. August 2022, 07:00 Uhr
Mit dem Bau der Berliner Mauer wurde das letzte Schlupfloch, für die DDR-Bevölkerung in Richtung Westen, geschlossen. Der Bau der Mauer am 13. August 1961, machte die DDR zu einem riesigen Gefängnis...



Wer jetzt noch flüchten wollte, riskierte sein Leben.
Mit Selbstschussanlagen, Tretminen, Panzersperren und Signalanlagen rüstete das Regime nach und nach die innerdeutsche Grenze auf, gegen „Grenzverletzer" wurde rücksichtslos von der Schusswaffe Gebrauch gemacht.

Die Propaganda, mit welcher die SED vor einer angeblich drohenden Kriegsgefahr aus dem Westen warnte, die Hetzkampagne gegen die rund 50.000 Ostberliner, die im Westteil der Stadt arbeiteten, sowie eine Welle von Verhaftungen wegen versuchter Republikflucht, lösten eine regelrechte Torschlusspanik in der DDR aus.

Der Mauerbau stand nicht, wie die Linke heute noch behauptet, im Widerspruch zum Sozialismus, sondern war die logische Konsequenz aus dem sozialistischen Umbau der Gesellschaft. Hinter dem „Antifaschistischen Schutzwall", wie die DDR die Mauer propagierte, konnte sie, jahrzehntelang sicher schalten und walten.

Trotzdem kam es an der Mauer immer wieder zu dramatischen Fluchtversuchen, die häufig tödlich endeten. Bis zum Fall der Mauer am 9.11.1989 kamen mindestens 79 Menschen an der Mauer ums Leben. Die meisten von ihnen wurden von DDR–Grenzorganen erschossen.

Einer der Ersten war der erst 18- jährige Bauarbeiter Peter Fechter, der bei einem Fluchtversuch auf der Mauer angeschossen wurde und nahe der Grenze verbluten musste. Einer der Letzten war der erst 20- jährige Chris Gueffroy, der bei seinem Fluchtversuch am 6.Februar 1989 an der Mauer in Berlin–Treptow niedergeschossen wurde. Der Mauerfall am 9. November besiegelte den Untergang des Sozialismus, die Besetzung der Stasi–Dienststellen vollendete ihn. Hier zeigte sich noch einmal, wie sehr das System auf nackter Gewalt beruhte. Als die Zwangsmittel nicht mehr zur Verfügung standen, fiel es wie ein Kartenhaus zusammen.

Anders, als sich mancher damals erhoffte, kam es auch nicht zu einer reformierten DDR, weil Demokratie und Sozialismus einander ausschließen. Die Linke sollte ihre Parteigeschichte schonungslos analysieren, denn die gescheiterten Konzepte dieser Partei dürfen nicht noch einmal passieren. Auch viele Einwohner des Kyffhäuserkreises gedenken seit Jahren, immer am 13.August, der Opfer des SED-Regimes.
Holm Suffa, Andreas Links
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Autor: emw

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