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Welcher Baum soll's sein

Weihnachtszeit ist Christbaumzeit

Sonntag, 05. Dezember 2021, 15:53 Uhr
Weihnachtszeit ist Christbaumzeit: Aber welcher Baum passt am besten zu mir? Die Auswahl ist sehr vielfältig. Angefangen bei der klassischen Nordmanntanne über Bio-Bäume aus regionaler Erzeugung bis hin zu Weihnachtsbäumen aus dem Topf ist für jeden etwas dabei...

Kunden, die lieber online kaufen oder gar ihren Baum an Weihnachten nur mieten wollen, kommen mittlerweile ebenfalls nicht zu kurz. kraut&rüben sowie der Deutsche Waldbesitzer, zwei Medien aus dem Hause dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag, sind Experten bei diesen Fragen und haben das Wichtigste zusammengestellt.

Welcher Baum soll es sein?
80 Prozent der rund 30 Millionen verkauften Weihnachtsbäume in Deutschland sind Nordmanntannen und damit ist dieser Baum der beliebteste Christbaum der Deutschen. Blaufichten machen ca. 15 Prozent der verkauften Bäume aus, den Rest teilen sich Fichten und Edeltannen. Nach Aussage von Rainer Soppa, Chefredakteur Deutscher Waldbesitzer, ist die Nordmanntanne erst seit rund 40 Jahren der Favorit bei den Christbäumen in Deutschland ist. Sie hat dank ihres satten Grüns, geraden Wachstums und durch die weichen Nadeln die Fichten aus den Wohnzimmern verdrängt. Doch aufgepasst: Das Saatgut für diese Bäume kommt fast ausschließlich aus Georgien, wo die Zapfen unter riskanten Bedingungen in den Wipfeln hoher Bäume gepflückt werden. „Wem daran gelegen ist, die Arbeitsbedingungen der Zapfenpflücker zu verbessern, sollte beim Weihnachtsbaumkauf auf das fair trees-Logo achten. Die dänische Organisation Fair Trees bietet Lehrgänge zum Thema Sicherheit für Zapfenpflücker an und kontrolliert die Arbeitsbedingungen und Preise vor Ort“, betont Soppa.

Der Großteil der Christbäume wächst auf speziellen Plantagen. Zwar sind mittlerweile auch Biobäume auf dem Vormarsch, mit gerade mal 1 Prozent befinden sie sich aber noch in einer Nische.

Was beim Weihnachtsbaumkauf in Sachen Nachhaltigkeit zu beachten ist

Wie Eva Puchtinger, Chefredakteurin kraut&rüben, betont, „sollte man sich beim Christbaumkauf unbedingt auch Gedanken über Nachhaltigkeit machen. Die Bäume wachsen 8 Jahre lang heran, um gerade mal zwei Wochen lang in den Wohnzimmern zu stehen“. Daher seien immer mehr Alternativen auf dem Vormarsch, etwa der Miet-Baum, der nach seinem weihnachtlichen Einsatz zurück in die Baumschule wandert, wo er artgerecht gepflegt wird. Immer mehr Haushalte verzichten auch ganz auf einen Weihnachtsbaum oder ersetzen ihn durch kreative Steck-Konstruktionen aus Totholz.

Immer mehr Anbieter verkaufen außerdem mittlerweile die Weihnachtsbäume im Kübel. Das hat zwar den Vorteil, dass die Bäume nach Weihnachten in den Garten gepflanzt werden können. Doch kraut&rüben-Herausgeber Karl Ploberger setzt sich in der aktuellen Ausgabe (12/2021) auch mit dieser Variante kritisch auseinander. Den abrupten Wechsel von warmer Temperatur im Wohnzimmer und zum Teil starken Frösten im Freien vertragen die meisten Bäume nämlich nicht unbeschadet und überleben das Jahr eins nach dem Fest nur mit größeren Schäden. Oft wird er dann aber nach ein paar Jahren gefällt, denn: die wenigsten Menschen wünschen sich einen riesigen Tannenbaum in ihrem Reihenhausgarten.

Wer dennoch einen Christbaum im Kübel ins Haus holen möchte, dem empfiehlt die Redaktion kraut&rüben:
  • den Baum nur dann zu kaufen, wenn man sicher sein kann, dass dieser im Topf kultiviert wurde. Frisch gestochenen Bäumen aus der Christbaumkultur fehlen die wichtigen Faserwurzeln
  • den künftigen Christbaum in einem ungeheizten Zimmer oder Wintergarten zu akklimatisieren
  • einen tiefen Untersetzer unterzustellen und ab dem Umzug ins Haus gut zu gießen
  • in der Nacht und tagsüber, wenn niemand im Wohnzimmer ist, die Temperatur abzusenken
  • Nach spätestens 4–5 Tagen heißt es: Abschied nehmen und den Baum wieder an die Kälte gewöhnen – im Wintergarten oder ungeheizten Zimmer.
  • Ist es extrem kalt (-5 °C und kälter), bleibt der Baum in der Garage und kommt erst ins Freie, wenn es keinen Frost mehr gibt
  • Ausgepflanzt wird er dann im Frühjahr, da er einen zweiten Weihnachtsauftritt meist nicht verträgt.


Stark auf dem Vormarsch beim Weihnachtsbaumkauf ist übrigens der Onlinehandel. „Aber auch hier sollten aus ökologischen Gesichtspunkten Händler und Erzeuger aus der Region bevorzugt werden“, betont Rainer Soppa.
Autor: red

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