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Restaurantschließungen in Nordhausen?

Gerüchte sind haltlos

Donnerstag, 25. November 2021, 16:15 Uhr
Am Dienstag sprach Landrat Jendricke im Kreistag über Restaurantkontrollen seines Vollzugsdienstes im Hinblick auf die Einhaltung der Corona-Maßnahmen. Eine Gaststätte von 15 überprüften sei dabei auffällig geworden. Namen nannte der Landrat nicht …


Wir wollten von ihm wissen, was an den Gerüchten wahr sei, dass die Lokale "Alt-Nordhausen" und „Promenadeneck" geschlossen werden sollen. „Rein gar nichts“, sagte der Kreischef auf unsere telefonische Anfrage. „Namen werde ich ohnehin nicht in der Öffentlichkeit nennen, kann aber versichern, dass keines der genannten Lokale geschlossen wird.“

Namen muss er auch nicht nennen, denn das „Alt-Nordhausen-Team“ postete am Sonntag in den sozialen Medien selbst über den Einsatz vom Freitag. Da war die Rede von einem „Sturmtrupp, bestehend aus sechs Beamten des Vollzugsdienstes des Landratsamt Nordhausen, während laufenden Betriebes unser Restaurant, in Manier und Anzugsordnung, welche an die düstersten Zeiten unseres Landes erinnern ließen, um die Umsetzung der neuen Allgemeinverfügung des Landratsamtes zu prüfen“.

Kein Sturmtrupp, sondern eine ganz normale Kontrolle, widerspricht der Landrat und bestätigt, dass die Polizei hinzugezogen wurde, weil es zu Verstößen gekommen war. „Wir haben von Anfang an kommuniziert, dass wir die Einhaltung der Regeln kontrollieren und werden diesem Anspruch nun gerecht. Normalerweise gehen die Vollzugsbeamten zu zweit auf Streife, aber das reicht zur gründlichen Kontrolle in einem Lokal nicht aus, weshalb am Freitag wirklich sechs Kollegen gemeinsam unterwegs waren.“

Matthias Jendricke betonte die Wichtigkeit solcher Tests. „Wir können nicht Anordnungen erlassen, die den Betroffenen durchaus wehtun und dann nicht kontrollieren, ob sie eingehalten werden. Das wäre höchst unfair alle denen gegenüber, die sich strikt daran halten und würde zu einem Wettbewerbsvorteil für die führen, die es nicht so genau nehmen.“ Und diese Chancengleichheit wolle er auch zukünftig bewahren, zumal er zutiefst davon überzeugt sei, dass nur durch entschiedene Maßnahmen die vierte Welle des Virus zu brechen sei.

Und es wären nicht nur die Restaurants, die derzeit überprüft würden, verriet der Landrat der nnz. Gestern sei eine noch größere Gruppe von Vollzugsbeamten des Landkreises und Nordhäuser Polizisten im Theater gewesen und habe dort während einer Hauptprobe mit allen Darstellern, dem Regieteam und Technikern die Gewährleistung der 3G-Regelung überprüft. „Ohne jede Beanstandung, was uns sehr freut und wofür wir dem Theater sehr dankbar sind“, sagte Jendricke. „Denn nur wenn sich alle an die Beschlüsse halten und sie ordentlich umsetzen, können wir die angespannte Situation überwinden.“

Und so wird es im Landkreis weiter stichpunktartige Kontrollen geben, was er auch gegenüber der Landesregierung und seiner Amtskollegen immer wieder fordere. „Nur wenn wir Kontrolle durchführen schützen wir effektiv alle, die sich an die Regeln halten.“ Zu einer längerfristigen Schließung sei es am Freitag nicht gekommen, „aber wir haben den Wirtsleuten Gelegenheit gegeben bis zum nächsten Morgen mal ordentlich durchzulüften.“

Im „Alt-Nordhausen“ war heute niemand zu einer Stellungnahme bereit mit der Begründung, dass es sich in dem Fall „um ein offenes Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Mühlhausen handelt.“ Doch offensichtlich beugen sich die Betreiber des Restaurants den Landesverordnungen und fanden inzwischen auch Alternativen. „Aus diesem Anlass, bieten wir ab Dienstag, dem 23.11.21, unseren Gästen, welche wir, staatlich verordnet, derzeit nicht persönlich bewirten dürfen, die Möglichkeit der Abholung“, heißt es im Facebook-Account der Gaststätte.
Olaf Schulze
Autor: osch

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