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Justus-Jonas-Preis kann nicht verliehen werden

Neujahrsempfang des Kreiskirchenrat fällt aus

Mittwoch, 24. November 2021, 17:32 Uhr
Alle Jahre wieder lädt der Kreiskirchenrat zum Neujahrsempfang – wie vieles andere auch muss er in diesem Jahr, wie auch schon im letzten, ausfallen. Und mit ihm erneut die Auszeichnung der Justus-Jonas-Preisträger 2020/2021...

Das Weltgebetstagsvideo wird produziert (Foto: R.Englert) Das Weltgebetstagsvideo wird produziert (Foto: R.Englert)

Wenn auch der Preis nicht verliehen werden kann, zeigen die nominierten Projekte doch eindrücklich das Leben in den Gemeinden – gerade in Pandemiezeiten. Die Themen Freundschaft, Weitergabe des Evangeliums und auch die Ökumene spielen bei der Preisvergabe eine Rolle. Themen, die in diesen Zeiten teils ein neues Gewicht erhalten und viel Kreativität benötigen. Entsprechend unterschiedlich sind die Projekte. Die fünf Nominierten wurden vom Kreiskirchenrat aus den Beiträgen auf der Homepage des Kirchenkreises ausgewählt.

Die Nominierten
Das Frauenteam des Kirchenkreises mit seinen aufwendig produzierten YouTube-Gottesdienst-Videos zum Oasen- und Weltgebetstag.
Für den Weltgebetstag wurden die Gesangsstimmen hinter, vom Theater geliehenen, Plexiglascheiben aufgezeichnet und kleine Kochshows zu Hause am Herd gedreht. Bei der virtuellen Menschenkette machten 170 Menschen aus Politik und Gesellschaft mit. Beim Vaterunser kamen Christen aus allen Pfarrbereichen des Kirchenkreises zu Wort. Gemeinschaft trotz Distanz wurde hier sichtbar. Ohne die Techniker der Jugendkirche wäre all dies undenkbar gewesen. Über 1.200 Klicks erhielt das Weltgebetstagsvideo.

Der Kirchen-Wanderweg in Ellrich
27,5 km lang und als markierter Rundweg in beide Richtungen begehbar und mit dem Rad erkundbar. Er verbindet in schönster Natur alle Kirchen im Pfarrbereich Ellrich. Ein umfangreiches Begleitheft wurde dazu erstellt. Der Wanderweg ist ein überkirchliches und ökumenisches Projekt, an dem sich neben den ev. Kirchengemeinden im Pfarrbereich Ellrich auch die katholische Kirchengemeinde Ellrich und die städtische Hospitalkirche beteiligen. Er konnte mit tatkräftiger Unterstützung von Wegewart Andreas Heise, dem Harzklub-Zweigverein Ellrich, der kirchlichen Jungen Gemeinde Ellrich, der Stadt Ellrich, dem ev. Kirchenkreis Südharz und der Kreissparkasse Nordhausen gestaltet werden.

Die „Hoffnungsträger“ aus der Blasii- & Frauenberg-Gemeinde
Sie gingen 75 Sonntage lang mit der „Guten Nachricht aus St.Blasii“ auf Radio ENNO auf Sendung. Gleich nachdem sie auf öffentliche Gottesdienste aufgrund des Pandemiegeschehens verzichtet haben, kamen sie mit „Kirche findet Stadt“ in die Häuser. Mit Hilfe der Kooperation mit dem Nordhäuser Stadtradio Enno wurde ein ganz neuer Weg beschritten. Zudem gab es das Angebot ganz persönlicher Gespräche gegen die Einsamkeit am Telefon. Der Stationen-Kreuzweg, die Sterne, Tüten und Samenbändchen zum Pflücken vor der Blasii-Kirche sind nur ein paar der vielen Ideen das Evangelium und ein bisschen Freude zu den Menschen zu bringen. Dem Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates der Frauenberggemeinde ist dabei wichtig, dass sie auf die schönen Ideen der Blasii-Gemeinde nur aufgesprungen seien. Doch gemeinsam haben sie viel bewegt, nicht nur für Nordhausen.

Nervensegen
Der Theologiestudent Kevin Hosmann, geb. Stilzebach – ist seit dem 15. März 2020 mit dem „Nervensegen“ für den Kirchenkreis im Einsatz. Seitdem hat er 215 YouTube-Beiträge produziert und auf der Facebookseite und der Homepage des Kirchenkreises eingestellt. Weit über 5.700 Aufrufe erzielte er damit auf der Homepage. Zunächst täglich als Tagessegen, dann als Nervensegen dreimal wöchentlich. Aktuell unregelmäßig sonntags als Andacht aus verschiedenen Kirchen des Kirchenkreises und mittwochs verlässlich als Podcast. Immer wieder regt er Menschen an, sich an diesen Formaten zu beteiligen, besucht Kirchengemeinden, um dort zu drehen und aktiviert Freunde musikalisch mitzumachen. Die Freude der Gemeinden, dass „ihre“ Kirche einmal so wahrgenommen wird, ist groß.

Christliche Künstler unterstützen
Kantor Michael Kremzow und Conny Heise brachten den Anstoß dazu vom ökumenischen Stadtkonvent Nordhausen in den Kirchenkreis. Der wurde erneut durch ein Spendenkonto zum Mittler zwischen Spendern und Bedürftigen. Jeder Cent ging von dort dank der Initiative von Christoph Zehender direkt an notleidende Künstler. Ihr Lebensunterhalt war mit den ausbleibenden Auftritten weggebrochen. Die angekündigten Überbrückungshilfen wurden nicht oder nur unter hohem bürokratischem Aufwand ausgezahlt. Das tägliche Brot wurde zum Problem, von Mieten, dem defekten Auto oder der Waschmaschine ganz zu schweigen. 4.282,00 Euro konnte der Südharz letztlich beisteuern.

An andere zu denken, mit ihnen auch auf Distanz freundschaftlich verbunden zu sein und das Evangelium in die Welt hinaustragen – die fünf Projekte zeigen eindrücklich, dass dies funktionieren kann. Wer den Preis letztlich erhalten wird, ist dabei schon fast nicht mehr entscheidend. Verliehen werden kann er aber sicherlich erst im nächsten Jahr.
Regina Englert
Autor: red

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