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Bewerberin als Bürgermeister: Alexandra Rieger

„Kontakte für die Belange der Stadt einsetzen“

Donnerstag, 25. November 2021, 07:15 Uhr
nnz stellt die beiden Kandidatinnen für das Bürgermeisteramt und Herausforderinnen von Amtsinhaberin Jutta Krauth vor:

Als verheiratete Mutter zweier Kinder bewarb sich die Nordhäuserin Alexandra Rieger für die Stelle als Bürgermeisterin der Kreisstadt. Am Dienstag steht sie im Stadtrat zur Wahl um diesen Posten. Wir befragten Frau Rieger im Vorfeld zu ihren Intentionen …

Alexandra Rieger will am kommenden Dienstag vom Stadtrat zur Bürgermeisterin gewählt werden (Foto: nnz-Archiv) Alexandra Rieger will am kommenden Dienstag vom Stadtrat zur Bürgermeisterin gewählt werden (Foto: nnz-Archiv)

nnz: Was hat Sie außerhalb Ihrer fachlichen Qualifikation bewogen, sich auf die Stelle der Bürgermeisterin der Stadt Nordhausen zu bewerben?
Alexandra Rieger:
Grundsätzlich waren es viele Kleinigkeiten, die ich erlebt habe und von Freunden, den Kindern oder von den Sportkameraden hörte und in denen die Quintessenz oft war, dass die Kommunikation aus der Verwaltungsspitze des Rathauses gelinde ausgedrückt verbesserungsbedürftig ist. Dazu kommt, die fehlende Bereitschaft auch Termine vor Ort bei den Vereinen oder Veranstaltungen wahrzunehmen. Die häufigen Verweise auf andere Zuständigkeiten und das Ablehnen einer eigenen Verantwortung für Probleme waren zusätzliche Faktoren, diesen Schritt zu gehen, um selbst etwas ändern zu können.

Welche konkreten Verbindungen haben Sie zur Stadt Nordhausen?
Während meines Studiums hier an der Hochschule lernte ich gleich am ersten Abend im Studentenclub meinen Mann kennen und so bin ich nun seit rund 20 Jahren Nordhäuserin. Schon während meines Studiums absolvierte ich ein Praktikum in der Stadtverwaltung und war dann viele Jahre in der damaligen Neuen Mitte GmbH für die vielen Veranstaltungen auf dem Petersberg zuständig. Ob Lichterfest, Osterfest, Fußball-WM oder -EM; ich hatte die Möglichkeit, dies alles für die Nordhäuser zu organisieren. Das Ziel war damals, für Jung und Alt unsere Stadt erlebbar zu machen und etwas zu bewegen. Nach meinem Bachelorabschluss (Public Management) wurde ich 2008 Verwaltungscontrollerin im Rathaus und erwarb dann auch den Masterabschluss in Public Management and Governments. 2015 wechselte ich ins Landratsamt.

Welche drei Aufgabenfelder sehen Sie als vorrangig für die Entwicklung einer modernen Stadt?
Ganz allgemein und auch für speziell für Nordhausen sind das die Stadtentwicklung im Ganzen, eine moderne Verkehrsentwicklung bis hin zum Radverkehr und das weite Feld der Kultur.

Wie wollen Sie als Bürgermeisterin die Arbeit Ihrer Vorgängerin fortsetzten? Welche neuen Akzente möchten Sie mit Ihrem Wirken setzen?
Ich kommuniziere sehr gern und oft, besuche schon jetzt Museen, Kultur- und Sportveranstaltungen. Ich denke, dass durch die richtige Kommunikation viele Missverständnisse vermieden und viele Fehlentwicklungen ausgeräumt werden können. Und ich möchte die Mitarbeiter in der Verwaltung wieder mitnehmen, ihre Lust auf Kreativität fördern und neue Projekte anschieben.

In welchen Arbeitsgebieten sehen Sie Ihre besonderen Stärken?
Da möchten ich vor allem den Kulturbereich und die Stadtentwicklung nennen. Zudem habe ich aufgrund meiner jetzigen Tätigkeit schon die Kontakte zur Landesregierung, um diese auch künftig für die Belange der Stadt nutzen zu können. Denn Fördermittel für Projekte bekommt man nun mal beim Land oder Bund und dazu muss man dort auch präsent sein.

Wie wollen Sie sicherstellen, dass im Falle Ihrer Wahl nicht der mit Ihnen befreundete Landrat Jendricke die Regierungsgeschäfte der Stadt durch Sie bestimmen will?
Ich bin eigentlich selbstbewusst genug meinen eigenen Weg zu gehen, dies zeigt doch auch meine Bewerbung auf die Bürgermeisterstelle. Im täglichen Geschäft hätten weder der Landrat noch ich überhaupt die Zeit, alles immer miteinander abzustimmen. Es wird aber natürlich einige Schnittpunkte geben. So wie es auch Differenzen geben wird, etwa bei der Kreisumlage der Stadt. Vorteilhaft ist auch, dass ich beide Seiten kenne, in beiden Verwaltungen gearbeitet habe. Und ich fände es gut, wenn sich die Kommunikation auf politischer Ebene und auch zur Wirtschaft sich wieder verbessert. In der Fachebene arbeiten die Verwaltung jetzt schon sehr gut und effektiv zusammen. Vielleicht gelingt uns das dann auch in der Außendarstellung von Kreis und Stadt Nordhausen. Und somit könnte man dann auch zusammen in der Landeshauptstadt für unsere Projekte bzw. unsere Region werben. Dies wäre doch mal ein ganz neuer positiver Aufschlag. 

Das Gespräch führte Olaf Schulze
Autor: osch

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