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Thüringer Landesamt für Statistik informiert:

Bauen in Thüringen wird immer teurer

Dienstag, 12. Oktober 2021, 10:06 Uhr
Die Preise für den Neubau von Wohngebäuden (Bauleistungen am Bauwerk), einschließlich Umsatz- steuer, lagen nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im August 2021 um 15,4 Pro- zent über dem Vorjahresniveau...

Im Vergleich zum vergangenen Berichtsmonat (Mai 2021) verteuerte sich der Bau von Wohngebäuden um 5,0 Prozent und erreichte einen Indexstand von 135,1 (Basis 2015=100). Die Betriebe gaben hauptsächlich die stark gestiegenen Materialpreise sowie Materialknappheit als Grund für die Preiserhöhung von Bauleistungen an.

Von Juli 2020 bis Dezember 2020 wurde die Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf 16 Prozent gesenkt. Berechnungsgrundlage für die Indizes der Bauleistungspreise bilden die Preise für Bauleistungen ohne Mehrwertsteuer. Die Mehrwertsteuer wird hinzugerechnet. Ohne die Mehrwertsteuersenkung hätte der Preisanstieg rein rechnerisch für den Neubau von Wohngebäuden im selben Zeitraum 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr betragen.

Im Bereich Rohbauarbeiten erhöhten sich die Preise im Vergleich zum August 2020 um 16,7 Prozent. Am stärksten verteuerten sich hier die Preise für Zimmer- und Holzbauarbeiten (+37,8 Prozent), für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten (+26,8 Prozent), für Verbauarbeiten (+21,4 Prozent) sowie für Abdichtungsarbeiten (+18,0 Prozent).

Bei den Ausbauarbeiten erhöhten sich die Preise gegenüber dem Vorjahreszeitraum um durch- schnittlich 14,3 Prozent. Deutliche Preisanstiege verzeichneten vorgehängte hinterlüftete Fassaden (+26,3 Prozent), Gebäudeautomation (+25,4 Prozent), Blitzschutzanlagen (+24,7 Prozent) sowie Heizanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen (+18,5 Prozent).

Während die Teuerungsrate im Jahresvergleich im August 2020 im Bereich Straßenbau rückläufig war (-1,5 Prozent), konnte im August 2021 ein Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr (+13,4 Prozent) beobachtet werden. Diese Steigerung lässt sich unter anderem auf die wachsenden Preise der Metallarbeiten (+27,0 Prozent) sowie des Verkehrswegebaus zurückführen, hierbei besonders im Oberbauschichtbau mit hydraulischen Bindemitteln (+15,5 Prozent).

Für die Preiserhöhung der Brücken im Straßenbau (+15,4 Prozent) waren hauptsächlich überdurchschnittliche Preissteigerungen der Metallbauarbeiten (+28,1 Prozent), der Oberbauschichten aus Asphalt (+20,8 Prozent) sowie der Betonarbeiten (+16,5 Prozent) verantwortlich.

Die Preise der Instandhaltungsarbeiten von Wohngebäuden lagen um 13,2 Prozent über dem Vor- jahresniveau, die Preise für Schönheitsreparaturen in einer Wohnung um 8,4 Prozent.

Gegenüber dem Vorjahr mussten die Thüringer für den Bereich Außenanlagen für Wohnge- bäude 13,4 Prozent mehr finanzielle Mittel investieren. Die Zimmer- und Holzbauarbeiten erhöhten sich um 40,5 Prozent in diesem Gewerk.

Der Neubau von Bürogebäuden verteuerte sich im Vergleich zum August 2020 um 17,1 Prozent, der Neubau von gewerblichen Betriebsgebäuden um 17,0 Prozent.
Autor: red

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