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Kein Verständnis für Tierfreunde

Dienstag, 14. September 2021, 17:06 Uhr
Wir sind glückliche Hundebesitzer und lieben unsere Kleine wirklich über alles. Am 9. September ergab es sich nun leider, dass wir, wie jeden Nachmittag wenn schönes Wetter ist, mit ihr im Garten spielten. Leider war eine Gartenpforte geöffnet und wir waren kurz abgelenkt. So beginnt ein Leserbrief an die nnz-Redaktion...


Da unsere Hündin derzeit heiß ist, nutzte sie die eine Minute und verschwand still und heimlich durch das Gartentor. Das ganze Missgeschick fiel uns keine fünf Minuten später auf und wir machten uns sofort auf die Suche, leider ohne Erfolg! Über eine Stunde haben wir das ganze Gebiet um unser Wohnhaus abgesucht, sind mit PKW und Fahrrad gestartet, alles leider ohne Erfolg!!

Doch dann endlich… eine aufmerksame Anwohnerin aus Nordhausen informierte über Facebook, dass ein kleiner freundlicher Hund gefunden wurde. Hierfür möchten wir uns auch nochmals ganz herzlich bedanken und sind wirklich sehr froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist.

Nachdem wir dies lasen, haben wir sofort alles, aber wirklich alles versucht, um unseren kleinen Schatz zurückzubekommen. Aber, keine Chance! Ab 19 Uhr versuchten wir über eine Stunde den Cityruf zu erreichen. Als wir dann endlich einen netten Herren (und das ist nicht sarkastisch gemeint) am Telefon hatten, teilte dieser uns eine Nummer mit, bei der wir im Tierheim 24h jemanden erreichen können. Was wir dann natürlich auch direkt versuchten, da wir unseren Hund wirklich über alles lieben.

Wir hatten natürlich auch versucht, über andere Bereiche eine Handynummer vom Tierheim zu bekommen…. Am Ende hatten wir drei Nummern. Wir waren so glücklich und dachten nun wird alles gut und gleich halten wir unsere kleine Maus wieder in den Armen…. Aber falsch gedacht!

Nachdem niemand bei allen Nummern ans Telefon ging, haben wir eine Nachricht an die Handynummer geschickt. Die Antworten waren wirklich sehr einsilbig und unfreundlich. Auf die Frage, ober wir unseren Hund vielleicht gleich abholen können, erhielten wir zwei Nachrichten. 1. „Morgen ab 8.00 Uhr“ und 2. „Bitte an den Impfausweis und die Einsatzgebühr denken“.

Damit haben wir uns natürlich nicht zufrieden gegeben. Wir wollten unsere Nelly unbedingt noch am Abend wieder abholen. Also versuchten wir die dritte Nummer. Hier ging auch endlich jemand ans Telefon… Ich schilderte den Sachverhalt, erklärte das wir tottraurig sind, Nelly wirklich absolut auf uns geprägt ist und das sie Spezialfutter bekommt. Auch hier keine Möglichkeit. Morgen ab 8.00 Uhr und natürlich – „vergessen Sie die Einsatzgebühr nicht, wir mussten ja schließlich auch nach unserem Feierabend Ihr Tier einsammeln.“

Gut, auch damit haben wir uns nicht zufrieden gegeben, also nochmals über Facebook und Messenger. Auch hier informierten wir, dass Nelly wirklich krank ist und Spezialnahrung bekommen muss. Hier erhielten wir jedoch bis heute keine Antwort.

Nun wussten wir auch nicht weiter und haben aufgegeben. Wir sind dann am Folgetag ganz früh ins Tierheim gefahren, so dass wir vor 8 Uhr vor Ort waren. Und dann war es endlich soweit. Nachdem wir die Einsatzgebühr von 100 Euro bezahlt hatten, durften wir unseren kleinen Schatz endlich in die Arme schließen!!! Wir waren so glücklich!!!

Wäre das alles gewesen, hätte ich es auf sich beruhen lassen und zukünftig wirklich noch besser aufgepasst… aber leider bin ich mit meiner Geschichte nicht am Ende. Seitdem wir Nelly wieder haben, ist sie ein ganz anderer Hund. Sie ist dermaßen ängstlich. Zuckt bei jeder Bewegung durch uns zusammen, zittert am ganzen Körper und, was noch viel schlimmer ist, sie hat seitdem so schlimmen Durchfall, dass wir bereits einen Arzt aufsuchen mussten.

Mein Fazit aus dieser Geschichte ist, dass die Mitarbeiter des Tierheims definitiv nicht tierfreundlich sein können sondern wirklich nur auf Profit aus sind. Ganz ehrlich, die 100 Euro stören mich weniger, die hätte ich sogar am Vorabend bezahlt. Aber wie tierlieb ist dies bitte, bereits ab 19 Uhr nicht mehr die Möglichkeit zu sehen, sich in ein Fahrzeug zu setzen und dem Tierbesitzer sein Eigentum wieder auszuhändigen.

Wir waren wirklich immer auch die Mitbürger, die Sach- und Geldspenden an das Tierheim gegeben haben. Bis heute habe ich dies mit absoluter Hingabe und Freude getan. Fast jeden Aufruf habe ich verfolgt und geholfen, wo es ging. Seit letzter Woche ist damit Schluss. Mich sieht diese Einrichtung hoffentlich nie wieder!!
D. Kirchhoff, Nordhausen
Anmerkung der Redaktion:
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Autor: psg

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